Wenn ich am Sonntag schon kein Bock zum Schrauben habe, dann muss ich ja das Hobby nicht gleich ganz beiseite legen. So machte ich mich gestern auf in Richtung Bremen. Ungefähr auf halben Wege stand das Quintett.
Ein Wartburg, ein Passat 32, ein Passat 35i, ein Passat 32B Variant und ein VW Bus T3.
Alle stehen schon seit Jahren im Freien und sind wohl auch nur zu dieser Jahreszeit überhaupt halbwegs zugänglich. Im Frühjahr werden sie wieder von dem Gestrüpp verdeckt und sind dann nahezu unsichtbar. Im Prinzip sollen wohl alle weg. Deswegen habe ich mich mal auf den Weg gemacht um mir zumindest mal den B1 anzugucken. Rein aus Neugier und ohne große Erwartungen.
Das war auch gut so. Denn der Passat braucht nicht mehr lange, dann kann man ihn komplett auf dem Acker verstreuen.
Immerhin kann man noch erkennen, was es mal war. Ein zweitüriger 77er mit großer Heckklappe in Riadgelb. Obwohl nicht nur von der Heckklappe und Farbe nicht mehr viel übrig war.
Im inneren war er vollgestopft mit nicht näher zu identifizierbaren Blechteilen und Kartons.
Der Grill könnte ein Kamei-Grill sein. Bin ich mir aber nicht sicher.
Links daneben dann der 35i und der 32B.
Den 35i habe ich überhaupt nicht beachtet und auch der 32B sah nach Standard-08/15 aus. Inklusive roter Türen und weißem Kotflügel. Also weit weg von irgendeinem Originalzustand.
Am Ende der Reihe dann der T3-Bus. Soll wohl mal ein Versuchswagen von VW gewesen sein.
Bis auf den Wartburg sind wohl alle Wagen bereits vergeben.
Natürlich wollte ich mir den Passat noch mal von vorne angucken. An die Seiten kam man je überhaupt nicht ran. Ich bin wie gesagt ohne jegliche Erwartungen hierhin gefahren. Besser war das…
Ich kann mir vorstellen, dass das Frontblech wohl versagt hat, als man den Passat über den Acker hierhin geschleppt hat. Kotflügel waren auch nicht mehr da und die Motorhaube lag auch nur lose drauf.
Wo hätte man die Scharniere auch festschrauben sollen? So etwas wie ein Windleitblech unter Frontscheibe gab es nicht mehr. Man achte auch auf die Vegetation im Innenraum. Die hat zumindest durch das nicht mehr vorhanden Dreiecksfenster auf der Fahrerseite den Weg nach innen gefunden. Nicht auszuschließen, dass sie aber auch schon durch die Bodengruppe durchgewachsen ist. Im inneren herrscht bestimmt ein tolles Klima. Ein Gewächshaus auf Rädern.
Kotflügelauflagekanten und Dreiecksbleche waren irgendwie auch nicht mehr so richtig vorhanden.
Und ich könnte wetten, dass die auch schon weg waren, als die Wagen hier auf den Acker gezerrt wurden.
Um sowas noch aufzubewahren, muss man schon eine ziemlich intensive Beziehung zu einem Fahrzeug aufgebaut haben.
Mir war´s trotzdem Recht, denn von solchen Entdeckungen und ihren Geschichten lebt doch unser Hobby.
So eine Mumie wäre doch etwas für die Retro oder ………….
Schraub` die Türgriffe ab! Der 77er hat Chromgriffe auf großen Schlössern.
Adios
Michael
Ich konnte nicht mal hingucken ob überhaupt noch welche dran sind. Selbst wenn, solange er da so eingequetscht steht geht da nix.
Der ist ja wirklich krass vergammelt. Aber erstaunlich, dass bei dem Feuchtbiotop noch Reste der Kühlerpappen vorhanden sind.
Die Türgriffe werden, wenn sie noch dran sind, vermutlich total pickelig sein.
Das mit dem „sind schon vergeben“ soll wohl heißen: „die sind nicht billig“, sowas kennt man ja. Ist bei dem Schrott aber eh egal.
@ Günter: Warte, warte nur ein Weilchen…
@ Michael: nicht alle 77er haben die großen Schlösser und die Türgriffe mit 2 Befestigungsschrauben. Ich habe so einen.