Das kommt dabei heraus, wenn man nur mal eben etwas gegen leichte Ölleckagen an den Wellen machen will. Am Ende des gestrigen Tages hatte ich mehr und mehr von dem GT abgeschraubt und die Karre vorne fast vollständig zerlegt.
Bei meinem derzeitigen Glück fehlte es jetzt nur noch, dass sich die Schrauben vom Aggregateträger nicht lösen lassen.
Daher ging meine erster Griff auch gleich zum Schlüssel um zu sehen, was mich hier erwartet. Beide Schrauben kamen dann doch besser als erwartet.
Ja, der Motorraum eines 32B ist länger als der von einem 32er. Aber nur vorne.
Das wurde klar als ich meine Motortraverse auflegen wollte. So wird das natürlich nichts. Zumal der Kühler auch noch raus musste um die Zwischenwelle nach vorne heraus zu bekommen.
Dabei stolperte ich dann auch wieder über ein Teil, dass ich noch nicht so recht einordnen kann. Ist diese Blech mit den runden Ausschnitt ein Originalteil und wenn ja, welches Funktion hat es? Ich selber habe so ein Teil noch nie gesehen.
Auf jeden Fall flog es mit dem Kühler raus. Der Kühlergrill folgte dann gleich im Anschluss.
Damit war der Weg für die Zwischenwelle frei. Ober besser, der ungehinderte Blick auf die Welle.
Um die später heraus zu bekommen, muss ich die Position des Motors in der Höhe ändern können.
Dafür wich auch die Drehmomentstütze. Am Frontblech war eh nur eine Schraube drin. Die Stütze habe ich dann auch gleich komplett weg genommen.
Damit war es jetzt Zeit meine Motortraverse an einen 32B anzupassen.
Ich liebe ja fertig bzw. halbfertige Arbeit. Die Winkeleisen vom Hochboden hatten genau die Schenkellänge wie das Innenmaß der Traverse war.
Aus zwei Winkeleisen habe ich mir dann ein Vierkantrohr geschweißt. Die Kannten etwas abgerundet und ich hatte die perfekte Verlängerung.
Vorne liegt die Traverse jetzt einfach auf ein paar schöne breiten Holzstücken um die Last gleichmäßig zu verteilen. Die obere Kante des Frontblechs ist hier nämlich lange nicht so stabil ausgeführt wie beim 32er.
Somit konnte ich den Motor jetzt oben fixieren und unten den Aggregateträger lösen.
Um besser an die Ölwannenschrauben zu gelangen flog links auch gleich der Motorhalter samt Gummilager raus.
Noch eben das Öl aus der Wanne abgelassen und rundherum alle Schrauben der Ölwanne entfernt.
Dem Motorinneren habe ich jetzt nicht viel Aufmerkasamkeit geschenkt. Nur die Ölpumpe habe ich noch abgeschraubt. So konnte ich wenigstens halbwegs erahnen, wo sich das hintere Lager der Zwischenwelle befindet.
Die war dann jetzt auch sofort an der Reihe. Drehen lies sie sich immer noch sehr schwer und nach vorne raus ziehen ging auch nicht so ohne weiteres.
Dazu musste ich schon das Riemenrad wieder draufschrauben und zunächst zwischen Rad und Block einen hebel ansetzten. Die Lager sind ja nicht sehr breit und somit war die Welle dann schnell befreit.
Zumindest aus ihrer Lagerung. Um sie jetzt ganz aus dem Motor zu bekommen, habe ich den Motor angehoben und versucht zu Fahrerseite zu drücken.
Das klappte leider nur Ansatzweise. Bis hierhin und dann war Schluss. Höher und weiter zur Seite habe ich den Block nicht bekommen. Das hinten umlaufende Wasserrohr lag bereits am Bremskraftverstärker an. Der Winkel der Welle zum Block war aber noch zu groß. Obwohl die hintere Lagerstelle einen Millimeter kleiner als die vordere Lagerung ist bekam ich die Welle so nicht raus. Mist!
Wenn oben nicht geht, dann vielleicht unten. Irgend wofür müssen die ovalen Löcher im Frontblech doch gut sein. Dazu musste dann aber auch die Stoßstange natürlich noch weg.
Hätte ja sogar fast gepasst. Wenn nicht der Anlaufring der Welle um wenige Millimeter zu groß gewesen wäre.
Mittlerweile war ich an dem Punkt angelangt, dass ich die Welle jetzt nur noch raus haben wollte. Da kommen dann auch schon mal etwa unorthodoxe Methoden zum Einsatz.
Mit einer Holzlatte vergrößerte ich das Loch etwas. Gar nicht viel, im Endeffekt waren es vielleicht zwei bis drei Millimeter. Entscheidender war, dass die obere Kante des Ausschnitts jetzt auch nicht mehr genau über der unteren Kante saß.
Mit diesem leichten Versatz konnte ich mit dem Anlaufring jetzt erst oben und dann unten durch den Ausschnitt.
Das Ding hat verloren.
Der Rest war jetzt Spielkram. Einfach nach vorne herausnehmen.
Die Lagerschalen habe ich mir jetzt noch nicht angeguckt. Es sieht mir aber fast so aus, dass das hintere Lager nur komplett mit verharztem Öl zugesetzt ist. Schon verwunderlich, dass sich das noch nicht aufgelöst hat obwohl der Motor insgesamt bestimmt schon zehn Minuten lief.
Scheint aber wohl nicht ganz ungewöhnlich zu sein. Dirk hatte mal ein ähnliches Problem mit der Zwischenwelle und die lief nach eine ordentlichen Reinigung von Welle und Lager dann völlig normal. Ich habe ganz ehrlich gehofft, dass es auch bei mir mit einer Reinigung getan ist. Das hinter Lager in diesem Zustand zu erneuern ist nämlich kein Spaß. Vielleicht komme ich ja drum herum.
Das war´s. Genug zerlegt und abgeschraubt.
Die leichte Verformung des ovalen Ausschnitts nehme ich gerne in Kauf. Besser als den Motor auszubauen.