Heute vor genau einem Monat, am 21. April, habe ich begonnen den Motor zu zerlegen. An jenem Freitag Abend lag dann am Ende der Zylinderkopf bei mir auf der Werkbank.
Gestern ging es zum ersten Mal wieder auf Tour nachdem noch ein paar Kleinigkeiten erledigt wurden.
Der Luftfilter fehlte noch komplett. Der Einsatz hat den Monat leider nicht unbeschadet überstanden. Auf ihm hatte ich die alte Nockenwelle abgelegt und die hat ihre Spuren hinterlassen. Ich konnte aber noch ein neuen Einsatz finden und der nahm jetzt nach einer gründlichen Reinigung des Luftfilterinnenlebens dort Platz.
Meine Startbypassleitung verschwand auch wieder.
Von nun an wird wieder am Schlüssel gedreht.
Und der vordere rechte Blinker kann irgendwie auch nicht mehr funktioniert haben.
Ich selber hatte das noch gar nicht bemerkt. Gesehen hat das Matthias neulich, als er mir einen Kurzbesuch in der Werkstatt abstattete. Das war dann auch auch schnell gefixt und es ging zurück auf den Boden der Tatsachen.
Nummernschilder wieder ran, Tor auf und los gings.
Erst eine ganz kleine Runde um den Block und nachdem sich da keine Auffälligkeiten zeigten habe ich eine etwas größere Runde in Angriff genommen.
Am Elbdeich entlang Richtung Stade.
Und in Stade endet auch die A26. Die Autobahn, auf der ich die letzte Testfahrt gemacht hatte, bevor es dem Motor an den Kragen ging. Diese Strecke habe ich denn für die Rücktour nach Hamburg auch wieder genutzt.
Diesmal allerdings im Schongang. Auch wenn schwerfällt den Zeiger des Drehzahlmessers nicht über die 3000 Touren klettern zu lasen. Ich will mich jetzt einfach noch beherrschen.
Allerdings merkt man auch so schon, dass sich da vorne unter der Haube etwas getan hat. Womit ich allerdings überhaupt nicht gerechnet hatte, war ein deutlicher Drehmomentanstieg in unteren Bereich. Aus 50km/h im 5.Gang heraus zu beschleunigen geht jetzt deutlich besser als vorher. Also deutlich deutlich besser. Vorher hat es dann schon mal starkes Ruckeln gegeben und man hat freiwillig in den 4.Gang herunter geschaltet.
Apropos Ruckeln. Wenn der Motor mal sehr stark ruckelt, also beim Starten oder beim harten herunterschalten, dann schlägt der Auspuff leider doch irgendwo leicht gegen das Blech. Wo kann ich noch nicht genau sagen, da es wirklich nur ein- oder zweimal aufgetreten ist. Ansonsten gab er sich erfreulich ruhig. Auch auf Kopfsteinpflaster und Holperstrecken machte er sich nicht bemerkbar.
Und der Klang hat sich etwas verändert. Ist ein richtig schöner Klang geworden. Nicht aufdringlich und auch nicht dieses dumpfe Brummen im mittleren Drehzahlbereich, das auf Dauer wirklich nur noch nervt. Das passt schon so.
Was allerdings auch deutlich zu vernehmen war, gerade bei solchen Beschleunigungsphasen unter Vollast, war leider ein Klingeln des Motors. Hatte ich erst gar nicht auf dem Schirm und anfangs noch an eine lose Schraube irgendwo am Auspuff getippt. Aber was soll da lose sein? Außerdem kann es schon sehr gut sein, dass die 95 Oktan im Tank jetzt nicht mehr reichen.
Der ist allerdings noch zu gut dreiviertel gefüllt und erst bei leeren Tank macht es sind Super Plus einzufüllen.
Die Zündung habe ich bisher noch überhaupt nicht überprüft, aber da der Motor im Leerlauf sauber bei 950 Umdrehung läuft, wird der schon ziemlich gut eingestellt sein.
Also ganz klar, da hat sich etwas getan unter der Haube. Wie viel es geworden ist, wird sich später zeigen.
Zurück in der Werkstatt gab es noch einen Schnellcheck.
Leckagen konnte ich nicht entdecken. Verlorengegangen ist anscheinend auch nichts.
Auch ein Blick ins Luftfiltergehäuse zeigte keine Auffälligkeiten.
Der war noch so blitzeblank wie ich ihn vorher aufgebaut hatte. Nicht die Spur von irgendwelchen Ölresten aus der Kürbelgehäuseentlüftung.
Nicht sehr aussagekräftig, aber trotzdem beruhigend, war der abschließende Blick auf das Motoröl am Peilstab.
Nach wie vor schön klar und frei von irgendwelchem metallisch glänzendem Abrieb.
Alles sehr erfreulich. Heute werde ich wohl noch ein paar Kilometer abspulen. Mal gucken wann es mich , wo hinzieht.
sehr schön, denke da wird eine Bratwurst bei der Oldtimer Tanke im Programm sein
Diesmal leider nicht.
Fachfrage eines Passat Nichtkenners:“Passt der Zündverteiler von der Verstellkennlinie noch zu dem höher verdichtetem Motor?“
An sonsten sehr gut geschriebener und bebildeter Bericht.
Kleine Anmerkung noch,den Ventildeckel hättest du ruhig auch noch schwärzen können.
Schönen Sonntag wünscht dir der Markus
Zumindest haben der 1,5N und der 1,5S ab Werk den gleichen Verteiler und auch die gleichen Zündzeitpunkte. 9°vOT bei Leerlauf und 30°vOT oberhalb von 2500 1/min.
Der braucht jetzt auf jeden Fall Super Plus mit 98 Oktan. Das brauchten die 1,5l-S-Motoren mit den Flachkolben schon ab Werk, und Du hast noch etwas mehr Kompressionsdruck nachgelegt.
Wenn der Auspuff klappert, leg mal ein Stück Pappe oder ein gefaltetes Taschentuch zwischen dem karosserieseitigen Halter und dem Halter des Endrohres direkt unter dem Heckblech. Da gehören längere Gummis dran, wenn die zu kurz sind, dann dröhnt und klappert es. Die beiden kleinen Gumminoppen reichen nicht für die Dämmung. Ist das Geräusch nach Unterlegen der Pappe weg, hast Du den Fehler gefunden.