Vielleicht wundert Ihr Euch schon, warum ich noch nichts von der „Rund um Rotenburg“ geschrieben habe. Der Grund ist ganz einfach. Es gibt nichts zu berichten, zumindest nichts prositives.
Ich kann noch nicht mal genau sagen, welchen Platz wir in der Gesamtwertung belegt haben. In unserer Klasse hat es gerade mal zu Platz 12 von 24 Starten gelangt. Hundsmiserabel.
Dabei wäre es mit einem vernüftigen Ergebnis gleich mehrere Plätze in der Gesamtwertung des Classic-Cup-Nord nach vorne gegangen. Von vormals Platz 11 hätte es ohne Probleme auf den 6.Platz gehen können. Wenn wir nur annäherend so ein Ergebnis wie in den beiden Vorjahren erreicht hätten. Da sind wir beide Male mit 97 Punkten wieder heimgefahren. Das war eigentlich ein Elfmeter, den wir leichtfertig verschossen haben. Und zu 95% muß ich das Ding voll auf meine Kappe nehmen. Das hat sich jetzt bei der Aufarbeitung herausgestellt. Denn Nummern zu finden ist vorwiegend meine Aufgabe, Peter hängt ja oft nur über der Karte und kann dann nicht auch noch danach Ausschau halten.
Los ging es wie üblich in der Fußgängerzone von Rotenburg.
Und es gab diesmal sogar doch eine Startnummer für die Seite, zumindest für rechts.
Mit von der Partie auch wieder Heinz Krock mit sein ADAC-Vari.
So wie ich es mitbekommen habe, war er den ganzen Tag arbeitslos. Zumindest bis zum Mittag weiß ich es sicher, da hatte ich noch kurz mit Heinz gesprochen.
Kurz nachdem wir in Rotenburg aufschlugen, gerade noch rechtzeitig bevor die Anmeldung schloß, gingen die ersten Teams schon an den Start.
Wir hatten jetzt noch gut eine Stunde Zeit um ums mit dem Bordbuch vertraut zu machen. Gefahren wurde wieder nach Kartenskizzen, auf denen der Fahrweg rot eingezeichnet war. Etwas abgeändert war die Aufgabestellung der Gleichmäßigkeitsprüfungen. Diesmal wurde Länge, Schnitt und zu fahrenden Zeit auf den Bordkarten vorgegeben. In den letzten Jahren mußte man sich die Länger GLP noch selber aus den Karten herausmessen. Insofern ein ganzes Stück einfacher.
Um 11:13 Uhr gings für uns los. Frohen Mutes und voller Hoffnung ging es auf die Strecke.
Nach kurzer Fahrzeit wartete eine Sonderaufgabe auf uns. „Fahren Sie parallel zum Kantstein und bleiben sie mit einem Abstand von 83 cm stehen.“
1,03m stand später bei uns auf der Bordkarte. Nicht optimal, aber diese Sonderaufgabe ging später nur bei Punktgleichheit in die Wertung ein. Also nicht so schlimm.
Weiter über Land auf der Suche nach Schilder- und Stempelkontrollen.
Etwas Verwirrung sollte sich in einem kleinen Waldstück bei Quelkhorn einstellen. In Endeffekt war hier wohl nur der Strich in der Kartenskizze etwas unsauber eingezeichnet. Sowas langt aber um ein heiloses Durcheinander zu entfachen. Kreuz und quer ging es durch die schmalen Wege, fast überall kamen uns dabei wieder andere Teilnehmer entgegen. Einmal habe ich dabei auch richtig schön aufgesetzt. Mein Unterboden läßt grüßen. Und wofür? Im Endeffekt für Nichts, in keinem der kleinen Wege befand sich noch eine Nummer. Das hat uns aber im Endeffekt richtig Zeit gekostet.
Um jetzt noch pünktlich beim Mittag anzukommen, mußte eine etwas flottere Gangart gewählt werden. Geschafft haben wir es. Zwei Minuten vor der Sollzeit waren wir an der Zeitnahme. Hier haben wir also keine Strafpunkte kassiert. Wohl aber für eine übersehene Schilderkontrolle. Die war aber auch richtig fies versteckt. Kurz nach dem Waldstück hing sie in einem Baum. Da sind wir noch nicht einmal so schnell durchgerauscht, war halt noch mitten in einem Wohngebiet.
Hinter die 106 hätte noch eine 102 gehört. Das wußten wir hier natürlich noch nicht.
Mittagspause war diesmal in Grasberg bei einem BMW-Händler. Eine Ecke in die es mich irgendwie noch nie so richtig verschlagen hat.
Eine Stunde Zeit um neue Kräfte zu tanken und ein wenig zu schnacken.
Nach dem Mittag ging es zunächst durch Worpswede. Hier mußte man einmal kurz von der Haupstraße abbiegen um durch eine relativ kleine Straße zu fahren. Hier muß doch eine Kontrolle drinstehen! Da waren wir uns sicher. War aber keine. Sowas macht mich immer stutzig. Warum sollen wir hier durch, wenn das in keinster Weise kontrolliert wird. Dann hätte man auch die Hauptstraße durchfahren können.
Im Ziel stellte sich dan heraus, daß der Veranstalter hier sehr wohl eine Nummer aufgehängt hatte. Die hat sich wohl ein Spaßvogel unter den Nagel gerissen…
Auf zur zweiten GLP.
Fahrzeit sollte 893 Sekunden betragen, bei einem Schnitt vom 27 km/h. Das paßte aber leider so überhaupt nicht zu der angegebene Strecke. Die hätte dafür nämlich über zwei Kilometer kürzer sein müßen. Machbar war das trotzdem, ohne großartig zu rasen, aber die GLP wurde trotzdem später nicht gewertet.
Vor der letzten Zeitkontrolle mußten wir noch etwas Zeit abwarten. Mit uns eigentlich auch alle anderen Teilnehmer.
Zeitkontrolle, der Name sagt es doch eigentlich schon. Ist doch eigentlich klar, daß man da dann später auch anhält und sich die Zeit auf der Bordkarte quittieren läßt. Zumal das rote Schild ja schon vor hier deutlich sichtbar ist.
Einige haben das irgendwie nicht gamacht und sind locker an uns und der ZK vorbeigedüst. Im Video später kann man das schön sehen, wie der Beifaherer dann zu Fuß zurückrennt. Da hatten wir noch gut lachen…
Gegen viertel nach vier haben wir das Ziel dann erreicht. Noch waren wir guter Dinge. Es lief alles doch sehr rund.
Bis wir einen ersten Blick auf die bereits ausgehängten Ergebnisse der Vormittagsettappe warfen.
Platz 14. Fünf Strafpunkte für eine übersehene Kontrolle! Das war´s dann wohl.
Kaffee und Kuchen haben wir dann noch mitgenommen. Aber als dann das Endergebnis ausgehängt wurde, gab es nur noch eine Möglichkeit. Schnell nach Hause!
Auch in der Nachmittagsetappe haben wir noch eine Nummer übersehen. Damit insgesamt 10 Fehlerpunkte und wohl irgendwas um Platz 35-40 in der Gesamtwertung.
Das hätte nicht passieren dürfen. So sind wir in der Gesamtwertung jetzt sogar noch einen Platz nach hinten gerutscht. So beenden wir die Saison auf dem 12.Platz. Und dabei haben wir noch Glück gehabt, daß wir für diese schlechte Platzierung sogar noch 82 Punkte bekommen haben. Das war nur durch durch viele Punktgleiche möglich. Wenn ich es richtig sehe, gab es alleine 10x 100 Punkte für den ersten Platz, da diese Teilnehmer alle ohne Fehlerpunkte geblieben sind. Sowas gibt es nur in Rotenburg, da die Zeiten aus den GLP´s nur auf volle Sekunden berechnet werden. 0,1 s oder 0,4 Sekunden macht da keinen Unterschied.
So und jetzt noch das Video. Na wer findet die fehlenden Nummern?
Kleiner Tipp. Die uns fehlende 102 ist zwischen 4:20 und 4:40 und die fehlende 54 zwischen 9:20 und 9:50. Ist aber nur im Vollbildmodus bei HD-Auflösung sichtbar.
Ja, so ist das mit diesen Rallyes. Ich bin sowas vor 10 -15 Jahren auch oft gefahren und entwickelte nach überraschenden Erfolgen einen gewissen Ehrgeiz, immer so gut wie möglich zu sein, möglichst viele Pokale zu sammeln und in der Gesamtwertung weit nach vorne zu kommen. Konsequenz aus dieser Verbissenheit: Wenn es mal nicht so gut lief, hab ich mich doch ziemlich darüber geärgert, so wie Du jetzt auch, und der Tag war mehr oder weniger im Eimer. Irgendwann dachte ich mir, wozu eigentlich diese unnötige Anstrengung am Wochenende? Das soll doch ein entspannendes Hobby sein und kein fanatischer Wettbewerb. Seitdem fahre ich nur noch geruhsame touristische Ausfahrten und genieße die Landschaft oder fahre zu Treffen ohne Ausfahrt, sehe mir in Ruhe die Autos an und quatsche mit den Leuten. Fazit: Macht irgendwie viel mehr Freude.
Das war es ja nun wohl fast mit der Saison 2014.
Und nun entscheidet der Zentimeterabstand zur Bordkante (nicht Bordkarte) über die Erstplazierten bei dem Classic-Cup-Nord. Das darf es doch wohl nicht sein. Ist aber in diesem Jahr so.
Gibt es Patentrezepte, um für Alle Oldtimerfahrer eine entspannte, gerechte Veranstaltung durchzuführen? Irgendwo war immer etwas von uns Teilnehmern zu bemängeln oder zu kritisieren. Schade, schade, dabei wollten wir doch nur ein Wochenende ohne Stress verbringen, denn den haben wir ja in der Woche oftmals genügend und brauchen ihn nicht auch noch am Wochenende.
Auf weitere Kommentare bin ich gespannt. Auch zu Papier gebrachte Vorschläge würden mich sehr interessieren.
Ein Patentrezept gibt es sicher nicht und ich glaube das wäre auch nicht gut. Dann wären ja alle Rallyes gleich. Gerade die unterschiedliche gestalteten Aufgaben sind ja das Interessante.
Worauf meiner meiner Meinung nach einfach mehr geachtet werden muss, ist die korrekte Aufgabenstellung. Nichts ist ärgerlicher als Aufgabenteile die falsch gestellt sind und später dann annulliert werden oder zu Prostesten führen. Das macht sicher auch das Leben für die Ausrichter am Ende einer Veranstaltung sehr viel einfacher.
So wie ich es sehe, wurde der Gesamtsieg jetzt nicht über den Abstand zur Bordsteinkante entschieden. Zum Glück.
Dabei wäre ja hier eine ganz simple Möglichkeit vorhanden gewesen, soviele „Nuller“ zu vermeiden. Einfach die wirkliche Zeit in die Endabrechnung einfließen lassen. dann entscheiden eben doch wieder Zehntel oder Hunderstel über die Plazierungen.
Moin. Gibt es diese Rotenburg Ralley eigentlich noch? Ich wohne nur 20 km entfernt und hab davon noch nie gehört. Dein Bericht und die Fotos machen Lust, als Zuschauer beim Start dabei zu sein. Statt eines alten Passats hätte ich noch einen alten Simca 1307 zu bieten 🙂
Da gehe ich von aus. War aber schon länger nicht mehr dort am Start.