Wozu sind eigentlich die Pfeile auf dem Zahnriemen?

Bis ich diese Frage einfach mal in den Raum werfe dauert es noch bis zum Ende des Artikels.

Denn bis der Zahnriemen ins Spiel kam, musste natürlich der Zylinderkopf erst einmal wieder auf den Redblock.

zylinderkopfmontage

Vorbereitet war ja alles. Also rauf mit dem Ding und dazu gab es neue Schrauben aus einer überdimensionierten Zigarettenschachtel.

Die Schrauben habe ich rundum mit der Luftknarre nur ganz leicht gegen gezogen.

luftknarre-zylinderkopf

Das richtige anziehen habe ich noch etwas verschoben. Ich hab mir da nämlich mal was ausgedacht.

Ich hielt es zu diesem Zeitpunkt für sehr sinnvoll jetzt erst die Wasserpumpe zu montieren. Meinen Gedankengang dazu werde ich gleich noch näher erläutern.

wasserpumpe-volvo-945

Hier habe ich ja die alte Pumpe wieder verwendet. Lediglich sämtliche Dichtungen sind natürlich neu.

Als die Pumpe dann vorne am Block angeflanscht war habe ich die Kopfschrauben endgültig angezogen.

zylinderkopfschrauben-anziehen

20 Nm, 60 Nm und dann noch einmal 90° weiter. Jetzt ist der Kopf unten.

Mit dieser Reihenfolge hoffe ich den Übergang zwischen Kopf und Wasserpumpe optimal abgedichtet zu haben.

wapu-volvo-940

Auch es nur wenige zehntel Millimeter sein werden, so habe ich auf diese Weise noch einmal ordentlich Druck auf den Gummiring ausgeübt.

Letzer Punkt war dann die Montage des Wasserrohres.

rohr-wasserpumpe-volvo

Das wird direkt an der Pumpe und weiter hinten am Block mit je einer Schraube in Position gehalten.

Es folgte der heikelste Part des gestrigen Tages. Die Montage des Stirndeckels.

stirndeckelmontage-volvo-940

Beim ausgebauten Deckel war es zwar einfacher die Simmeringe zu tauschen, dafür erschwert das die jetzige Montage. Ich hoffe die Dichtlippen haben sich sauber um die Wellen gelegt.

Optimal ist die Montage des Stirndeckels ohne Demontage der Ölwanne leider eh nicht.

volvo-940-stirndeckel

Durch die Stehbolzen, Simmeringe und Passstifte im Block bleibt nur die Montagerichtung von vorne. Die untere Dichtfläche habe ich zwar leicht mit Dichtmittel bestrichen, wie viel davon aber letztendlich noch zwischen Stirndeckel und Ölwannendichtung erhalten bleibt, ist fraglich. Im schlimmsten Fall muss ich irgendwann noch mal die Ölwannendichtung erneuern.

Jetzt geht´s aber weite mit dem Zusammenbau. Die hässlichen Plastikteile waren an der Reihe.

riemenschutz-volvo-940

Ich steh nicht auf Plastik am Motor. Das ist nach den Jahren hart oder sogar schon teilweise zerbröselt. Schön ist anders.

Aber es hilft ja nichts.

zahnriemenrad-volvo-940

Erst wenn die Riemenverkleidung sitzt können die Zahnräder für Nocken- und Zwischenwelle wieder zurück an ihren Platz.

Jetzt konnte der Riemen auf die Orgel. Die Spannrolle kommt gleich mit neu.

volvo-940-spannrolle-zahnriemen

Der B230FB hat einen halbautomatischen Riemenspanner. Dieser wird zum Auflegen des Zahnriemen mit einem Stift, in die Fall eine Blindniete, in entspanntem Zustand gesichert. Ist der Roemen drauf wird die Sicherung einfach herausgezogen und die Rolle dann mit Mutter und großer U-Scheibe (hier nocht nicht im Bild) fixiert.

Ich hoffe jetzt warte niemand darauf, dass ich die OT-Markierung bei dem Motor zeige. Dafür habe ich ja meine eigene Methode.

markierung-zahnriemen

Natürlich habe ich vor dem Abnehmen des alten Riemens Markierungen angebracht. Leider hatte ich nur ein schwarzen Edding, so dass ich selber erstmal eine Zeitlang nach ihnen suchen musste. Die Markierungen werden dann vom alten auf den neuen Riemen übertragen.

Jetzt kann man den Riemen einfach auflegen.

markierung-kurbelwelle

Zuerst unten an der Kurbelwelle. Einfach Markierung auf Markierung.

Dann oben die Nockenwelle in die entsprechende Position drehen und den Riemen auflegen.

nockenwelle-riemen

Die Stellung der Zwischenwelle ist bei diesem Motor uninteressant. Mit ihr wird lediglich die Ölpumpe angetrieben und der ist es egal wo OT ist.

Etwas außer der Reihe habe ich jetzt mal die Riemenscheibe auf die Kurbelwelle gesteckt und leicht festgeschraubt.

zahnriemen-volvo

Denn jetzt wollte ich mal starten. Mal gucken ob sich alles dreht und ich Öldruck habe. Gesagt, getan und nach ein paar Runden ging dann auch die Kontrolleuchte im Kombiinstrument aus. Sehr schön.

Dann konnte es ja weitergehen.

abgaskruemmer-volvo-940

Der Abgaskrümmer lachte mich an und da habe ich ihn gleich als nächstes in Angriff genommen. Keine große Sache.

Um den Deckel drauf zu machen habe ich mich abschließend der Zylinderkopfhaube gewidmet. Noch einmal am Zündschlüßel drehen, einfach so zum Abschluss des Tages. Ihr kennt das sicher auch. Einen tieferen Sinn hatte das jetzt nicht. Vielleicht einfach noch mal als akustische Bestätigung für die geleistete Arbeit.

Fehlt noch das Abschlussfoto.

ventildeckel-volvo-940

Und was muss ich da entdecken? Auf dem Zahnriemen sehe ich jetzt plötzlich vier weiße Pfeile. Leider liegen die jetzt nicht in Drehrichtung des Motors.

Aber wozu sind die Pfeile da überhaupt drauf?

Das ist doch ein ganz stinknormaler Zahnriemen. Das Profil sieht völlig symmetrisch aus. Wozu also diese Pfeile?

6 Comments

  1. Peter Riedel

    Tach auch,

    vielleicht ist das der Grund: nach Abnehmen und Wiederverwendung des Riemens nach einer Reparatur am Motor soll die Laufrichtung des Riemens beibehalten werden. Kenn ich zumindest von meinen Motoren hier im Job. Anweisung des Motorenherstellers: Drehrichtung des Zahnriemens sollte nie verändert werden, weil dadurch der Verschleiß des Riemens stark erhöht wird.

    Dann kann jeder, der an diesem Motor arbeitet, durch die Pfeile die Drehrichtung erkennen und den Riemen entsprechend auflegen.

    Peter

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    1. OST (Post author)

      Wäre zumindest eine Erklärung. DANKE

      Reply
  2. toni

    Hi Olaf,

    Die Pfeile auf dem Zahnriemen sollen lt. meinem Kenntnisstand lediglich als Orientierungshilfe zur korrekten Montage der (evtl. vorhandenen) weißen Riemenmarkierungen (für OT?) dienen. Soll heißen, ein neuer Zahnriemen kann sich in jeder Richtung drehen, weil er symmetrisch ist.
    Ist, wie gesagt, mein Kenntnisstand, hoffe aber, dir damit weitergeholfen zu haben.

    Schönen Gruß aus Cluj, Rumänien 🙂

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    1. OST (Post author)

      Bestätigt zumindest meine bisherige Recherche. Danke

      Reply
  3. Oliver von der Heyden

    Also es ist so, dass alle Motoren, ob Benziner oder Diesel immer rechtsdrehend sind. D.h.: Das Auflegen eines Zahnriemens erfolgt i.d.R. immer so, dass man den Aufdruck / Schrift lesen kann und dieser nicht auf dem „Kopf“ steht. Denn – Zugdrähte im Zahnriemen sind zwar immer längs angeordnet, jedoch können diese in falscher Laufrichtung, je nach Anordnung eine andere Zugkraft haben. Die Folge kann daher vorzeitiger Zahnabrieb und unnötige Längung des Zahnriemens, somit auch ein Übersprung zur Folge haben. Die Pfeile zeigen als Montage-Hilfe die Laufrichtung an. Dreht den Motor nach erfolgter Montage immer 1-2 mal manuell durch, um O.T & U.T und somit richtige Spannung zu gewährleisten. Immer an der Längsten Stelle Spannung prüfen. Der Zahnriemen sollte mit den Fingern, zwei bis drei Zentimeter vor- und zurück sich bewegen lassen und etwa 90° nach links / rechts (und nicht darüber hinaus), sich verdrehen lassen. Ist das der Fall, stimmt die gesamte Montage. Bei zu harter Spannung „jammert“ hörbar der Riemen. Bei zu lockerer…..ist bald Ende, aufgrund eines Zahn-Übersprungs. Ich hoffe, dass ich es einigermaßen euch gut erklären konnte 🙂

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    1. OST (Post author)

      Alles richtig was Du schreibst. Nur die Sache mit dem Zugdrähten für unterschiedliche Richtungen ist doch wohl etwas weit hergeholt.

      Reply

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