Gestern gings an die restlichen sechs Schaftdichtungen. Sehr hilfreich dabei war der Hinweis, den Stan gestern in einem Kommentar hinterlassen hat. Einfach mal mit weniger Druck versuchen. Das war eine Wohltat für Ohren und Kompressor. Ich habe den Druckregler mal auf ungefähr 2 bar runtergedreht. Funktionierte einwandfrei. Danke.
Allerdings hatte ich gleich beim Ausbau der ersten Ventilfeder etwas Pech. Irgendwie ist mir der Teller und einer von den Keilen weggehüpft. Der Teller ist links in den Zwischenraum vor der Zylinderkopfschraube gefallen. Den Keil konnte ich dort allerdings nicht finden. Wohl aber die diese dicke Ölrücklaufbohrung in der Ecke…
Na toll, dachte ich. Der Keil liegt wohl jetzt in der Ölwanne.
Wäre nicht zwar ganz so schlimm gewesen. Unheil wird der da nicht anrichten. Ärgerlich wäre es trotzdem.
Etwas später, ich hatte mich schon damit abgefunden, habe ich ihn dann doch noch gefunden. Man sieht ihn oben auf dem Foto. Na, wer findet ihn?
Es kam auch die Frage nach diesen Hütchen die übers Ventil gestülpt werden auf. Hier sieht man das Teil noch mal etwas besser.
Das ist ein ganz billige Kunststoffhülse, ähnlich einem Strohhalm, die oben einfach etwas verengt ist, damit sie nicht herunterrutschen kann. Sie ist gerade so lang, daß sie die Nut im Ventilschaft überdeckt.
Bis auf die kleine Panne am Anfang fluschte das gestern wunderbar. Auch das mal wieder eine Sache der Routine. Nach gut 40 Minuten hatte ich die letzte Dichtung herausgerissen.
Nun hätte ich das ja einfach alles so wieder zusammenstecken können. Damit wollte ich auch schon anfangen, vorher nur noch mal etwas den groben Dreck abwischen. Es kam ertaunliches zum Vorschein und ich habe noch etwas gründlicher gewischt. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.
Anscheinend war der Motor gar nicht so mit Ölkohle überzogen, wie ich Anfangs vermutete. Kann aber auch sein, daß sich der Dreck durch die mittlerweile gut 3000 gefahrenen Kilometern mit dem
etwas hochwertigerem Öl einfach schön etwas aufgewicht bzw. gelöst hat.
Auch die Nockewelle habe ich noch einmal ordentlich abgewischt. An den rohen Gußpartien sind zwar immer noch Rostreste zu sehen, die geschliffenen Flächen sind davon aber nicht betroffen.
Einer Weiterverwendung steht nichts im Wege.
Meiner Spanngurtkonstruktion geschuldet, verlief die Monatge des vorderen Simmerings etwas abweichend der Beschreibung im Werkstatthandbuch.
Von vorne kam ich ja nur eingeschränkt ran. Eindrücken oder Einschlagen des Dichtringes ist so nicht vernüftig möglich. Es geht aber auch so. Die Nockenwelle ist vorne noch etwas in der Schwebe. Ich habe die mittleren Lagerschalen noch nicht ganz festgezogen und die vordere erstmal ganz weglassen. Dann die Ring über die Nockenwelle geschoben und ihn dann eingeklemmt indem alle Lagerschalen endgültig heruntergezogen wurden. Ist zwar nicht die feine englische Art, aber funktioniert. Man muss nur wissen was man tut.
Ebenso bei der Montage des Nockenwellenrades. Die Nockenwelle genau wieder in die Position zu bekommen, wie sie beim Ausbau stand ist illusorisch. Die sucht sie durch die Nocken ihre eigene Postion. Hier kann man nur grob die Postion betsimmen.
Jetzt muß der Motor entsprechend hingedreht werden. Dabei natürlich auspassen, daß der Zahnriemen immer schön auf Spannung bleibt und nirgends ein Zahn überrutscht.
Geschafft!
Viel mehr wäre auch nicht gegangen ohne den rechten Kabelbinder zu lösen.
Da ich mir ziemlich sicher war, daß sich der Zahnriemen nicht verstellt hat, habe ich auf eine Überprüfung der Steuerzeiten verzichtet. Entweder er läuft oder nicht.
Bevor ich das versucht habe, gab es noch 1,5 Liter frisches Motoröl direkt auf die Nockenwelle. Die Zündkerzen waren auch schon wieder drin. Zeit für einen Probelauf.
Den habe ich mal ohne Ventildeckel gemacht. Nur noch eben den Spritschlauch wieder ran und los gings.
Der Motor sprang auf Schlag an und lief völlig normal. Lange habe ich das natürlich nicht gemacht denn ein paar Ölspritzer bleiben dabei natürlich nicht aus.
Ziel erreicht. Den Rest baue ich irgendwann später zusammen.
öhmm, sehr schön aber wieviel Spezialwerkzeug braucht man dafür?
Kann ich mir dies hier irgendwie runter kopieren und für mich abspeichern?
Grüße
Spezialwerkzeug: Ventilniederdrücker, Zange und Aufdrücker für Ventilschaftdichtungen, Druckluftadapter und Ventilhütchen.
Natürlich kannst Du Dir das hier abspeichern, Du kannst es auch Bookmarken oder mit einem PDF-Drucker ausdrucken. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Aber das steht hier auch in ein paar Jahren noch drin…
Ok, ich lege vor.
Wenn ich mich nicht täusche, liegt der Keil oben links über dem Lagerblock.
Du täuscht Dich nicht. Da lag er.
Bingo.
Was mich viel mehr wundert: Du hast nicht die steinalten Kühlschläuche getauscht? Das hätte ich sicherlich mit als Erstes gemacht. Hab da einfach zu schlechte Erfahrungen gemacht.
Voraussetzung ist natürlich, dass es auch Ersatz gibt.
Ich fahre ja nun schon über 20 Jahre mit den alten Passat durch die Gegend. Ein Kühlerschlauch ist mir beim 32er noch nie weggeflogen!
Dem kann ich mich anschliessen.. hab beim Jägervari der auch noch überwiegend die ersten Schläuche hat bisher nur zwei tauschen müssen,beide aber in Folge von Marderbissen..
Hallo, ich bin auf der Suche nach diesen Ventilhütchen, gibt es da einen Fachbegriff oder Link für das Teil. Da ich beim Wechsel meiner Ventilschaftdichtungen die guten Ventile nicht Zerkratzen möchte sind diese Hütchen doch geeignet, schützen diese auch vor Kratzern bei der Demontage die Ventile oder welche Tricks gibt es. Mir ist es in der Vergangenheit passiert das immer hauchdünne Kratzer bei der Demontage auf Ventile gekommen sind. Gibt da etwas um die Ventile nicht zu schädigen. Gruß Enrico
Diese Hütchen sind bei den Ventilschaftdichtungen in der Regel dabei. Sie sollen aber nicht das Ventil, sondern die neuen Ventilschaftdichtungen bei der Montage schützen. Wie Du Dir Kratzer ins Ventil machst, erschließt sich mir jetzt nicht so ganz.