Jetzt aber! Heute gibt es endlich den etwas ausführlicheren Rückblick vom vergangenen Wochenende. Einen kurzen Überblick habe ich Euch ja schon gewährt und auch das Video und Fotos sollten schon einen ganz guten Eindruck vermittelt haben.
Nach dem Einchecken in unseren Bungalow ging es zum ersten Mal hoch zum Treffengelände. Eigentlich ein Jugendzeltplatz hoch oben über Heiligenstadt.
Kurzerhand umfunktioniert zum Treffengelände. Die Jugend hatte Pause die Irren mit ihren alten Autos hatten die Regie.
Ruhig gelegen, hier beschwert sich bestimmt keiner, wenn es nachts mal wieder etwas länger geht. Als Schaltzentrale fungierte eine Hütte mit angeschlossener Küche und ausgelagerter Grillstation. Hier gab es Futter, Durstlöscher und sämtliche Infos.
Und was da rechts so qualmt ist kein überkochender Kühler sondern der Passat-Grill vom Schmidtla, der hier in seinem eigenen Rauch verschwindet.
Extra fürs Treffen angefertigt und natürlich ein Hingucker.
Und da war da noch die kleine Hütte am Aussichtspunkt. Immer wieder zog es die Leute auch hier mal wieder hin.
Ein idealer Rückzugsort, etwas abseits vom Trubel.
Aus meinem Geheimversteck hatte ich die Lage aber stets unter Kontrolle.
Nicht, dass hier noch welche auf schmutzige Gedanken kommen. Es ist schließlich Passat-Treffen, gekuschelt wird zu Hause.
Donnerstag war Tag der Anreise. Klar, dass hier noch Luft nach oben war.
Aber es war doch schon ordentlich was los. Für einen ganz normalen Donnerstag, also nicht wie sonst üblich mit einer Feiertagsbrücke, war doch schon ordentlich was los.
Zum ersten Mal live dabei war Reinhard mit seinem 73er Passat in Iberischrot.
Eine Farbe die es nur im ersten Modelljahr gab und alles andere als gängig war. Anfang der Siebziger griffen viele dann doch lieber zu Phoenixrot, Leuchtorange, Marino- oder Rallyegelb. Die Farben entsprachen wohl etwas mehr dem Zeitgeist. Umso seltener trifft mal heute noch mal einen Passat in Iberischrot.
So neigte sich der Donnerstag dann mit vielen kleineren und größeren Gesprächsrunden dem Ende entgegen. Zu erzählen gibt es wie immer reichlich. Die meisten sieht man ja leider nur einmal im Jahr. Da weiß man immer gar nicht mit wem man sich zuerst austauschen soll.
Meine Kamera blieb dann auch fast den Rest der Zeit in der Hosentasche. Nur den herrlichen Sonnenuntergang wollte ich dann doch noch mal eingefangen haben. Nachdem es tagsüber teilweise doch eher feucht war, lies das doch auf einen tollen Folgetag hoffen.
Ein Bild von diesem Abend fand sich dann doch noch auf der Speicherkarte. Leider etwas vernebelt, weil da irgendjemand mit der Kippe vor der Linse rumfuchtelte.
Vielleicht war aber auch nur der Fotograf leicht benebelt. Wer kann das schon so genau sagen?
Der nächste Morgen enttäuschte dann zunächst. Nichts war es mit dem wolkenfreien Himmel vom Vorabend. Stattdessen anhaltender Dauerregen. Jetzt hoch zum Treffen hatte ich keine Lust. Dann lieber etwas die Gegend angucken. Denn die hat wirklich so einiges zu bieten. Mit der alternativen Vormittagsbeschäftigung war ich dann auch nicht alleine. Einige zog es nach Bamberg, wieder andere besuchten die Teufelshöhle bei Pottenstein und mich zog es entlang der Burgenstraße unter anderem nach Behringersmühle.
Endpunkt der Bahnstrecke von Ebermannstadt, die schon 1976 stillgelegt wurde und seit 1980 nur noch im Museumsbetrieb befahren wird.
Rollendes Material gab es hier allerdings nicht zu sehen. Dazu musste ich dann schon nach Ebermannstadt.
Hier konnte ich einen flüchtigen Blick auf die alten Gefährte erhaschen.
Nach dem Mittag gings dann zurück zu den anderen alten Gefährten. Nicht ganz so alt, nicht ganz so stark qualmend, dafür aber wesentlich praktischer unterzustellen. Auch die ersten internationalen Besucher waren mittlerweile schon vor Ort.
Hier eine Abordnung aus Österreich.
Günter hatte sein Blechzelt mitgebracht. Das erste Mal, dass ich den live zu sehen bekam.
Viele witzige Details, die sich einem auf dem ersten Blick überhaupt nicht erschließen. Zum Beispiel die Ausstellfenster vom T3, die nach durchzechter Nacht etwas Frischluft ans Hirn lassen.
Im Laufe des Tages trudelten dann immer wieder Neuankömmlinge ein.
Premiere für Rainer. Das erste Mal mit einem Passat auf einem Passat-Treffen. Zu den Treffen kommt er schon seit vielen Jahren immer mal wieder, nur immer ohne Passat. Obwohl er schon seit ewiger Zeit einen hat. Seit Jahren ist er dabei einen Passat GLI wieder neues Leben einzuhauchen. Da sich das doch länger zieht als gedacht, wurde es ihm jetzt zu bunt und hat sich kurzerhand eine fahrbereiten LS zugelgt. Und der ist nicht nur fahrbereit, sondern sieht auch noch richtig schnieke aus.
Ein ganz alter Hase dagegen ist der Passat von Thomas und Karin.
Der war schon auf dem ersten Passat-Treffen in Jahr 1992 mit von der Partie. Zwischenzeitlich hat er ein paar Jugendsünden wieder abgegeben und steht jetzt fast wieder im Originalzustand da.
Das Wetter zeigte sich jetzt langsam auch mal von der angenehmen Seite. Mit dem Regen war es das für den Rest des Wochenendes. Das hat sich das Orga-Team aber auch redlich verdient.
Es füllte sich so langsam. Die eine reihe am Rand der Wiese langte schon längst nicht mehr.
Das Privileg der kurzen Wege blieb jedoch für Manni und Armin aus dem Orga-Team vorbehalten.
Die durften in der Pole-Position parken.
An das H-Kennzeichen bei den Facelift-32B hat man sich mittlerweile auch schon gewöhnt.
Spätestens in zwei Jahren dürfen sie, entsprechender Zustand vorausgesetzt, sich damit alle schmücken.
So dürfte das schwierig werden.
Gut die Hälfte der brauen Flecken waren allerdings nur gefaked.
Abends in der Hütte lief der Beamer dann auf Hochtouren. Es gab am laufenden Band alte Filme von vergangenen Treffen.
Gebannt wurde verfolgt was da so auf die Leinwand projiziert wurde. Kein Wunder, waren die Filme doch 20 Jahre und älter.
Interessant zu sehen, dass man hier die 32er Passat noch seltener wieder findet als heute. Im Extremfall waren die 32B da gerade mal acht Jahre alt! Schon krass, wie lange man schon dabei ist.
Das ist eine Szene vom Passat-Treffen 1996 in Erlangen. Da war selbst ich noch mit einem 32B unterwegs. Allerdings war ich in den ganzen Film nicht zu sehen. Es waren auch Szenen von Orten dabei an die ich mich beim besten Willen nicht erinnern kann. Es ging das Gerücht rum, dass ich wohl den Tag im Zelt verpennt habe….
Na Thomas, hast Du Dich wieder erkannt?
Sieht bald so aus.
Die Stimmung war gut und der Ausschank war bis spät in die Nacht geöffnet.
Keine Ahnung wie lange noch getagt wurde. Ich musste ins Bett, schließlich stand am nächsten morgen die Ausfahrt an. Da wollte ich schon dabei sein.
Ich habe es geschafft. Wenn auch so gerade eben.
Letzte Instruktionen von Armin und Manni und dann gings auch schon in die alten Kisten.
Es ging in drei Gruppen zur Giechburg in der Nähe von Scheßlitz.
War ein kurzer Törn durch sehenswerte Landschaft. Wir waren vielleicht zwanzig Minuten unterwegs. Das war eine angenehme Zeitspanne.
In zwei weiteren Konvois kamen dann die anderen Teilnehmer und dann war der Parkplatz an der Burg auch gut gefüllt.
Ich habs nicht gezählt, aber so 60 Passat sind hier bestimmt mitgefahren. Das ist schon eine stattliche Anzahl.
Während der Großteil sich im Anschluss auf die Burg begeben hat, bin ich mit ein paar Leuten auf dem Parkplatz geblieben und habe etwas spioniert.
Neben dem LS von Rainer, gab es auch noch einen für mich neuen LS Vari von Michael zu bestaunen. Überaus gepflegter Zustand, bei dem Michael das Neinsagen einfach nicht gelang. Verständlich.
Carlos aus der Nähe von Zürich hatte ein ganz besondere Gimmick auf der Hutablage stehen.
Ein RC-Modell-Passat aus Brasilien. Da hier wohl doch erhöhte Nachfrage bestand, hat Carlos sich mal umgehört und wohl eine Möglichkeit gefunden, es in begrenzter Stückzahl zu besorgen. Weitere Infos dazu findet Ihr im Forum der Passat-Kartei-Deutschland: Passat-Modell
Etwas förmlich wurde es dann im Rahmen der Vereinsmeierei. Wir sind zwar immer noch kein e.V., was ich persönlich auch nicht für unbedingt nötig halte, aber auch so gibt es gewisse Regeln an die wir uns einfach halten müssen.
Mein Metier ist das alles nicht und ich versehe auch nur die Hälfte davon, aber ein schlaues Gesicht machen kann ich gut.
Hier noch mal der große Passat von Carlos aus der Schweiz. Alpentourverfolger von mir werden ihn sicher wiedererkennen.
Die offene Motorhaube habe ich doch gleich mal genutzt um etwas zu checken. Ich hatte Carlos im letzten Jahr mal ein Gaszug in die Schweiz geschickt. Bei unserem Treffen auf der Alpentour, drückte er mir den wider in die Hand: „Passt nicht!“ Ok, dann nehme ich den wieder mit nach Hamburg. Irgendwie war ich aber der Meinung ihm den richtigen Gaszug geschickt zu haben. Der muss passen. Kurzer Blick unter die Motorhaube, ein Griff in meinen Kofferraum und Carlos das Ding wieder in die Hand gedrückt: „Der passt!“ Die kleine Unklarheit konnte vor Ort gleich bereinigt werden.
Wo wir aber schon wieder auf der internationalen Ebene angelangt sind. Auch unser Freunde aus Tschechien waren wieder mit von der Partie.
Im Gegensatz zum letzten Jahr, wo sie bis nach Holland gekommen sind, war das diesmal praktisch ein Heimspiel für die Truppe. Die hatten weniger Kilometer als ich abzuspulen. Aber toll, dass sie wieder dabei sind. Auch wenn sie wirklich so gut wie kein deutsch sprechen, findet doch immer eine Art Konversation statt. Ahoj verstehe sogar ich.
Dann war auch schon wieder Haubentauchen angesagt.
Und weil zwei offenen Motorhauben wohl nicht langten, wurde gleich noch eine dritte herangeholt.
Zwar einmal 32er und einmal 32B, aber beide mit 1B3-Vergaser. Das war es was zählte, auf der Suche nach den richten Anschlüssen für die Unterdruckschläuche.
Die himmlische Ruhe auf der Anhöhe wurde plötzlich abrupt unterbrochen. Gewaltige Böllerschüsse kamen aus dem Wald. Was war da los? Ich habe es leider selber nicht mehr live mitbekommen, aber das ist wohl so eine Tradition in in Franken.
Das waren die Jungs in den Trachten und das waren keine Böller, sondern die haben mit so komischen Gewehren rumgeballert. Natürlich ohne Munition, aber das war wirklich ein Höllenspektakel. Keine Ahnung was das für ein Brauch ist.
Etwas förmlich, wenn auch nicht weniger heiter ging es dann noch mal in der Hütte zu. Mit einer Urkunde wurden Mitglieder bedacht die seit 10 Jahren mit von der Partie sind. Dann gab es da aber noch so eine verrückte Gruppe die jetzt schon 25 Jahre zur Passat-Kartei gehören. Wahnsinn. Das ist mehr als mein halbes Leben und ich gehöre auch noch dazu…
Als Gründer ist das klar, da bin ich nun Mal der erste. Aber mit mir haben noch Achim, Reiner, Harald, Peter und Michael als Eintrittsdatum das Jahr 1991 in der Mitgliederliste stehen. Dafür gab es dann neben der Urkunde auch noch eine Medaille von Johannes. Aber nur die Silberne. Die Goldene kriegen wir dann in 25 Jahren. Nette Überraschung und ich wusste davon im Vorwege wirklich kein Stück.
Zum Ende des Abends, wo nun schon soviel Emotionalität geboten wurde, habe ich noch mal ein Blick über die Klippen genossen.
Schon wieder die letzte Nacht in Heiligenstadt. Wenn die Zeit doch nur nicht immer so rasen würde.
Sonntag morgen, immer wieder das bekannte Bild.
Letzte kleine Grüppchen bilden sich und die Abreisewelle beginnt so langsam. Heuer gab es allerdings noch einen nicht unerheblichen Programmpunkt.
Schäufeleessen in einer Brauerei im Nachbarort.
Das hatte was. Kannte ich noch nicht, musste aber von meinem Teller verschwinden. Ganz schnell… So lecker war das.
Beachtlich auch, dass hier wirklich noch ein richtig stattliche Anzahl von Leuten noch mit waren.
Schließlich war Sonntag und es gab ja noch so einige Kilometer abzuspulen.
Nicht nur für unsere tschechischen Passanten hieß es jetzt Ahoi, auch ich stach jetzt in See.
Tschüss Franken. Ich komme in 10 Jahren wieder zum Passat-Treffen!
Und dafür gibt es einen ganz plausiblen Grund: Ihr habt das wieder ganz bravourös hinbekommen !!!
Vielen Dank und liebe Grüße ans gesamte Orga-Team! Ich hoffe Ihr habt Euch schon wieder etwas erholt, vergesst den Stress und behaltet die schönen Erinnerungen im Kopf.
Für meine Leserschaft sei noch mal drauf hingewiesen, dass Ihr alle Bilder ständig über die Menü-Leiste in der OST-Galerie erreicht und alle Videos jederzeit über meinen Youtube-Kanal abrufen könnt.