Seit ich einen Führerschein habe, schraube an Autos herum. Da ist es doch schön, dass auch nach so langer Zeit immer noch Raum für Überraschungen ist.
Ich habe gestern mal damit begonnen den Wasserkasten wieder wasserdicht zu bekommen.
Dafür mussten die alten Blechfragmente zunächst weichen. Diese Ecke ist so schön verwinkelt, dass ich hier nur noch mit einer kleinen Trennscheibe, die ich eigentlich schon längst ausortiert hatte, in die Tiefen des Wasserkastens vordringen konnte.
Dieses Schnitte hatte ich mir vorher als sinnvollste Lösung ausgedacht.
Sind zwar auch noch etliche Knicke und Erhebungen drin, sollte sich aber trotzdem noch recht einfach nachbauen lassen. Zumindest ist der gröbste Rost damit sicher entfernt.
Oder auch nicht!
Denn jetzt begann das Drama überhaupt erst. Toll, solche Überraschungen. Ich liebe sie. Da hat man doch gleich wieder einen Grund, der einen positiv auf sein Hobby blicken lässt.
Herzlichen Glückwunsch. Von dem Gedanken, hier mal eben ein neues Blech einzuschweißen konnte ich mich auf jeden Fall schon mal verabschieden. Jetzt geht die Arbeit erst richtig los.
Da nützt die beste Radhausschale nichts, wenn das Wasser aus der anderen Richtung kommt. Da klafft jetzt ein fettes Loch im Radhaus.
Und natürlich nicht nur zum Radhaus hin. Nein, natürlich auch zum Fußraum. Nur um da überhaupt einigermaßen hinzugucken, war etwas Kahlschlag nötig. Eine Arbeit, die ich erst viel später machen wollte.
Was für ein Chaos an zusätzlichen Kabeln.
Jetzt galt es alle Strippen zu identifizieren, die da ab Werk nicht rein gehören. Und das waren einige. Dazu dann noch diese ganzen Schalter, deren Funktion ich wohl nie mehr erfahren werde.
Hier dieser ominöse Stufendrehschalter, der neben dem Warnblinkschalter saß. Eine haarsträubende Installation. Man beachte das kleine, völlig ungeschützte Poti oben am Bildrand. Die schwarze Isolierung der Steckverbindung links unten ist auch schon halb geschmolzen. Dass der GT noch nicht abgefackelt ist, grenzt fast schon an ein Wunder.
Ähnliches Bild an Mittelkonsole.
Wenn ich sowas sehe, wird mir übel.
Teilweise wurde dann aber auch wieder ganz vernünftig gearbeitet. Diese beiden dicken blauen Kabel sind definitiv nicht original, enden aber ganz ordentlich in einem Kompaktstecker.
Die und auch einige weitere Strippen, die direkt in die Kompaktstecker gehen habe ich vorerst mal sitzen lassen. Es kann ja sein, dass hier ab Werk auch Kabel angeschlossen waren und nachträglich nur etwas zwischen geschleift wurde. Ich werde mir die Pins mal im Stromlaufplan heraussuchen und gucken ob die belegt sein sollen.
Das Ergebnis der ersten Entrümpelungsaktion kann sich aber schon jetzt sehen lassen.
Wahnsinn. Nicht dass ich hier gerade ein selbstfahrendes Auto zurückgerüstet habe.
Jetzt fehlt nur noch der Blick auf meine neue Baustelle.
Immer wieder eine freudige Überraschung, was ein scheinbar nur kleines Loch so alles nach sich zieht. Jahrelange Bewässerung haben ihre Wirkung nicht verfehlt.
ei ei ei…
hab dir gesagt schau mal auf der Außenseite des Wasserkastens auf das Wasserablaufloch.
Aber dies hier sprengt doch schon ein paar andere Dimensionen, hier ist es also doch nicht mit Phosphorsäure und Dichtmasse getan.
Zum Glück ist das nicht meine Baustelle…
Viel Erfolg
Ja, wirklich beeindruckend. Sowohl Rost als auch Kabel. Aber zumindest die Kabel haben ja auch ein positives: Wenn du fertig bist, kannst du sie alle zum Schrotthändler bringen und bekommst für das Kupfer den Kaufpreis des Wagens wieder raus.
Nachtrag:
Wir haben damals zumindest 1,9% des Kaufpreises gefunden.
https://adrian.kochs-online.net/2013/07/03/der-eier-neue-kleider/
Genau – der Wagen war bestimmt ein geheimer, gestohlener Flugtaxi-Forschungsauftrag, gewissenhaft ganz oben auf einem Haus versteckt. Mit zivilen Satellitenbildern hat ja 1984 noch keiner gerechnet. Wer weiss, wie lange die Forschung danach gesucht hat! Gibts für das Konzept heute eigentlich noch n Markt? 🙂
Sieht ja aus, als hätten da zwei verschiedene Masstäbe beim Verkabeln zu Grunde gelegen. Erinnert mich n bischen an mein erstes Auto; da hab ich auch reichlich Stromdiebe gestreut. Schande..
Da ist ja ein Philips-Radio aus der PLL-Generation in der Mittelkonsole… Das kann man sicher wiederbeleben. Wurde in meinem Lehrbetrieb hergestellt.
Ja, es ist das Philips 764. Sicher eins der besseren Radios aus der Zeit.
Ich habe mal einen Scirocco geschlachtet, der nur 300 m hieß ;-), war bestimmt der selbe Vorbesitzer 😀