VW Passat L 1976
Neue Frontringe für die Zusatzinstrumente
Etwas Respekt hatte ich vor der Arbeit schon. Wirklich durchgezogen hatte ich den Wechsel der Ringe an den VDO´s noch nie. Auch im Netz ist nur sehr wenig darüber zu finden. Es gibt wohl ein richtiges Bördelgerät für diese Arbeit. Aber wie das aussieht, geschweige denn wer sowas hat, konnte ich nicht so recht in Erfahrung bringen.
Also mal langsam an die Sache rantasten. Angefangen bin ich mit der Öldruckanzeige. Die stammt ursprünglich aus meinen 75er TS, war dann zwischenzeitlich im 77er GLS verbaut und landete dann irgendwann im Lager.
Der Grund warum die ziemlich schnell wieder aus dem GLS rausgeflogen ist, ist wohl klar ersichtlich. Der Ring war an mehreren Stellen heftig vom Rost befallen.
Mit einem kleinen Schraubendreher hebelte ich den Ring rundherum auf, bis er sich über die Kante hinweg abnehmen lies.
Dann lagen die ganzen Einzelteile vor mir auf dem Schreibtisch.
Links der Innenring und der alte Frontring, rechts der neue Frontring und das Glas.
Den Zusammenbau habe ich zuerst bei mir auf dem Schreitisch begonnen. Ziemlich schnell wurde mir aber klar, daß für das Umbördeln des neuen Ringes doch etwas mehr Kraftaufwand erforderlich war als zunächst gedacht.
Um einen sicheren Halt zu bekommen kam das Instrument kurzerhand in den Schraubstock. So konnte ich etwas Druck auf den Ring ausüben und den Rand Stückchen für Stückchen mit Hammer und kleinem Dorn vorsichtig umlegen.
Natürlich sieht man den Unterschied gegenüber der werkmäßigen Bördelung, aber natürlich nur von der Rückseite. Die Vorderseite präsentiert sich jetzt werksneu.
Auf zum zweiten Patienten. Die Öltemperaturanzeige, die ich Samstag in Brokstedt ergattert habe. Das Prinzip ist identisch mit dem der Druckanzeige. Nur einen entscheidenden Unterschied gibt es dann doch.
Das Gehäuse ist aus Kunststoff. Zum Aufhebeln des Ringes fehlt somit der nötige Gegendruck. Das Gehäuse verformt sich eher, als der Ring sich öffnet.
Also kam hier eine etwas andere Öffnungsmethode zum Einsatz. Wenn man neue Ringe hat, würde ich das jetzt auch bei den Instrumenten mit Blechgehäuse so machen.
Ein vorsichtiger Schnitt mit der Trennscheibe des Multischleifers und das Thema war erledigt. Keine 30 Sekunden und der Ring war aufgetrennt. Kein Vergleich zu der Friemelei mit dem Aufhebeln.
Der Zusammenbau erfolgte dann wieder nach meiner zuvor angewendeten Methode.
Voilà!
Die Uhr habe ich nicht mehr umgebaut. Der vorhanden Ring war in allerbstem Zustand. Außerdem ist es schon selten genug, so eine Uhr zu haben, bei der der Einstellknopf noch vorhanden ist. Den wollte ich nicht unnütz gefährden.
Zum Abschluß kamen die Instrumente jetzt endültig in die Konsole. Haltebügel montieren und Kabel wieder anschließen.
Und von vorne kann sich das jetzt auch uneingeschränkt sehen lassen.
Tag der Instrumente
Das Cockpit der L-Ausstattung gibt nicht viel her. Zeit das zu ändern. Drehzahlmesser, Öltemperatur- und Öldruckanzeige stehen bei mir noch auf der Wunschliste. Deshalb war ich am Samstag auch so gierig auf das Öltemperaturinstrument.
Los gings aber mit dem Drehzahlmesser. Es sollte der kleine Drehzahlmesser werden, der anstelle der Uhr, mittig im Kombiinstrument sitzt. Mal was anderes.
Dafür war zunächst reichlich Bastelarbeit notwendig. Ich wollte den Originalrahmen aus dem Passat beibehalten. Dann wäre aber später noch der Einstellknopf für die Uhr im oberen Fenster. Das geht ja gar nicht. Ich brauchte also ein Glas ohne Loch für den Einstellknopf. Das lieferte das leere Gehäuse rechts.
Nach dem Auffräsen der verschweissten Verbinbundungspunkte hatte ich die Einzelteile vor mir liegen. Nun gab es aber ein Problem. Vor unendlich vielen Jahren, hatte ich mal versucht in das Fenster vom Tacho ein Loch für einen Rückstellknopf zu bohren. Das Instrument hatte ursprünglich zwar einen Drehzahlmesser, aber keinen Tageskilometerzähler. Unglaublich aber wahr. Damals bin ich kläglich gescheitert. Das Loch ist nicht richtig rund geworden. Aber noch viel schlimmer, das Glas ist bei dem Versuch gesprungen. Seitdem liegt der Rahmen so bei mir im Lager. Gut, daß ich mich so selten von Sachen trennen kann.
Also blieb nur eine Möglichkeit: Das Glas trennen. Mit einen Fräsaufsatz ging das eigentlich ganz gut.
Selbiges mußte ich dann natürlich auch mit dem vorhandenen Glas aus dem Originalrahmen machen. Die beiden Hälften kamen dann gemeinsam wieder zurück. Mit einem Lötkolben habe ich sie etwas fixiert damit später nichts klappert.
Im Anschluß alles wieder zusammen gebaut und zum Schluß konnte der Drehzahlmesser dann an seinen Platz.
Vor dem Testlauf kam aber erst Mal die Suche nach am Anschlußkabel. Oben war nichts zu finden. Haben die sich wohl für die L-Ausstattung gespart. Also ZE raus und den entsprechenden Stecker kontrolliert. Kein Kabel vorhanden.
Das habe ich dann an dem entsprechenden Platz in dem Kompaktstecker eingeclipst. Jetzt konnte es losgehen.
Zunächst einmal die Instrumentenbeleuchtung und die Kontrollleuchten überprüft. Alles funktioniert. Den Test vom Drehzahlmesser gibts in einem kleinen Film.
Und auch der Drehzahlmesser tut was er soll. Punkt abgehakt.
Fehlen noch die Zusatzinstrumente. Dazu mußte erst Mal mein Rallyeboard mit den Stoppuhren weichen.
Jetzt zahlt es sich aus, daß ich die damals so schonend befestigt hatte. Rückstandlos rückrüstbar.
Diese drei Instrumente werden dort jetzt die Löchern füllen: Uhr, Öldruck- und Öltemperaturanzeige
Wenn alle funktionieren kriegen sie später noch neue Frontringe. Die hab ich schon mal vorsichtshalber geordert. Erst müßen sie aber zeigen was sie können.
Ich bin dann mit der Verkabelung im Fahrzeug angefangen. Die endet jetzt in zwei 3er-Steckgehäusen, die später die Versorgung der Instrumente sicherstellen.
Für die Verkabelung in der Mittelkonsole habe ich zwei Kabelbäume gebaut. So läßt sich die Konsole jederzeit schnell herausnehmen. Dazu müßen dann nur die beiden Stecker getrennt werden.
Zeit für den ersten Test. Uhr funktioniert, Öldruckanzeige gibt nach Starten des Motors ebenfalls was her. Und auch die Öltempraturanzeige bewegte nach nach ein paar Mintuen.
Somit kann ich mich jetzt in aller Ruhe an die Verschönerung und endgültige Montage der Instrumente machen.
Oldtimerteilemarkt in Brokstedt 2012 – Rückblick
Gestern gings noch mal eben zum Teilemarkt auf die Speedwaybahn in Brokstedt. Ich hatte nur ein Teil auf dem Zettel: Eine Öltemperaturanzeige
Auf dem Hinweg wurde ich mehrfach von fiesen Hagelschauern und starken Windböen überrascht. Auf dem Teilemarkt selber blieb es dann zum Glück trocken.
Angenehm überascht war ich von den netten Parkplatzeinweisern. Obwohl ich mit dem Volvo unterwegs war, lotsten sie mich gleich zu den Stellplätzen für die Oldtimer.
Da lasse ich mir doch gefallen. Immerhin erspart einen das, einen mitunter sehr langen Fußmarsch von den normalen Besucherparkplätzen bis zum Eingang. Die Oldtimer dürfen nämlich in vorderster Reihe parken.
So richtig schön war das Wetter immer noch nicht. Zwar blieb es trocken, aber es fegte ein steife Brise über den Ring. So habe ich die Stände im Schnelldurchlauf abgeklappert. Ich hatte mir die Suche nach der Öltemperaturanzeige erhlich gesagt einfacher vorgestellt. Gleich am am zweiten oder dritten Stand hinterm Eingang hatte ich das erste Instrument gefunden. Der Verkäufer wollte aber 30,-EUR dafür haben. Ich habe erst mal dankend abgelehnt. Es kommen ja sicher noch ganz viele Stände die sowas im Angebot haben.
Pustekuchen! Die Suche sollte ein Geduldsspiel werden. Zwar massig Instrumente, aber nie das was ich suchte.
Langsam sah ich meine Felle schwinden. Zumal die ersten Verkäufer schon am zusammenpacken waren.
Wo man guckte, leere Plätze und Autos in den schon wieder alles verstaut war. Das war noch vor 14:00 Uhr. Das kalte und stürmische Wetter war nicht jedermanns Sache.
Ich habe dann in einer Wühlkiste doch noch ein VDO-Instrument gefunden.
Hat mich jetzt nen 5er gekostet. Da brauchte ich nicht mal handeln.
Mission erfüllt und jetzt wurde mir es auch schlagartig zu kalt….
Das schöne Wetter war einfach zu verlockend.
Vorhergesagt war ja eigentlich ein trüber, kalter Tag mit Regen und Wind. Im Grunde das optimale Schrauberwetter. Ich habe aber nicht lange durchgehalten.
Zunächst mußte aber erst mal noch die Befestigung für den Panhardstab vollendet werden.
Hier sind jetzt auch die gestern schon erwähnten Reduzierscheiben zu sehen. So kann ist die 10er Schraube sicher in der 12er Bohrung fixieren. Die Schraube hatte ich mir extra bei neu VW bestellt. Ich konnte sie aber schlußendlich gar nicht verwenden.
Sie war durch die Verwendung der beiden Scheiben nicht lang genug um die Mutter komplett aufzunehmen. Als Ersatz kam eine Schraube von der Aggregateträgerlagerung zum Einsatz.
Dann gings zurück auf den Boden. Noch mal den Motor angeschmissen und noch ein wenig mit der Zündung und dem Vergaser rumexperiementiert. Die Zündung steht jetzt mal auf 10° v.OT.
Damit läuft der Motor im Leerlauf richtig gut. Kaum was zu merken von der scharfen Nockenwelle. Allerdings habe ich die Leerlaufschraube jetzt schon fast ganz eindrehen müßen um die Drehzahl unter 1000 Umdrehungen zu bekommen. Weniger geht mit der Einstellung nicht.
Aber was nützt es, wenn der Motor im Leerlauf gut läuft. Es gibt da ja auch noch andere Drehzahlregionen. Das kann man nur auf der Straße testen. Also raus. Draußen schien die Sonne, weit und breit kein Regen in Sicht. Es kribbelte im rechten Fuß. Werkzeug zur Seite, Tor auf und ab gings.
Schließlich wurde an der Oldtimer-Tankstelle heute zum ersten Mal der Grill angeworfen.
Wenn das kein lohnendes Ziel ist. Frische Thüringer vom Grill. Lecker.
Außerdem konnte ich bei der Gelegenheit auch gleich mal checken, ob mein Plakat für´s Passat-Treffen noch hängt.
Es hing noch. Meine Kleistermischung und die nächtliche Nachklebeaktion waren also erfolgreich. Ich hab´dann auch gleich Bescheid gesagt, daß wir am 21. April mit ungefähr 20 Passat aufschlagen werden.
Die Sonne verzog sich dann aber doch zusehend und da ich einfach so los bin, keine Jacke, keine Mütze, wurde es mir dann auch zu kalt. Wieder ab in die Werkstatt.
Ein bisschen was stand noch auf dem Zettel. Erstmal wollte ich der Sache mit dem schlechten Übergang vom Leerlauf in den Teillastbereich auf den Grund gehen. Da starb der Motor immer fast ab.
Als ich den Luftfilter runter hatte, war das wahrscheinliche Problem schnell ersichtlich. Die Einstellmutter von der Beschleunigerpumpe war nicht mehr da. Die ganze Beschleunigungseinrichtung war also außer Betrieb. Der Fall war mit einer neuen Mutter dann schnell abgehakt.
Damit die sich nicht wieder verdünnisiert, gabs noch einen Tropfen Loctite.
Bisher war ich mit dem Wagen noch nicht an einem CO-Tester. Alle Einstellungen habe ich erst mal nur nach Gefühl vorgenommen. Zur Kontrolle hab ich dann noch mal eine Kerze rausgenommen.
Zu Fett läuft der Motor auf jeden Fall nicht. Das ist mir fast schon ein bisschen zu sauber. Das bin ich von Vergasermotoren anders gewohnt. Und obwohl das Kerzen mit einem 5er Wäremewert sind, brennen sie sich wirklich schön frei. Ich habe den CO-Gehalt dann lieber noch einmal etwas höher eingestellt.
Bis bei so einem zusammengewürfeltem Motor alles optimal paßt dauert es halt seine Zeit. Hier gilt probieren, geht über studieren. Erfahrungswerte wird mir hier niemand großartig geben können.
Nach der kleinen Ausfahrt habe ich auch noch mal wieder meine Hand an den Ölkühler gehalten. Immer noch kalt.
Mittlerweile konnte ich aber wenigstens hierfür eine wohl brauchbare Aussage finden.
Sie stammt aus dem „Jetzt helfe ich mir selbst“-Buch vom Golf GTI. Der hatte ja serienmäßig ein ähnliches Thermostat verbaut. Das erklärt dann auch, warum es bei mir am Ölkühler immer noch kalt bleibt. Also erstmal kein Grund zur Sorge. So hart habe ich den Motor ja noch nicht rangenommen. 😉
Ich finde diesen Öffungszeitpunkt übringes wirklich sinnvoll. Was bringt mir ein Thermostat aus dem Zubehör, der bei 80°C öffnet. Das ist nun überhaupt nicht optimal für´s Öl. Der optimale Bereich für heutige Öle sollte zwischen 100°C und 120°C liegen. Nur so ist gewährleistet, daß Kondeswasser und Kraftstoffrückstände wirklich vollständig aus dem Öl verschwinden.
Noch ein Schritt, dann steht er wieder auf den Rädern.
Das kleine Nebenbeiprojetkt Hinterachse/Bremsen ist jetzt auch so gut wie abschloßen. Ein Teil zur endgültigen Fertigstellung hatte ich gestern noch nicht zur Hand. Das lag noch zu Hause im Briefkasten.
Es fehlte noch die endgültige Montage des Panhardstabes. Achsseitig habe ich mir eine passende Schraube besorgt und dann konnte ich diese Seite montieren.
Da ich die Achse vom ´75er genommen habe, sind das jetzt ja nur noch M10-Schrauben. Auf der Achse war das kein Problem, neue Schraube und gut. Karosserieseitig mußte ich mir etwas einfallen lassen.
Hier befindet sich im Blech natürlich noch das Loch für eine M12-Schraube. Durch das Gummilager im Stab geht aber nur noch eine 10er Schraube.
So wollte ich das nicht einfach zusammenschrauben. Das ist mir zuviel Luft. Ich habe jetzt aber, wie schon anfangs erwähnt, ein Lösung parat liegen. Fündig geworden bin ich im Zubehör für Karts.
Eine Reduzierscheibe mit abgesetztem 12mm Bund und 10mm Bohrung. Bilder vom dem Teil liefer ich die Tage nach, wenn es montiert ist.
Auf zum nächsten Schritt: Breme entlüften.
Mittlerweile mache ich das nur noch mit dem Eezibleed. Ist einfach praktischer. Mein großer Bremsenentlüfter rentiert sich nicht wirklich. So oft macht man das ja nun auch nicht. Da ist die Bremsflüssigkeit schon mit Wasser gesätigt wenn man sie einfüllt. Besser den kleinen Behälter vom Eezibleed und die Flüssigkeit immer frisch holen.
Von hinten rechts habe ich mich dann nach vorne links durchgearbeitet. Das ganze zweimal, bis wirklich keine Luftbläschen mehr zu sehen waren.
Kurz ins Stocken geriet die Arbeit dann bei der Montage der Bremstrommeln. Jetzt weiß ich auch warum, der eine Dichtring von den im Dezember gekauften Trommeln beschädigt war. War wohl doch kein Transportschaden…
Das sind irgendwelche NoName-Simmeringe, die viel zu hoch sind.
Der Ring kommt gegen die vier Schrauben vom Achsstummel und die Trommel ließ sich nur widerwillig drehen. Ich hatte aber noch passende Ringe auf Lager.
Schlußendlich liefen die Trommeln dann aber so, wie sich das gehört.
Fehlten nur noch die Räder.
Bis auf die eine Schraube vom Panhardstab, kann ich jetzt sagen: Projekt Hinterachse beendet!
Dämpfer, Federn und Bremsen sind wieder drin
Gestern gings weiter mit dem Zusammenbau der Hinterachse. Viele Kleinigkeiten, die dann doch ganz schon Zeit kosteten.
Los gings mit den Federn. Der alte Schutzüberzug war hart und brüchig.
Den konnte ich mit bloßen Händen abbröseln. Nach einer anschließenden Reinigung gab´s einen neuen PVC-Schlauch. Meterware mit 10mm Innendurchmesser aus dem Baumarkt.
Die erste Windung ging noch ziemlich leicht. Da ist die Feder noch etwas dünner. Bei der zweiten Windung ging es nur noch zentimeterweise und unter Zuhilfenahme von reichlich WD40 voran. Man vertut sich. Für die 4 x 2 Windungen gingen insgesamt 3 Meter Schlauch bei drauf.
Nächster Schritt waren die beiden neuen Gummilager für den Panhardstab.
An den beiden Augen befindet sich von einer Seite innen eine kleine Fase. Die sollte man sich beim Einpressen zu Hilfe nehmen. Dann geht´s ganz easy im Schraubstock.
Seit Freitag abend habe ich überlegt, was ich mit den Stoßdämpfern nun mache. Zur Zeit sind Bilstein Gasdruckdämpfer verbaut. Die sind zwar echt klasse, aber ich hatte da noch etwas anderes im Regal liegen. Es kostete mich etwas Überwindung, aber ich habe mich entschloßen die Teile aus dem Raritätenkabinett nun doch gleich mit einzubauen.
Upside-down Gasdruckdämpfer von DeCarbon. Mehr geht nicht!
Die Bauart dieser Dämpfer wurde später noch eine zeitlang von Bilstein angeboten, aber selbst die sind mittlerweile nicht mehr für Geld und gute Worte zu bekommen.
Zusammen mit den vorbereiteten Federn und dem Panhardstab kamen sie nun unters Auto.
Ein wahrer Augenschmauß.
Folgte noch der letzte Teil des gestrigen Tages: Die Bremse.
Angefangen mit der Montage des Achszapfens und der pulverbeschichteten Ankerplatte.
Gefolgt von der Montage des Radbremszylinders und der Beläge. Dazu gehört auch, daß immer wieder fummelige Einhängen des Handbremsseils.
So geht´s aber ganz einfach: Den Hebel hinter der Backe vorziehen und oben mit einem Schraubendreher in dieser Position fixieren. Dann mit einem nicht zu scharfen Seitenschneider die Feder zurückschieben und in dieser Stellung festhalten. Dann den Zug einhängen, den Schraubendreher oben wieder herausnehmen und erst zum Schluß das Halteblech für den Bowdenzug mit den beiden Schrauben anbringen.
Ein Tribut an den technischen Fortschritt bin ich natürlich auch wieder eingegangen.
Kenner werden es schon bemerkt haben. Ich habe jetzt komplett auf die selbstnachstellende Variante umgerüstet. Die kam beim Passat ab Werk erst 1978 zum Einsatz.
Fehlte nur noch die hydraulische Seite. Hier habe ich mir fertig gebörtelte Leitungen in der richtigen Länge bestellt.
Um eine möglichst schöne Leitungsform hinzubekommen, kam mein kleiner Rohrbieger zum Einsatz.
Ich finde das Endergebnis sieht sogar noch besser aus, als die Originalleitung.
Zum Abschluß des heutigen Artikels noch mal eine Gesamtübersicht der Baustelle.
Es wird!
Und immer dran denken: Der Rallye-Passat steht auf der Bühne. 😉
2. Bauabschnitt: Hinterachse tauschen
So langsam wird es Zeit, daß ich auch mal mit dem Tausch der Hinterachse beginne. Die liegt schon seit Dezember frisch gepulvert bei mir in der Garage.
Gestern gings mit dem 2. Bauschnitt nun endlich los.
Zum Aushängen des Handbremsseils mußten die Trommeln runter. Wenn man sich nur die Belagstärke anguckt, ist es eine Schande die Backen rauszuschmeissen.
Man erkennt aber auch, daß der Radbremszylinder nach über 35 Jahren jetzt wohl fällig ist. So ganz dicht ist er nicht mehr. Der Grund für die Schleifgeräusche habe ich dann auch gleich ausmachen können.
Der innere Dichtring saß nicht mehr fest in der Trommel. Dadurch ist natürlich etwas Fett ausgetreten. Das, in Verbindung mit etwas Bremsflüssigkeit und reichlich Abrieb, der sich in der Trommel verteilt hatte, sorgte für die störende Geräuschkulisse aus dem Rückraum.
Vor dem nächsten Schritt hatte ich ehrlich gesagt etwas Bammel. Das Lösen des Bremsschlauchs von der fahrzeugseitigen Bremsleitung.
Völlig unbegründet, wie sich herausstellte. So leicht habe ich noch nie eine Verschraubung einer Bremse aufbekommen. Zwei Schlüßel rauf und los war sie. Ich war entzückt.
Jetzt waren es nur noch sechs Schrauben und die Achse lag auf dem Heber.
Als ich die Schrauben der Hinterachse aus der Aufnahme geschraubt hatte, war ich schon wieder entzückt. Wer weiß wie sensibel dieser Bereich beim 32er ist, kann das wohl nachempfinden.
Nicht den Hauch eines Rostansatzes konnte ich am Gewinde der Schraube finden. Weggefauelte Hinterachsaufnahmen waren der Tod unendlicher Passat der ersten Serie. In Extremfällen waren schon nach vier bis fünf Jahren die Hinterachsen herausgerissen.
So ganz jungfräulich sieht die bei meinen natürlich auch nicht mehr aus. Aber der Anblick gibt wirklich keinerlei Grund zur Sorge.
Damit das auch noch in Zukunft so bleibt, gab´s erst mal eine ordentliche Portion MIKE SANDERs Korrosionsschutzfett. Das sollte den bereits vorhandenen Rost im Zaum halten.
Jetzt fehlten zum Einbau der aufgefrischten Achse nur noch neue Gummilager.
Die ließen sich ohne Probleme im Schraubstock einpressen. Die Schlauchschelle dient nur zum Zentrieren der Nuß, die für den nötigen Freiraum sorgt.
Auf dem Heber gings dann wieder unters Auto.
Die Achse hängt jetzt erstmal mit einer Schraube am rechten Stoßdämpfer.
Raus auf die Straße
Was ich gestern im Handgepäck hatte, sollte wohl klar sein. Oder? Meine Kennzeichen natürlich!
Ich war natürlich heiß endlich mit dem Passat auf die Straße zu können. Erst mal checken ob alles funktioniert, was ich über den Winter zusammengestrickt habe, ob alles dicht ist und nichts klappert.
Dazu gings etwas raus aus Hamburg. Nicht weit, nur gleich hinter die Stadtgrenze. Hier ist man dann doch etwas ungestörter.
Die Fahrt dorthin verlief völlig unspektakulär. Alles funktionierte, der Motor läuft natürlich noch lange nicht so wie er mal soll, aber für´n Anfang bin ich mehr als zufrieden. Ich darf ja eh noch nicht ganz so sehr auf das rechte Pedal treten. Aber so ganz zügeln konnte ich mich natürlich auch nicht. Unmöglich. Ich habs versucht. Ehrlich!
Die Verlockung war einfach zu groß.
Drehzahlmesser hab ich ja (noch) nicht, aber ich denke, das waren nicht mehr als 3000 Umdrehungen. 😉
Hier noch mal die selbe Strecke, diesmal aber von innen.
Dann gings noch mal eine Ecke weiter. Eine meiner Lieblingskurven und die anschließende Brücke. Da können die Räder schon mal den Bodenkontakt verlieren. Gestern aber nur ganz kurzzeitig.
Mein Fazit. Es hat Spaß gemacht. Ich bin froh daß bis hierher alles so reibungslos funktioniert. Es klappert nichts und alles scheint dicht zu sein. Die Wassertemperatur bleibt im Rahmen.
Die richtige Abstimmung des Vergasers und die Suche nach dem richtigen Zündzeitpunkt wird mich sicher noch einige Versuche kosten. Aber das war ja klar. Der Leerlauf ist noch etwas zu hoch, mal sehen ob ich damit noch etwas runtergehen kann. Die Gasananahme aus dem Drehzahlkeller ist natürlich etwas schlechter, aber hier ist sicher auch noch Potenzial. Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob die zweite Stufe vom Vergaser überhaupt schon mal in Aktion war. Ich kenne das noch von früher, eigentlich hat man das sehr deutlich gemerkt. Ich weiß nur noch nicht wie ich überprüfen kann, ob die arbeitet. Vielleicht muß ich die Kamera mal im Motorraum platzieren.
Und der Ölkühlerthemostat gibt mir auch noch Rätsel auf. Selbst nach dem heutigen Ausflug war der Kühler noch kalt. Da ist noch kein Öl durchgegangen. Eine Anwort auf den Öffungszeitpunkt habe ich bisher noch nicht finden können. Wie warm das Öl gestern gewesen ist, kann ich aber leider ohne Anzeige sowieso noch nicht sagen.
Aber ich habe ja noch ein wenig Zeit. Immerhin brauche ich mich jetzt nur noch 950 Kilometer zügeln. Noch ist der Tank auch noch halbvoll mit Super 95. Das muß ich auch erstmal loswerden.
Wichtig ist, daß ich es ohne ADAC und Werkzeug wieder zurückgeschafft habe. Wer mich kennt, weiß, daß ich sowieso kein Werkzeug dabei gehabt hätte. 😉
Erstes Rollout mit dem überarbeitetem Motor
Bevor es an die frische Luft ging, mußte aber erst noch der 2B2-Vergaser wieder zusammengebaut werden. Der Tausch der Dichtungen nahm ja doch mehr Zeit in Anspruch als ursprünglich veranschlagt.
Zum Glück wehrten sich die Reste am Vergaserunterteil nicht so sehr, wie die am Oberteil.
Das einsprühen mit WD40 am Freitag war dabei sicherlich hilfreich. Immerhin konnte ich die Dichtung fast in einem Stück lösen. Natürlich waren auch hier noch einige Stücke, die einer Nachbehandlung bedurften, aber kein Vergleich zu der Sisyphusarbeit am Oberteil.
Auch die Dichtungen zwischen Drosselklappenteil und Vergasergehäuse gehörte zu dem Dichsatz.
Zum Trennen der beiden Teile muß nur noch eine weiter Schraube rausgenommen.
Dann gings auch hier an die Reinigung und die Entfernung der Dichtungsreste.
Nach dem Drosselklappenteil folgte dann der eigentliche Vergaser. Auch hier leistete das WD40 seit Freitag gute Arbeit.
Die ganzen Verkrustungen ließen sich ebenso problemlos entfernen, wie die Reste der alten Dichtung.
Mit neuer Dichtung habe ich die beiden Teile dann wieder zusammengefügt.
Für die Beschleunigerpumpe gab es einen neuen Filzring und für das Einspritzröhrchen einen neuen O-Ring. War auch beides in dem Dichtsatz enthalten.
Nach Kontrolle der Schwimmerstände und den Durchblasen einiger Düsen gings an die Zusammenfügung der beiden Häften.
Damit war das gröbste geschafft. Fehlen noch ein paar Anbauteile.
Als ich im Januar auf der Bremen Classic Motorshow die Betätigungsdose für die zweite Stufe ergattern konnte, wußte ich noch gar nicht, daß sie so schnell zum Einsatz kommt. Wäre sie nicht so saugünstig gewesen, weil der Verkäufer nicht wußte wofür sie ist, hätte ich sie wohl gar nicht mitgenommen. Nach nochmaliger Prüfung der vorhandene Dose, entschloß ich mich sie dann doch zu verbauen. Die alte Dose öffnete die Drosselklappe der zweiten Stufe zwar auch, aber trotzdem war sie leicht undicht. Die neue Dose hält den Unterdruck jetzt einwandfrei. Und das auch über längere Zeit.
Im Anschluß kam alles wieder zurück an den Motor.
Schnell noch die nötigen Anschlüße hergestellt und mal versucht zu starten. Nachdem der Vergaser mit mit Sprit gefüllt war, sprang er auf Schlag an. Als wäre nichts gewesen. Bingo.
Es konnte also an den weiteren Zusammenbau gehen. Sozusagen zum krönenden Abschluß des Projekts und für den damit den letzten Arbeitschritt, habe ich mir etwas ganz besonderes gegönnt.
Für die Befestigung des Luftfilters kamen vergoldete selbstsichernde Hutmuttern zum Einsatz.
Dann noch den Deckel drauf, damit die keiner klaut, den Motoraum von überflüssigen Werkzeug befreit und das Ladegerät beseite gelegt. Kühlergrill rein und Stoßstange wieder ran.
Das wäre erstmal geschafft ! Natürlich werden noch diverse Einstellarbeiten und Nachkontrollen erfolgen, aber der Passat konnte gestern aus eigener Kraft die ersten Meter absolvieren.
Leider hatte ich meine Kennzeichen nicht mit, so daß es bei wirklich wenigen Metern blieb. Außerdem war Sonntag und etwas lauter ist er schon geworden.
Daumen hoch !