Die Woche über hatte ich Zeit mich nach einem neuen Reifen umzusehen. Eigentlich auch genug Zeit vorher mal die Preise zu vergleichen. Da war ich aber mal wieder zu blauäugig.
Ich habe das Rad am Montag aus Faul- und Gutgläubigkeit einfach zum Reifendienst bei mir um die Ecke gebracht. Ist eine große Kette und ich bin dort nun wirklich nicht unbekannt. Mit dem Ergebnis, daß mich der neue Reifen mal eben 24 Euro und 12 Cent mehr gekostet hat, als im Frühjahr bei meinem Stammreifenhändler bezahlt hatte. Selber schuld, kann ich da nur sagen.
Schwamm drüber. Ist jetzt nicht mehr zu ändern. Auf jeden Fall habe ich den TS damit pünktlich zum Wochenende wieder einsatzbereit.
Aber jetzt einfach nur so ein Bild von einem angeschraubten Rad zu zeigen ist auch irgendwie langweilig. Deshalb gab es noch eine kleine Zugabe. Etwas was mir schon seit Tagen im Kopf herumschwirrt.
Was man auf dem ersten Bild allerdings nicht erkennt, ist eine ganz besondere Radschraube.
Da habe ich mal in die Grabbelkiste gegriffen und auf eine Radschraube eine 6mm Mutter geschweißt. Erst wollte ich in den Kopf ein Gewinde schneiden, aber nachdem ich mit an der Bohrmaschine schon für 2 mm einen abgequält habe, folgte der Griff zum Schweißgerät.
Jetzt konnte ich anfangen meine benötigte Konstruktion an der Radschraube zu befestigen.
Zunächst eine waagerechte Stange, die mittles eine Schraube an der Mutter befestigt wird.
Damit war ein stabiles Grundgerüst geschaffen. Es ging natürlich noch weiter.
Auf diese Stange kommt mittels eine soliden Klemmvorrichtung eine weitere Stange mit einer kleinen Platte. Diese Halterung hatte ich schon Jahre im Regal liegen und konnte mich einfach nicht von ihr trennen. Vorgesehen war sie mal für die flexible Ausrichtung eines kleinen Bedienpults an einer Maschine.
Sowas ähnliches hatte ich jetzt auch damit vor. Nur kein Bedienpult, sondern eher ein Anzeigegerät.
Zwei Kabelbinder und mein Smartphone war fixiert. Fertig.
Natürlich ist das jetzt keine neuartige Freisprecheinrichtung und auch kein Stativ um besonders effektvolle Bilder zu schießen. Obwohl das echt mal eine Überlegung wert wäre…
Jetzt hatte ich aber etwas ganz anderes damit vor.
Es gibt ja so tolle Apps. Eine nennt sich Schweizer Taschenmesser. Darin enthalten sind so nütlziche Dinge wie Taschenlampe, Timer, Stoppuhr, Lineal, Kompass, Einheitenkonverter und das was ich jetzt brauche. Eine Wasserwaage.
Die kann ich jetzt mittels der variablen Klemmvorrichtung genau ausrichten. Allerdings brauchte ich sie nicht in dieser waagerechten Postion.
Für mich von Interesse war ausschließlich die senkrechte Position.
Voila, meine selbstgebaute Sturzwaage.
Eine Haken gab es aber noch. Wie ermittle ich die Nullage vom Smartphone?
Ich hoffe ich habe dabei jetzt keinen Denkfehler gemacht. Ich dazu jetzt immer zweite Werte verglichen. Einmal den Winkel wie auf dem oberen Bild und einmal über Kopf.
Dementsprechend habe ich die Stellung des Handys verändert, bis ich in beiden Positionen den gleichen Wert hatte. Die 1,6° von oberen Bild und die 2,2° vom unteren Bild habe ich dann auf 1,9° vermittelt. Noch ein paarmal das Rad gedreht, nochmals etwas nachjustiert. Paßt. In beiden Stellungen lag der Wert jetzt bei 1,9°. Damit sollte die Wasserwaage den richtigen Nullpunkt habe. Ich gehe mal davon aus. Oder?
Der Wert in der Luft ist natürlich wenig aussagekräftig und völlig uninteressant. Ich will wissen wie sich die Sache auf der Straße verhält. Also runter von der Bühne.
Ein paar Mal vor und zurück, zwischendurch noch mal die Lenkung von links nach rechts. Damit sollten die Räder ihre endgültige Position bekommen haben.
Die so ermittelten Werte lagen dann bei -0,8° bei der „Normalstellung“ und
bei – 0,6° bei der „über Kopf“-Messung.
Sollwert soll zwischen + 1,0° und 0° liegen. Also eher in dem Bereich, wo der Reifen oben weiter rausteht als unten.
Ist das jetzt schon eine Anwort auf den innen einseitig abgefahren Reifen? Wie genau ist die Messung überhaupt? Ist mein erdachtes Meßverfahren überhaupt richtig? Wird dieser negative Sturz durch die 40mm Tieferlegung hervorgerufen?
Fragen, die ich alle noch nicht abschließend beantworten kann. Ich glaube, ich fahr am Wochenende einfach mal ´ne Runde…
Hey Olaf, die Nullstellung haste schon richtig bestimmt, macht man ja zur Überprüfung bei konventionellen Wasserwaagen auch so. Aber unterschätze mal die M6 Verbindung. So lang wie das raus ragt, hängt das garantiert durch. Teste das am Besten mal mit deiner Messuhr… 🙂
…und verwende vielleicht bei der App statt nem Smartphone eine Tablet.Hab die Erfahrung gemacht das (wohl wegen mehr Bauraum) die Neigungssenoren deutlich empfindlicher sind.. verwende die App selbst und kann zumindest anhand von drei Wandregalen sagen dass mit nem Tablet das annähernd so genau wie eine digitale Wasserwaage von Würth anzeigt.