34. Tour de Nostalgie 2018 in Trittau – Rückblick

Bereits am Samstag ging es an der Start der 34. Tour de Nostalgie des MSC Trittau.

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Ein fester Termin im jährlichen Kalender.

Start war mal wieder gaaaaaaaanz früh morgens. Ich habe mir vorgenommen um 8.00 Uhr im Lütjenseer Waldstadion auf der Matte zu stehen.

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Ich kam direkt von einer Geburtstagsfeier in der Nähe von Eutin und hatte sage und schreibe 2 1/2 Stunden Schlaf im Gepäck. Dafür war ich erstaunlich pünktlich und auch erstaunlich fit.

Beim Frühstück hielt mich dann daher auch mehr an Kaffee, als an die durchaus leckeren Brötchen. Die Fahrerbesprechung brachte keine große Neuigkeiten oder Besonderheiten zu Tage. Auch diese Auflage der Tour de Nostalgie schien ohne große Fallstricke bewältigen zu sein. Die Fahrstrecke war uns in sechs Kartenausschnitten vorgegeben. Einfach immer nur der eingezeichneten roten Linie nach. Ori-Aufgaben waren nicht vorgesehen.

Als erstes machten sich die zwanzig Motorradfahrer auf den Weg. Sie starteten im rahmen der 9. ADAC Rund um den Auering. Gefolgt von drei Startern der 3. ADAC Opel Rohlff Trittau Klassik. Eine touristische Veteranenfahrt für Automobile bis Baujahr 1998. Ganz ehrlich, den Grund für diese separate Fahrt habe ich nicht so ganz verstanden. Hängt vielleicht mir der Terminverschiebung der Tour de Nostalgie von April auf September zusammen.

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Wie dem auch sei um 9:30 war dann der Start für die sportlichen Teams. Hier gingen 11 Teams an der Start. Im Anschluss kam der unser große Pulk. Vierzig Teams machten sich im Minutenabstand auf den Weg durchs Stormarner Umland.

Gleich zu Beginn der Fahrt gab es zwei Wertungsprüfungen mit je drei vorgegebenen Messpunkten.

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Einen Patzer war von unserer Seite nicht dabei. Zumindest vom Gefühl her liefen die beiden Prüfungen ganz passabel.

Auf den insgesamt drei Stunden Fahrt der Vormittagsettappe galt es dann eben noch die üblichen Baumaffen und Stempelkontrollen aufzufinden und auf der Bordkarte zu notieren. Wirkliche Schwierigkeiten gab es hierbei nicht.

So erreichten wir die Mittagspause dann auch schon gut eine dreiviertel Stunde vor der geplanten Zeit. Und Nein, wir sind nicht gerast und ich habe mich immer an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten gehalten.

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Da Vorzeit an der ZK erlaubt war, hatten wir jetzt eine dementsprechend längere Mittagspause am Ihlesee in Bad Segeberg.

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Hier stand auch schon der ADAC Passat Variant von Heinz Krock.

Nach dem wirklich leckeren Mittagessen, mit Ausblick auf den Ihlesee, war jetzt noch reichlich Zeit.

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So richtig etwas vorzubereiten gab es nicht. Ich machte es mir etwas gemütlich, drehte die Lehne meines Sitzes etwas zurück und böse Zungen behaupten ich sei wohl auch mal kurz eingenickt.

Rechtzeitig zur 2.Etappe war ich dann aber auch wieder unter den Lebenden. Hellwach für die beiden kurz darauf folgenden Wertungsprüfungen.

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Auch die sind so glatt durchgelaufen.

Danach folgte dann noch eine Spezialität der Tour de Nostalgie: Der große Preis von Trittau.

Eine Art Gleichmäßigkeitslotterie. Jedes Team kann sich selber einen Schnitt zwischen 25 und 35 km/h aussuchen und diesen dann auf der folgenden Strecke fahren. Aus dem Mittel aller gefahrenen Schnitte wird dann der zum Sieger gekürt, der mit seinem Schnitt am dichtesten am mittleren Schnitt aller Teams liegt. In diesem Jahr lag der Mittelwert irgendwo bei bei 28,7 km/h. Wir hatten uns für 32,3 km/h entschieden, uns dann aber während der Prüfung zweimal verfahren, bzw. einmal davon habe ich gepennt und bin trotz Ansage einfach weiter geradeaus gefahren und sind dann irgendwann, irgendwie durchs Ziel. Die genaue Zeit weiß ich nicht. Ist aber eh nur so ein kleiner Spaß am Rande. In der Wertung wird dies nicht berücktsichtig.

Meine kleine Unachtsamkeit war wohl auch dem Umstand geschuldet, dass die Fahrt nach dem Mittag eigentlich nur noch ein einfaches Abfahren der roten Linie war. Wir sind manchmal aus Langeweile schon so typische Ecken einfach mal spitz ausgefahren, in der Hoffnung dass hier vielleicht doch noch eine OK steht. Größtenteils vergebens, da stand einfach nichts. Die Baumaffen wurden immer weniger, dafür nahmen die Stempelkontrollen zu.

Für ein kleinen Wachmacher sorgte dann die Fahrt durch Grönwohld.

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Grönwohld sagt jetzt vielen vielleicht nicht ganz so viel. Wie wär´s denn mit Büttenwarder?

Kurz darauf war die Tour dann auch schon zu Ende. Erneut mit satter Vorzeit erreichten wir das Zeil. Langsamer ging es aber echt nicht. Und wir waren damit auch bei weitem nicht alleine. Ich glaube unter Zeitdruck kam hier wirklich niemand.

Im Ziel gab es dann wie gewohnt wieder leckeren Kuchen und Kaffee satt. Zumindest den Kaffee konnte ich jetzt echt gut gebrauchen.

Es begann das Warten auf die Siegerehrung und die schnelle Erkenntnis, dass hier heute alles nur über die Zeiten an den Lichtschranken entschieden wird. Bordkartenfehler waren rar. Ich glaube mindestens fünfzehn Team sind ohne Bordkartenfehler geblieben.

Genauso war es dann auch. Wir sind in der 3. in der Klasse und 7. in der Gesamtwertung geworden. Dafür gab es dann auch wieder etwas zur Präsentation auf der Katzentreppe.

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Das scheint im ersten Moment ja sehr erfreulich, aber irgendwie verliere ich zur Zeit immer mehr die Lust an diesen Fahrten.

Sie sind größtenteils einfach nur noch langweillig. Nachdem sich anscheinend immer mehr Veranstalter dazu berufen fühlen die Fahrten leichter zu machen, fehlt mir irgendwie die sportliche Herausforderung. Alles konzentriert sich nur noch auf die Zeiten an den Lichtschranken. Hier hatte der Sieger jetzt 3,8 Sekunden und der achtplatzierte 4,9 Sekunden Gesamtabweichung. Also nur etwas über eine Sekunde mehr. Und das bei neun Lichtschranken.

Das ist doch alles Irrsinn. Da kann ich auch neun Lichtschranken auf einem kleinen Rundkurs aufbauen und habe am Ende das gleiche Ergebnis und bin in zehn Minuten fertig. Dafür brauche ich nicht 150 Kilometer mit sechs Stunden reiner Fahrzeit.

Wie gesagt, dass ist jetzt nicht speziell an die Macher der Tour de Nostalgie gerichtet. Diese Verfahrensweise zieht sich ja leider seit diesem Jahr wie ein roter Faden über viele Veranstaltungen. Angeblich wird das ja so gewünscht und man erhofft sich dadurch größere Teilnehmerzahlen. Ich bezweifle das und wofür gibt es dann überhaupt noch die Einsteigerklassen?

An der ganzen Durchführung der Tour de Nostalgie gibt es überhaupt nichts auszusetzen. Das hat alles wunderbar geklappt. Die Strecke war wunderbar zu fahren, alles war klar geregelt, das Mittagessen war wieder richtig gut und alle wussten was sie taten. Dafür geht ganz klar der Daumen nach oben.

6 Comments

  1. GLI

    Es kaufen sich halt immer mehr reiche Sonntagsfahrer einen SL oder 911 und die wollen halt bei sowas mitmachen. Und die heulen dann, wenn die Fartenbücher zu schwierig sind…

    Dieser kansasbeige 1303 taucht auf vielen Deiner Fotos von Veranstaltungen auf…

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  2. Chris Kuhr

    Um für den Kansasbeigen 1303 aus Hamburg mal eine Lanze zu brechen: der kann auch ganz andere Veranstaltungen fahren. Die Touren in Dänemark zum Beispiel, wo nicht Sollzeitprüfungen, sondern noch echtes Gleichmäßigkeitsfahren mit Schnitten von 47-50 gefahren werden. Das ganze dann mit 40-60 Messpunkten geprüft wird und dabei noch Orientierung nach Karte gefahren werden muss. Eine Prüfung hat dann 5-20 Kilometer (Schnitt halten wohlgemerkt!). Das ist dann auch keine Kaffeefahrt mehr, sondern wieder echter Sport. Und dieser 1303 fährt da regelmäßig mit und ist dabei wirklich nicht schlecht.

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  3. Santana-Klaus

    Die Zeitmessungen finde ich auch langweilig….
    Über mangelden Schwere der Ori-Aufgaben konnte ich mich bei der Münchhausen Classic bislang nie beschweren. Das waren immer Hauer…hatte den Eindruck letztes Jahr hat der Streckenwart wochenlang an jeder Aufgabe gefeilt. Waren während der Fahrt kaum nachzuvollziehen.
    Nächstes Jahr soll es wieder eine geben – mit neuem Streckenwart – mal sehen wie die Aufgaben da ausfallen – Übung macht den Meister!

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    1. OST (Post author)

      Mein Reden. Etwas Herausforderung sollte schon sein. Sonst wird es schnell langweilig.

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  4. Nils

    Wir konnten die Nostalgie nicht mitfahren, freuen uns aber schon auf die Stemweder Berg Classic.

    Zu dem Sollzeitprüfungen kann ich nur eines sagen: Entspannt zur Zeitnahme zu cruisen und nach Abwarten der Zeit den Lichtsctrahl zu durchbrechen, ist wirklich langweilig.!

    Wir vermissen die echten Gleichmäßigkeitsprüfungen, die mit unbekannten, nicht wirklich zu sehenden Zwischenzeitnahmen eine echte Team-Herausforderung sind, auch für die korrekte Wegmessung. Warum macht das keiner mehr? Zu wenig Lichtschranken? Zu wenig Interessierte?

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  5. Richard Lehr

    Gleichmäßigkeit? Habt Ihr am 10. November noch nichts vor? Auf Euch wartet die „Nacht der langen Messer“, bei der Ihr Euch mit unseren Sportfreunden aus Dänemark „duellieren“ dürft. Orientierung: Klar und keine Rätsel, GLP erstmals mit Transponder im Fahrzeug und Empfängern am Wegesrand. Keine Lichtschranken! Und das hier im Norden! 🙂

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