Der Winter war mal wieder nicht lang genug, bzw. ich habe es mal wieder erst auf den letzten Drücker geschafft den Rallye-Passat für die anstehenden Saison fertig zu machen.
Bevor es an die frische Luft gehen konnte gab es noch ein paar Sachen abzuarbeiten.
Erster kleinere Mangel war die hintere Bremse. Wie bei fast allen meinen Passat habe ich hier schon lange auf die selbstnachstellende Version, wie sie ab 1978 Serie ist, umgebaut. Nur blöd wenn sich da hinten nichts nachstellt, der Pedalweg immer länger wird und der Handbremshebel locker über die 45° Marke ziehen lässt.
So etwas kann es bei der selbstnachstellenden Bremse eigentlich überhaupt nicht geben. Irgendwas ist hier also faul.
Rauf auf die Bühne, Räder und Trommeln runter. Als Schuldiger entpuppte sich der kleine Nachstellkeil, der mittels einer kleinen Feder nach unten gezogen werden soll und somit aufkommendes Spiel ausgleicht. Blöd nur, wenn der Keil dann partout nicht runterrutscht.
Irgendeine kleine Kante verhinderte dies. So wirklich was entdecken konnte ich nicht aber nachdem ich mit dem Keil einmal kurz am Schleifstein war, flutschte es.
Nach der Bearbeitung rutsche er ohne Murren bis ganz nach unten durch.
Ein Blick auf den Tacho und in meine immer noch sorgsam geführte Liste mit den durchgeführten Arbeiten an den einzelnen Fahrzeugen, machte dann auch schnell klar, dass ein Motorölwechsel nicht schaden könnte. Nach drei Jahren und ziemlich genau 10.000 km mache ich da sicher nichts verkehrt.
Als ich den fälligen Ölwechsel bemerkt hatte, hatte ich weder Ölfilter noch Motoröl zur Hand und musste beides schnell noch bestellen. Mit auf der Bestellung fanden sich dann auch gleich noch ein paar neue Wischerblätter.
Wann ich die zum letzten mal getauscht hatte, konnte ich überhaupt nicht mehr nachvollziehen. Den Geräuschen nach, die die total verhärteten Gummis im Betrieb von sich gaben, war das bestimmt schon über zehn Jahre her.
Auch dieses Manko habe ich am Abend des 8.Mai also noch abgestellt. Das war der Vorabend der ersten Oldtimer-Rallye in 2015.
Der Tausch der Wischerblätter machte sich dann auch gleich am nächsten morgen bezahlt.
Denn praktisch zeitlich mit unserem Start bei der Tour de Nostalgie in Trittau öffnete der Himmel sein Schleusen.
Weitere Schraubereinsätze gab es in diesem Jahr dann überhaupt nicht mehr zu verzeichnen. So viel kann ich schon einmal vorweg nehmen. Ohne Murren begleitet er uns durch die Rallye-Saison.
Ende Mai ging es dann zur Klingberg-Classic des MuSC Sülfeld.
Auch hier machte sich die neuen Wischer wieder bezahlt. Allerdings brauchten wir sie auch hier wieder nur kurzzeitig.
Zum größten Teil zeigte sich das Wetter so, wie man es Ende Mai eben erwartet.
Einen Monat später, so lange hat der Rallye-Passat jetzt wieder Pause, ging es nach Bad Segeberg.
Die nächste Pause war nicht ganz so lang. Und es ging ausnahmsweise mal nicht zur einer Rallye.
Am 1.Juli war Nordheide-Classics-Stammtisch in Maschen und da durfte er auch mal außer der Reihe ran.
Im Juli folgten dann noch zwei weitere Rallye-Einsätze.
Am 18.07. ging es in und um Stade zur Niederelbe-Classics.
Eine Woche später stand dann die Heide-Histo an. Hier kamen dann erstmals meine neuen Saugnäpfe für die Rallye-Schilder zum Einsatz.
Die Dinger haben sich dann eigentlich auch ganz gut bewährt. Zu dem „eigentlich“ komme ich später noch.
Ebenfalls zum ersten Mal kam hier meine neue Actioncam zum Einsatz.
Das war sozusagen der Probelauf für die Alpentour um sich mit der Handhabung etwas vertraut zu machen.
Beim nächsten Einsatz hatten wir dann schon Mitte August.
Auch hier ging es wieder rund und ich musste mich zügeln, damit die leistungschwächeren Fahrzeuge nicht beleidigt sind und nicht mehr mit uns spielen wollen.
Den Klassensieg haben wir uns aber trotzdem nicht nehmen lassen. Auch wenn der am Ende etwas überraschend kam.
Nach einer kurzen Nacht und ohne drive noch die Autos durchzutauschen, ging es am folgenden Sonntag direkt zum Oldtimertreffen nach Winsen/Luhe.
Und jetzt komme ich noch mal zu dem „eigentlich“ von eben. Eigentlich würde hier nämlich noch das Rallye-Schild aus Verden auf der Motorhaube prangen. Die Saugnäpfe haben bis zur der Fahrt nach Winsen auch super gehalten. Jenseits der 160 Km/h wurde die Beanspruchung dann aber wohl doch zu groß. Irgendwo auf der Autobahn lag das Schild jetzt im Grünstreifen.
Auf dem Weg von Winsen nach Hause habe ich noch mal die Fahrtrichtung gewechselt und bin die Strecke vom morgen nochmals abgefahren. So ungefähr wusste ich ja wo das Schild liegt. Wäre doch gelacht wenn ich das nicht wiederfinden würde.
Ich hab´s wiedergefunden. Zwar in zwei Teilen, aber ich habe das Schild und somit auch meine Saugnäpfe wieder zurück.
Am 19. September ging es dann zur letzten Rallye in diesem Jahr.
Die Drostei-Classic rund um Pinneberg war aber noch nicht die letzte Fahrt für den Rallye-Passat.
Einmal konnte er noch zeigen was in ihm steckt. Dafür bot sich das Oldtimertreffen in Bad Harzburg förmlich an. Zum Abschluss der Saison noch mal so völlig ungehemmt über die Autobahn bügeln. Macht einfach Spaß mit dieser Radaukiste.
Die Zeit der sich einfärben Blätter und bevor es für Monate wieder in die dunkle Werkstatt geht, habe ich noch ein letztes Mal genutzt um ein stimmungsvolles Foto zu schießen.
Bei vielen von Euch wird es wohl im nächsten Jahr einen Monat lang an der Wand hängen…
Zum Schluß noch wieder die Übersicht der gefahrenen Strecken: (blau = Rallye)
Soweit die Erlebnisse dieser Saison, jetzt folgen noch die nüchternen Zahlen:
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Gesamtfahrleistung: 2915 km
Spritverbrauch: 260,8 Liter
Durchschnittsverbrauch: 8,8 l/100km
Spritkosten: 386,72 €
Kosten für Ersatzteile, Zubehör und Reparaturen: 40,88 €