4. VfM Nacht der langen Messer 2019 – Rückblick

Für den gestrigen Sonntag habt Ihr sicherlich noch nicht auf einen Beitrag von der Nacht der langen Messer gewartet. Zum üblichen Veröffentlichungszeitpunkt um 0:02 Uhr befand ich mich noch auf der Heimreise.

Los ging es Samstag Mittag in Wensebrock am Gasthof Waidmann`s Ruh. Hier herrscht mittlerweile sogar sehr viel Ruhe. Der Gasthof öffnet seine Türen nur noch für größere Veranstaltungen. Das normale Tagesgeschäft rentiert sich einfach nicht mehr.

Mit der Ruhe war es am Samstag aber natürlich nicht weit her. Immerhin 30 Teams sorgten für ordentlich Trubel.

Gleich bei der Ankunft bekamen wir wieder alle unseren persönlich Transponder in die Seitenscheibe geklebt.

Über ihn erfolgte die Zeitnahme an den jeweiligen Messpunkten. In der Dunkelheit ist das einfach die sicherste Methode. Früher war es zu Fehlern gekommen ist, weil in der Dunkelheit die Startnummern von den „menschlichen“ Meßpunkten nicht erkannt wurden.

Diese Aufgabe übernehmen jetzt diese unscheinbaren Empfänger, die irgendwo an Straßenrand platziert waren.

Diese speichern die Durchfahrtszeit und die jeweilige Startnummer. Das System ist zwar nicht günstig, macht die Auswertung aber extrem schnell und nahezu fehlerfrei.

Bevor ich mich dann auf meine Parkposition begeben habe, ging es noch mal eben über die abgesteckte Referenzstrecke des Veranstalters.

Ein letzter Test ob mein Bluetooth-System auch wirklich einwandfrei funktioniert.

Nach 1000 Metern hatte ich Klarheit.

Die App zeigte mir 997 Meter an. Das ist auf jeden Fall genau genug. Eine Abweichung von 0,3% ist vernachlässigbar. Besser geht es mit einem Sensor bei 1700 mm Abrollumfang kaum.

Nun hatten wir noch über zwei Stunden Zeit bis zum Start.

Wie man unschwer erkennt, ist die Nacht der langen Messer keine reine Oldtimerveranstaltung. Teilnahmeberechtigt ist jedes Fahrzeug. So kamen auch viele mit ihrem Alltagswagen, da der Oldie schon eingemottet war.

Um 15:08 Uhr ging es für uns dann endlich los.

Gestartet wurde durchweg an Selbststartpunkten die ohne Personal auskommen. Jeder ist selber dafür verantwortlich, zur korrekten Uhrzeit loszufahren.

Das galt auch die Gleichmäßigkeitsprüfungen.

Die erste Prüfung lies dann auch nicht lange auf sich warten. Vorgabe im Bordbuch:

  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 50 km/h
  • Startpunkt: 0,52 km nach ZK 1
  • Startzeit: 3 Minuten nach Abfahrt an ZK 1
  • Länge ab Start: 6450 m

So hatte man für alle acht anstehenden Gleichmäßigkeitsprüfungen alles was man brauchte.

Was man eben nicht wusste, waren die Standorte der Zeitnahmeempfänger. In der beginnen Dämmerung konnte man sie mitunter noch noch irgendwo erkennen. Später in der Dunkelheit habe ich nur vereinzelt mal noch welche im Gebüsch entdecken können.

Ebenfalls noch in der Dämmerung ging es dann auch an die Ori-Aufgabe in Scheeßel. Allerdings war es noch so hell, dass wir und auch Joachim und Christopher im NSU vor uns, dieses etwas versteckte Verkehrsschild erspähten.

Der kürzeste Weg zum nächsten Aufgabenteil hätte uns laut Karte hier durch geführt. Da ich schon öfters mal an solchen Verkehrszeichen „gescheitert“ bin, achte ich da seit geraumer Zeit etwas genauer auf diese Dinger.

Da ein Aufgabenteil aber genau auf diesen Weg lag, mussten wir jetzt ein großen Bogen fahren und versuchen den Weg von der anderen Seite aus zu befahren. Das war erlaubt. Hier gab es so ein Durchfahrtsverbot nicht.

Da sich aber nun auf unserer Strecke keine OK befand, die die richtige Fahrtroute hätte bestätigen können, kam in mir schnell der Verdacht auf, dass selbst der Veranstalter das Schild bei der Ausarbeitung der Fahrt nicht gesehen hatte. Mit etwas mehr Laub an den Büschen wäre das durchaus nachvollziehbar.

Bei der ZK2 hatten wir dann ein paar Minuten Zeit.

Klar, dass man sich bei solchen Pausen über solche Dinge austauscht. Dabei wurde dann auch klar, dass wir mit der Entdeckung des Schildes ganz klar in der Minderheit waren. Der Großteil ist hier einfach weitergefahren.

Von Scheeßel ging es noch ein kleinen Tick weiter nach Norden. In Sothel gab es vorm Start der dritten GLP wieder ein paar Minuten Zeit.

Der dänische SL war mit Bauhjahr 1966 übrigens das älteste Fahrzeug im Teilnehmerfeld. Die Dänen waren übrigens im Allgemeinen sehr präsent im Starterfeld. Eine Teilnehmer kam sogar aus Norwegen. Das lag an der Tatsache, dass es sich bei der Nacht der langen Messer um einen Wertungslauf einer dänische Serie handelte.

Und wenn Ihr denkt, was hat der sich eigentlich alles auf sein Armaturenbrett gebaut, dann habt Ihr noch nicht in die anderen Fahrzeug geguckt.

Dagegen bin ich ein Waisenknabe. Ich frage mich nur wie Peters Beifahrer da überhaupt noch aus etwas sehen kann.

Nach gut zwei Stunden hatte wir eine kleine Pause am Autohof in Zeven-Elsdorf.

Hier herrschte ordentlich Andrang an der ZK. Martina musste sogar zu Fuß vorlaufen um unseren Zeiteintrag zur richtigen Zeit zu bekommen.

Komischerweise kamen die Teams immer gleich in kleinen Gruppen an die ZK gerauscht. Wir konnten uns das Treiben dann aber schon in aller Ruhe aus einer gesicherten Position betrachten.

Nach knapp vierzig Minuten ging es dann auf die zweite, etwas längere Etappe. Nun war es auch endgültig komplett dunkel.

Dementsprechend mager fällt ab hier auch meine weitere Fotoausbeute aus.

Nur einmal hatte ich noch die Gelegenheit die Kamera aus dem Fenster zu halten.

Das war an der ZK 4 kurz hinter Mulmshorn. Gleichzeitig auch Beginn der GLP 5, die uns am Rotenburger Flugplatz vorbei ins neue Gewerbegbiet an der B75 führte. Hier war noch alles neu, fast keine Büsche und so konnte man hier die Zeitmesspunkte mal etwas deutlicher erkennen.

Von hier ging es direkt ins benachbarte Waffensen. Eine Ortschaft, die bei Oldtimerrallyes immer gerne mal mit Programm ist. Wenn man sich unseren aufgezeichneten Track ansieht, kann man verstehen warum.

Gleich viermal sind wir auf den zentralen Kreisel getroffen. Da Gegenläufigkeit und Kreuzen während der gesamten Veranstaltung ausdrücklich mal erlaubt war, kann man sich vorstellen, dass es hier am Kreisel so etwas wie Volksfeststimmung aufkam.

Es folgten noch weitere GLP´s und Ori-Aufgaben, so das wirklich keine Langeweile aufkam. Gegen 20:30 Uhr erreichten wir dann schon das Ziel.

Vorbei war die wilde Fahrt. Durch etwas niedriger gewählte Schnitte von Veranstalterseite aus, eine etwas kürzere Strecke und durchweg trockene Wetterlage, war es eine relativ entspannte Fahrt.

Im Gasthof wartete jetzt ein leckeres Büfett auf uns. Draußen war derweil nichts mehr los.

So wie ich mitbekommen habe, sind alle Starter wieder wohlbehalten im Ziel angekommen.

Während des Essens bekamen wir dann schon unsere Teamergebnisse per Ausdruck von der Fahrtleitung hereingereicht. Ein toller Service und ein weiterer Vorteil der Transponder. So hatten wir alle Zeiten der sieben GLP´s schwarz auf weiß in der Hand. Insgesamt wurde unsere Durchfahrtszeit übrigens an achtundzwanzig Meßpunkten festgehalten.

Mit dem Ergebnis war ich durchweg sehr zufrieden. 9 x 0 Sekunden, 10 x 1 Sekunde, 6 x 2 Sekunden und 1 x 3 Sekunden Abweichung lesen sich bombastisch. Aber das waren jetzt leider erst sechsundzwanzig Zeiten. Zwei fehlen also noch. Und die tanzten irgendwie völlig aus der Reihe. 1x 15 Sekunden und 1 x 17 Sekunden Abweichung an zwei aufeinander folgenden Messpunkten. Das warf Fragen auf. Denn diese Abweichung wäre mir während der Fahrt natürlich aufgefallen. Ich bin durchgängig immer sehr nahe am Schnitt gefahren.

Die Lösung war dann aber ganz einfach. Leider haben wir in der GLP 7 einen zu langen Weg gewählt. Da kann ich noch so gleichmäßig fahren, wenn die Strecke länger ist, sind wir natürlich zu spät an den Messpunkten.

Die rote Linie zeigt meinen aufgezeichneten Track und die Strecke über die grüne Linie ist eindeutig kürzer. Das haben wir leider vergeigt.

Bei der abschließenden Siegerehrung gab es dann zunächst leider kein Futter für die Katzentreppe.

Wir haben zwar einen durchaus beachtlichen 3. Platz in unsrer Klasse belegt, durch die geringe Teilnehmerzahl in der Klasse, wurde aber nur Pokale für den ersten und zweiten Platz verteilt.

Da wir aber auch noch für eine Mannschaftswertung genannt hatten, gab es dann doch noch einen Pokal. Diese Wertung hat unsere Mannschaft nämlich gewonnen.

Ich weiß gar nicht wer den Pokal letztendlich mit nach Hause genommen hat, aber zumindest fürs obligatorische Foto hatte ich ihn mir mal kurz geschnappt.

Das Fazit fällt wie in den Vorjahren wieder durchweg positiv aus. Das ist immer noch mal ein richtiger Leckerbissen zum Ende der Saison. Die Organisation passte, die Strecke war wunderbar und das Flair im Dunkeln ist sowieso unvergleichlich.

8 Comments

  1. Kai

    Na, schöner Bericht, tolle Fotos, ein paar technische Details und ein Pokal. Glückwunsch!

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    1. OST (Post author)

      Danke

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  2. Martin

    Wirklich ein toller Bericht. Der macht richtig Lust auf die nächste Saison… Vielleicht kannst du die Or-Aufgabe von Waffensen mal etwas detaillierter vorstellen!? Die Fahrstrecke sieht jedenfalls sehr originell aus!

    Reply
    1. OST (Post author)

      Mittlerweile gibt es das komplette Bordbuch zur Onlineansicht. Waffensen ist auf Seite 11.
      Bordbuch 2019

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  3. Frank Schäfer

    Toller Bericht! Daumen noch dafür!
    Frage: mit welcher App zeichnest Du die Strecken auf? Die Darstellung oben im Bild sieht sehr gut und genau aus. Ich suche schon längere Zeit eine passende App für iOS (Apple), darf auch Geld kosten.

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    1. OST (Post author)

      Ausnahmsweise mal keine App. Ich zeichne die Fahrten mit einem separaten Tracker auf:
      https://www.conrad.de/de/p/renkforce-gt-730fl-s-gps-logger-schwarz-373686.html

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  4. Peter Henseleit

    Da war Olaf aber schnell mit seiner Camera. Eigentlich handelt es sich bei den vielen Armaturen in meinem Manta um ein noch geheimes Projekt,dem autonomen fahren von Oldtimern bei Oldtimer Veranstaltungen Level 9 – 11. Zielsetzung.: Das Bordbuch wird nach dem Erhalt eingescannt. Auch die gewünschte Platzierung kann mit Hilfe eines Würfels gewählt werden. Dieser Part sollte auf dieser Veranstaltung getestet werden. Ich würfelte eine – 1 – wenn schon denn schon dachte ich. Leider wird die Fläche gescannt die auf dem Scanner liegt. Und das ist die Unterseite des Würfels eine – 6 -. Wir haben den 6. Platz in unserer Klasse belegt, das System funktioniert also. Da unser Projekt durch Olafs Foto in die Öffentlichkeit gelangt ist, bleibt nur eine Möglichkeit. Es in Rekordzeit zur Serienreife bringen damit uns kein anderer Hersteller zuvor kommt. Hier haben wir den
    1. April 2020 unveränderlich festgesetzt.
    Und jetzt zur Veranstaltung.
    Diese Veranstaltung ist das Highlight überhaupt. Neben einer guten Organisation einer Anspruch vollen Streckenführung und Aufgaben, alles erst in der Dämmerung dann in der Dunkelheit Wahr zu nehmen und bei der Fahrt zu erleben, ist doch etwas anderes. Die umgebene Dunkelheit nimmt einem jede Orientierung, Teamwork ist gefragt. Diese neuen Eindrücke sind gewaltig und nur wer teilgenommen hat, weiß wovon ich schreibe. Für meine befreundeten Teams und mich steht die Teilname an der nächsten Nacht der langen Messer fest.

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    1. OST (Post author)

      Ich werde den Fortschritt bis zur Serienreife natürlich mit Argusaugen verfolgen und bin gespannt ob es zum 1.4. einsatzreif ist.

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