5. VfM Nacht der langen Messer 2020 – Rückblick

Samstag Nachmittag stand die zweite und wohl auch letzte Oldtimerrallye für dieses Jahr auf dem Programm. Obwohl, eine reine Oltimerrallye ist die Nacht der langen Messer ja gar nicht.

Teilnahme ist hier mit Fahrzeugen jeden Alters möglich. Der Großteil der Teilnehmer kommt aber aus dieser Sparte. Teilweise wurden aber auch hier einfach die Alltagswagen genommen.

Direkt nach Ankunft in Wensebrock erhielten wir die Transponder zur Zeitnahme.

Den Stecker hatte ich ja schon entsprechend geändert. Fehlten nur zwei Klebestreifen und schon ist das Ding aktiv.

Jetzt noch eben kurz bei Chris und seinem Testempfänger vorbei und die Funktionsfähigkeit prüfen lassen.

Funktioniert. Startnummer 7 ist startklar.

Zunächst war es das jetzt. Wir hatten noch reichlich Zeit und die Wagen kamen nach der Transpondermontage wieder in die Parkboxen. Stellt sich nur die Frage, wer da in der Zwischenzeit einfach einen Baum hingestellt hat?

Wer keine Arbeit hat, der macht sich welche. So wie es aussieht hat das Heckblech wohl nichts abbekommen.

Eine Fahrerbesprechung gab es aus bekannten Gründen diesmal nicht. Die Durchführungsbestimmungen waren jedoch zuvor im Internet veröffentlicht worden und Fragen wurden per Mail beantwortet und die Antworten für alle sichtbar hochgeladen.

Nach einer kleinen Stärkung im Gasthof war es dann so langsam Zeit alles vorzubereiten und die Startplätze einzunehmen.

Um 15.01 Uhr ging es für Startnummer 1 los der Rest folgte im Minutenabstand.

Nach dreißig Minuten standen wir dann auch schon vor der ersten Gleichmäßigkeitsprüfung.

Die Strecke führte uns per Kartenskizze mit eingezeichneten Aufgabenteilen von Westerholz nach Hetzwege. Die Prüfung ging über 4700 m und war mit einem Schnitt von 45 km/h zu absolvieren.

Vor den Gleichmäßigkeitsprüfungen waren in der Regel Zeitkontrollen aufgebaut, die erst zur vorgegebenen Uhrzeit anzufahren waren.

In der Regel hatte man hier immer noch ein paar Minuten Zeit, die man gut zur Vorbereitung der weiteren Aufgaebn nutzen konnte.

Ausgerechnet auf dem Weg zur einer Zeitkontrolle, bei der wir inklusive einer GLP nur 10 Minuten Zeit hatten, machten wir dann Bekanntschaft mit diesem Teleskoplader.

Und natürlich wollte der dann auch hier links abbiegen. Überholmöglichkeit Fehlanzeige.

Das kostete uns dann leider die pünktliche Ankunft an der ZK. Eine Minute Verspätung brachte uns gleich mal 10 Fehlerpunkte ein.

So langsam brach dann auch die Dämmerung herein. Noch einmal schnell die Gelegenheit nutzen, um Euch einen der am Straßenrand postierten Empfänger zu zeigen.

Netter Nebeneffekt bei zunehmender Dunkelheit ist mein ungewolltes Head-up-Display in der Windschutzscheibe. Die App zeigt alles in grün. Optimal. Mit einem Schnitt von 49,99 km/h liegen wir fast genau bei der 50er -Vorgabe, die bei den meisten GLPs angesagt war.

Insgesamt waren es neun Gleichmäßigkeitsprüfungen mit insgesamt dreiundvierzig Zeitnahmepunkten.

Langweillig wurde es also bei Weitem nicht. Zwischendurch dann auch immer mal eine ZK ohne folgende GLP.

Irgendwann fragte ich Martina, wann denn jetzt mal die übliche Pause kommt. Die fand bei den vorherigen Veranstaltungen immer an einer Tankstelle statt und diese wollte ich nutzen um meinen Tank gleich wieder aufzufüllen.

In diesem Jahr gab es aber keine solche Pause. Das war jetzt allerdings sehr blöd, denn meine Tanknadel war schon längst im Reservefeld angekommen. Es half alles nichts. Ich musste jetzt die nächstmöglich Tankmöglichkeit nutzen. Aber wo? Es war Samstag Abend und wir kreuzten von einem 300 Seelendorf zum nächsten. Tankstellen habe ich auf der ganzen Tour nicht gesehen.

Am Ende der GLP 7, die von Nartum nach Mulmshorn führte, sah ich am Horizont die Neonschilder des Autohofs in Bockel aus der Dunkelheit hervorblitzen. Ich hatte keine Wahl, eine bessere Chance werde ich wohl nicht wieder bekommen.

Also vor Mulmshorn kurz die Route verlassen und im Schnelldurchgang den Tank wieder vollgemacht, um danach wieder im Eiltempo die Fährte aufzunehmen.

Den Start an der GLP 8 in Mulmshorn erreichten wir dann mit einer knappen Minute Vorlauf. Glück gehabt!

Irgendwie verging die Fahrt in diesem Jahr wie im Flug. Vermutlich lag es daran, dass sie einen Monat früher als gewohnt stattfand und man dadurch weniger in der Dunkelheit unterwegs war. Im Endeffekt waren das gut zwei Stunden weniger, da zu der jahreszeitbedingten späteren Dämmerung auch noch die Zeitumstellung noch nicht stattgefunden hatte. Zusätzlich fehlte ja noch die sonst übliche Pause

So standen wir plötzlich auch schon am Start der letzten GLP.

Da sind wir um 20:21 gestartet und ich habe ein letztes Mal versucht die Empfänger in der Dunkelheit zu erspähen.

Ziemlich genau hier muss einer gestanden haben. Gesehen habe ich ihn allerdings nicht. Aber das ist ja eigentlich auch nicht so wichtig. Hauptsache der Schnitt stimmt und der Laufbalken der App steht in der Mitte und zeigt grün.

Gegen halb neun, waren wir dann im Ziel. Fünfeinhalb Stunden Fahrt waren schon vorbei. Das ging ja flott und bis auf die eine Panne an der ZK auch echt reibungslos.

Nur als das Ergebnis bekanntgeben wurde, traf uns der Schlag. Da waren drei GLP´s dabei, wo wir an allen Zeitmesspunkten gut 10 Sekunden daneben lagen. Damit war an einen der vorderen Plätze natürlich nicht mehr zu denken. Zu denken gab mir allerdings, wie das passieren konnte. Ich fand so schnell natürlich keine Erklärung.

Die Siegerehrung nahmen wir natürlich trotzdem noch mit. Zumal es bis zur Auswertung wieder nicht sehr lange dauerte. Um zwanzig nach Zehn war alles vorbei.

Für mich begann jetzt allerdings erst die Arbeit. Denn die fehlerhaften Zeiten wurmten mich natürlich. So habe ich die ganze Nacht vorm Rechner gesessen und Videos gesichtet und Exceltabellen erstellt. Durch mein Head-up-Display hatte ich ganz gute Kontrollmöglichkeiten. So konnte ich auch die zurückgelegte Wegstrecke, zu den einzelnen Messpunkten in der Spiegelung ablesen. So richtig kam ich aber so nicht weiter. Was mir jetzt noch fehlte, waren die wirklichen Standorte der einzelnen Empfänger. Die wurden mir freundlicherweise auf Anfrage zur Verfügung gestellt.

Jetzt war klar, dass die Wegstrecke auf der App, nicht mit der wirklichen Wegstrecke übereinstimmte. Bei der GLP 6 gab es eine gleichmäßige Abweichung von gut 140 m. Zunächst unerklärlich für mich.
Eine falsche Impulszahl schied damit aus, da sich der Fehler dann aufaddieren würde.

Falsche Startzeit konnte ich nach Sichtung der Videos auch ausschließen.

Zudem fängt die App bei jeder Messung automatisch bei Null an.

Am späten gestrigen Abend, nach abermaliger und abermaliger Sichtung der Videos habe ich den Fehler dann gefunden.

Es ist der Reedkontakt am Getriebe, der bei hohen Geschwindigkeiten komplett spinnt!

Gleich nach dem Start jeder GLP habe ich natürlich ordentlich Geschwindigkeit aufgenommen, um möglichst schnell den geforderten Schritt zu erreichen. In einem Video konnte ich dabei für wenige Sekunden völlig irre Werte auf dem Display erkennen. Es war zwar alles spiegelverkehrt, aber trotzdem nachvollziehbar.

Die momentane Geschwindigkeit kann man hier im Feld oben links, bei dem roten Button erkennen. In diesem Moment stehen da 1577,3 km/h!

Respekt! Ganz so schnell war dann aber nicht. Natürlich sprang dann auch gleich der Balken in Richtung „zu schnell“. Natürlich wird dann auch mehr Wegstrecke gemessen, als wirklich gefahren.

Somit waren wir an all den besagten GLP´s jeweils um einen gleichbleibenden Wert zu spät.

So kann das natürlich nichts werden!

1 Comment

  1. David

    Hallo,
    Ich Bin auch ein Oldtimerfan,habe auch selber eine App und ein eigenes System.
    Sie sollen diese ReedSensoren vergessen.
    Gerne können wir uns aber weiter per Email unterhalten

    Reply

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