Seit Montag Abend weilte Johannes bei mir in Hamburg. Eine seit langem geplante Tour in den Norden der Republik.
Etwas später als geplant bog er bei Einbruch der Dämmerung bei mir um die Ecke. Natürlich mit einem seiner alten Passat aus seinem Fuhrpark.
Es war der weiße Syncro der gerade frisch durch die H-Abnahme gegangen ist.
Für die etwas später als geplante Ankunft war eigentlich ich verantwortlich. Aber eigentlich auch nicht wirklich. Johannes erklärte sich bereit mir auf der Tour einen Satz Räder aus Stockheim abzuholen. Die hatte ich bei ebay Kleinanzeigen entdeckt und wären ohne so eine Transportmöglichkeit natürlich unrentabel. Der Abholort lag eigentlich nur unweit seiner Route. Blöd nur, wenn man dann nach Stockheim bei Kronach und nicht nach Stockheim in der Rhön fährt. Postleitzahlen können schon hilfreich sein. 😉
Johannes nahm es sportlich und hab mich riesig gefreut, dass es schlussendlich doch noch mit dem Transport geklappt. So führt uns der erste Weg am Montag Abend dann auch noch eben zu mir in Werkstatt.
Den Ballast wollte Johannes möglichst schnell loswerden. Mehr als verständlich.
Was ich genau mit den Rädern mache, weiß ich auch noch nicht. Mir schweben da aber schon diverse Ideen im Kopf herum.
Es sind Gotti-Alufelgen in 6Jx14, die man mit Auge zudrücken so verwenden könnte. Eine gewisse Überarbeitung werde ich wohl aber noch vornehmen.
Der Abend wurde dann etwas länger als geplant. Hunger hatte wir beide und als wir damit durch waren, haben wir noch eine kleine Tour durch den Hafen gemacht. Schließlich wollte Johannes auch ein wenig was von Hamburg sehen.
Aufgrund dieser sehr spontanen Entscheidung und in Ermangelung des nötigen Fotoequipments muss jetzt mal ein Handyfoto langen.
Irgendwann gegen Mitternacht waren wir dann wieder bei mir zu Hause. Zum Glück hatte ich noch zwei Astra im KÜhlschrank. Danach hatten wir dann aber auch wirklich die nötige Bettschwere. Zumal ich nächsten morgen wieder früh hoch musste. Johannes konnte ja ausschlafen.
Für den nächsten Tag habe ich ihm noch ein paar Tipps mit auf den Weg gegeben und er hat den Tag auch alleine gut über die Runden gekriegt. Abends haben wir uns dann noch mit einem ehemaligen Studienkollegen von Johannes getroffen und es wurde wieder spät. Allerdings nicht zu spät um noch einmal einen Blick auf meine Planungen für eine Tour im nächsten Jahr zu werfen. Dieses Jahr passt es bei uns beiden nicht in den Kalender, nächstes Jahr wollen wir wohl mal wieder zusammen los. Es wird anders, aber bestimmt nicht weniger eindrucksvoll. So viel sei schon mal verraten.
Damit wären wir dann auch schon beim gestrigen Mittwoch. Johannes konnte wieder ausschlafen, ich habe mich wieder auf den Weg zur Arbeit gemacht. Dort bin ich dann allerdings etwas früher abgehauen. Wir wollten uns am frühen Nachmittag in Norderstedt treffen. Norderstedt, da fällt natürlich vielen gleich der Name Kiesow ein. Klar, dass Johannes da mal vorbeigucken wollte.
Norderstedt ist natürlich auch das Synonym für alte Autos, die hier gerne mal ihre Nummernschilder abgeben und Besitzer die nicht mehr mit ihren Autos nach Hause fahren. Das musste dann auch der Syncro von Johannes über sich ergehen lassen. Ein Grund warum ich überhaupt mit meinen Volvo hinterher gefahren bin. Irgendwie musste Johannes hier ja wieder wegkommen.
Im nu waren die Kennzeichen ab.
Kurze Zeit später folgte die vorläufig letzte Fahrt für den Syncro.
Johannes rangierte seinen Syncro auf die Rampe. Wieder ein Passat 32B weniger auf Deutschlands Straßen.
Mit Schwung ging es die Rampe hoch.
Einmal hier drauf, gibt es keinen Weg mehr zurück.
Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass wir in diesem Moment überhaupt nicht bei Kiesow waren? Nein? Stimmt!
Ich habe es aber auch nicht behauptet. Ich habe lediglich geschrieben, dass Autos in Norderstedt gerne mal ihre Kennzeichen abgeben.
Und in Norderstedt waren wir zu diesem Zeitpunkt. Allerdings auf dem Gelände einer Spedition, die sich auf Fahrzeugtransporte spezialisiert hat. So befand sich am Ende der Rampe auch keine Schrottpresse, sondern einfach nur ein ganz gewöhnlicher 20 Fuß-Container.
Und genau hier ging es jetzt rein.
Den Passat da reinzukriegen ist nicht weiter schwer. Komplizierter ist es schon, dann selber wieder aus dem Passat herauszukommen. Das Innenmaß von Containern beträgt gerade mal 2,35m.
Da bleibt nicht viel Platz um die Türen zu öffnen.
Den Rest übernahm der Juniorchef der Spedition höchstpersönlich. Vor die Räder kamen Kanthölzer, die per Druckluftnagler auf dem Boden fixiert wurden.
Die eigentliche Fixierung erfolgt dann mit Spanngurten.
Das wars. Per Gabelstapler wurde das Chassis etwas vorgeholt und dann wurden die Türen verschlossen.
Ein letzter Blick, dann wirds dunkel um den Syncro.
Was jetzt noch fehlt ist das Bolzensiegel.
Nichts geht mehr. Diese Sicherung darf nur durch den Zoll bzw. einen zugelassenen Empfänger entfernt werden.
Das wird dann in diesem Fall wohl in Ägypten passieren. Der Container ist jetzt bereits auf dem Weg zum Burchardkai und von dort geht es nächsten Mittwoch in zehn Tagen nach Alexandria. Geplante Ankunft dort ist der 27.August.
Dann wird Johannes seinen Passat dort in Empfang nehmen und ihn dort die nächsten drei Jahre fahren. So zumindest sein Plan. Ist schon krass, wohin einen der Job verschlagen kann.
Zurück nach Hause ging es für Johannes per Flieger. Ich habe ihn natürlich noch zum Flughafen gebracht und damit war sein Kurztrip nach Hamburg beendet.
Das Johannes Deine Räder schnell los werden wollte kann ich gut verstehen. Würde mir auch so gehen…
Ansonsten ist es ja wieder spannend, nächstes Jahr mit dem TS durch Ägypten?