Etwas aufwändiger als gedacht, gestaltete sich der weitere Umbau der Recaro-Konsole für die Beifahrerseite. Schuld an dem Mehraufwand hatte vor allem diese seitliche Führung für die Innenseite.
Das Ding hatte es in sich. Hier stimmte nichts!
Um überhaupt weiterzukommen mußte ich das Ding in seine zwei Bestandteile zerlegen.
Dem gezielten Aufbohren der vier Schweißpunkte folgte noch die Einkerbung der zusätzlichen Schweißpunkte auf der Rückseite.
Etwas lediert, aber die beide Teile waren getrennt.
Mit dem Umdrehen der Schenkel hatte ich ja schon etwas Erfahrung. Insofern wußte ich hier gleich wie funktioniert. Zuerst wieder platthauen und dann mit einem Punkt an die abgetrennte Stütze heften.
Jetzt war mir auch klar worauf ich zu achten hatte. Ein rechter Winkel zwischen Strebe und Laschen. Das allerdings trotz der unteren Schräge.
Zuerst mit dem Hammer und den Rest dann im Schraubstock.
Das war ja noch einfach.
Jetzt müßt Ihr noch mal eben gedanklich schnell eine Sprung auf die andere Seite machen. Hier hatte ich zuvor ja nur die Strebe an der Konsole verschweisst. Die seitliche Führung stand noch aus.
Weils die einfachere Seite war habe ich jetzt zunächst diese Seite vollendet.
Damit war diese Seite fertig. Ich hatte damit jetzt einen Fixpunkt für die richtige Breite. So verschwand diese Seite auf die passive Seite meiner Werkbank, fixiert mit einem Vierkantstahl und zwei Schraubzwingen.
Jetzt folgt der Punkt der Zeit gekostet hat. Was ich zunächst unterschätzt hatte, war die genaue Ausführung des Haltblechs für das Gurtschloß. Ich weiß zwar nicht ob ich es überhaupt nutzen werde, das könnte aber durchaus noch passieren. Meine erster Gedanke, das Blech einfach zu drehen, stellte sich schnell als Sackgasse heraus.
Zwei Details sprachen leider dagegen. Man erkennt sie erst auf den zweiten Blick. Das Hochkantlangloch ist ca. 2mm außermittig angeordnet. Hätte ich das Blech so anschgeschweißt, würde das Gleitstück später nicht einrasten können. Außerdem hat das Blech im dem Bereich der Gurtmutter auf der linken Seite eine leichten Hang nach oben, dementsprechend auf der rechten Seite nach unten.
Es half also nichts, unten mußte unten bleiben. Da führte kein Weg dran vorbei.
Dieser Verwendung standen für die rechte Seite aber gleich drei Dinge entgegen. Die Mutter wäre dann verkehrtherum, der kleine Knick am Ende würde nach außen zeigen und der Versatz zwischen Mutter und dem Langloch geht ebenfalls in die falsche Richtung.
Die Mutter war nur mit einem Schweißpunkt gesichert und schnell entfernt. Jetzt mußte mein Schraubstock zeigen was er konnte. Jetzt war ich wieder froh, daß ich mich damals lieber für einen guten altes gebrauchtes Gußteil , als für einen billiges Neuteil aus Stahl entschieden habe.
Um die nur ca. 2mm meßenden Kante kraftvoll zu packen und dann das Blech auf die andere Seite zu biegen, gehört schon ein großes Maß an Stabilität der Spannvorrichtung. Die verträgt zum Glück auch mal ein Rohr auf dem Hebel der Spindel um die Backen richtig zusammenzuziehen.
Um den mittigen Versatz herauszubekommen, half mir der Schraubstock aber auch nicht mehr weiter. Hier half nur rohe Gewalt und ein ordentlicher Hammer. Aber auch damit war es mir nicht möglich den Versatz so scharfkantig wieder in das Blech hineinzubekommen.
Der Versatz verläuft jetzt halt etwas runder. Nicht optimal, aber anders für mich nicht hinzubekommen.
Jetzt war alles vorbeitet und ich konnte auch diese Seite vollenden. Das äußere Blech zunächst mit einer kleinen Schraube fixiert und die gesamte Seitenführung per Zange in Position gehalten, konnte der erst Schweißpunkt gesetzt werden.
Dabei galt es sowohl die exakte Breite, die Höhe und den waagerechten Verlauf der Kante zu beachten.
Nach ein paar Punkten zu Fixierung konnte ich dann durchschschweissen und mich im Anschluß über eine Recaro-Beifahersitzkonsole für meinen Passat TS erfreuen.
Aber was nützt mir das Ding auf der Werkbank? Nüscht! Ab zum Wasserhahn und den Stahl herunterkühlen. Denn diese Hitze hätten die Gleitstücke bestimmt nicht mitgemacht.
Die passten auf jeden Fall schon mal einwandfrei. Auch die Sperre rastete sicher ein.
Der Einbau ins Fahrzeug war dann etwas schwierig. Aber nicht weil meine Konsole nicht paßte, sondern weil ich jetzt weiß warum VW keine weitere Dämmung unter den Teppich gepackt hat…
Das Einfädeln gestaltete sich durch den etwas höherliegenden Teppich etwas fummelig. Aber es ging.
Paßt bombig und läßt sich kinderleicht von hinten bis nach vorne durchschieben. Ziel erreicht!
Halt, noch nicht ganz. Der Endschliff und etwas Farbe fehlen noch.