Natürlich waren wir wieder bei der Heide-Classic am Start.
Bereits am Samstag ging es wieder in die Lüneburger Heide.
Start und Ziel waren wieder an der Festhalle in Munster.
Hier fand die Anmeldung statt, es folgten Frühstück, Fahrbesprechung und später auch die Ausgabe der Bordbücher.
Bis zu unserem Start war noch etwas Zeit sich das Geschehen rund um die Festhalle einzufangen.
Gemeldet hatten 93 Teams, wovon wohl einige lieber zu Hause geblieben sind. Ob das wohl am Wetter gelegen hat?
An den Start gingen schlussendlich 86 Teams, davon 17 in der Kategorie Einsteiger, 24 sportliche und 45 in der touristischen Kategorie.
Den Anfang machten die Sportlichen.
Eine gute halbe Stunde später wurde es für und ernst.
Martina studierte schon das Bordbuch, also Zeit für mich die Kamera zur Seite zu legen und Platz zu nehmen.
Wir gingen, wie so oft, wieder direkt hinter Bernd und Gerd-Uwe im TR6 an den Start.
Kleine Info am Rande: In gut zwei Wochen, bei der Klingberg-Classic in Süllfeld werde ich neben Bernd im seinem TR6 Platz nehmen. Uns beiden fehlte ein Beifahrer und als Bernd mich fragte ob ich den Part übernehmen will habe ich nicht lange überlegt.
Jetzt galt es aber die Heide-Classic möglichst fehlerfrei zu absolvieren.
Unmittelbar nach dem Start stand bereits die erste Sollzeitprüfung im Bordbuch. Ein kleiner Rundkurs der dreimal zu umrunden war. Dabei wurden insgesamt fünf Zeiten genommen. Ich bin dieses Mal bewusst etwas früher durch die Lichtschranken gefahren, da ich bei den Letzte Rallyes tendenziell immer etwas zu spät dran war. Mal gucken ob es was bringt.
Wenig später dann schon die nächste Sollzeitprüfung auf dem Truppenübungsplatz in Munster.
So weit nicht weiter wild.
Wenn da nicht innerhalb der Prüfung eine OK versteckt gewesen wäre. Die stand zwischen den Messpunkten C und D und man hätte schon wirklich die blaue Linie genau abfahren müssen um sie zu entdecken.
Ich habe einen etwas runderen Fahrtweg gewählt, man hatte ja zwischen den beiden Messpunkten nur 15 Sekunden Zeit, und dabei die OK schlichtweg übersehen. Oder soll ich besser sagen, das Suchrätsel nicht gelöst? Das Bild stammt aus dem Videomitschnitt und um sie überhaupt für Euch etwas erahnbar zu machen, habe ich mal alles außer die OK abgedunkelt. Gefunden? Es war die 46.
Martina hatte mich nach der Prüfung noch gefragt ob ich irgendwo eine Nummer gesehen hätte. Es war also nicht so, dass wir nicht danach geguckt hätten.
Gut, dass man nicht immer sofort weiß, dass man einen Fehler gemacht hat. Denn der zweite Fehler folgte nur wenig später. Obwohl wir die OK dieses Mal ganz bewusst nicht auf unserer Bordkarte notiert haben. So sah die Aufgabe im Bordbuch aus.
Wir kamen von unten, mussten also links abbiegen über den abgeknickten roten Strich um dann die Straße zu überqueren und den roten Strich auf der anderen Straßenseite einzusammeln.
Nun zeigt so eine Karte leider immer nur die halbe Wahrheit. Daher auch die Ergänzung von Martina. Da gab es eine kleine Grüninsel mit Baum, das kleine Rechteck, die man beidseitig hätte umfahren können. Unser Weg sollte ja aber gerade aus an dieser Insel vorbeiführen.
In Natura ergab sich folgendes Bild.
Auch hier wieder alles abgedunkelt außer die OK. Zu allen Überfluss stand sie nicht nur etwas abseits unserer Geradeausstrecke sondern auch noch längs zur Fahrtrichtung. Das war dann auch der Hauptgrund, dass wir uns gegen eine Notierung auf der Bordkarte entschieden haben. Mit dieser Auffassung lagen wir zwar falsch, aber waren bei weitem nicht die einzigen. Aber auch das stellt sich natürlich auch erst im Ziel erst endgültig heraus. Bis dahin war es noch ein weiter Weg.
Das da auf der Zeitprüfung ein OK im Kornfeld stand, wurde uns jedoch schon früher auf die Nase gebunden. Es gab nämlich ein kurzzeitig notwendigen längeren Aufenthalt.
Hier versammelte sich nahezu das komplette Feld und wir hatten gut eine Stunde Zeit zum Quatschen. Auf der vor uns liegende Strecke gab es einen Schützenumzug und den mussten wir wohl oder übel den Vorzug geben. Ich hatte dabei auch mal Gelegenheit ein Blick in Bernds TR6 zu werfen.
Da soll ich rein passen?
Es folgten diverse Ori-Aufgaben und die dritte Sollzeitprüfung. Jetzt waren wir ja vorgewarnt und haben die OK innerhalb der Prüfung entdeckt. Wieder so versteckt in einem 180° Bogen, ähnlich der zweiten SZP.
Zur Mittagspause im Heidegarten Schneverdingen wurden wir wieder von der Heidekönigin begrüßt.
Das war schon wieder ein andere als im letzten Jahr. Ziemliche Fluktuation auf dem Thron.
Uns zog es in den Schafstall.
Ein kleiner Imbiss kann nie schaden.
Im Schafstall war ein ständiges Kommen und Gehen.
Wir waren bereits fertig und es rollten immer noch Teams ein.
Unterbrochen von einer etwas längeren Ori-Aufagbe wurde wir nach dem Mittag bei Opel Höhns in Schnerverdingen erwartet.
Es stand die SZP 4 als nächster Punkt im Bordbuch.
Einfach die 30 Meter zwischen den beiden Lichtschranken in 12 Sekunden abfahren.
Na gut, wenn die das so wollen.
11,98. Nahezu eine Punktlandung!
Weiter gings mit Chinesen, Ori-Aufgaben quer durch die Heide. Bispingen, Steinkenhöfen, Töpingen, Alvern, Ilster um dann wieder in Munster zu landen. Schluss war aber noch lange nicht. In Munster fand die nächste SZP statt. Auf dem gleichen Gelände wie schon direkt nach dem Start. Allerdings mit geänderter Fahrtroute. Auch hier wieder fünf Zeitnahmen. Da kam ganz schon was zusammen. Insgesamt kamen sechzehn Zeiten in die Auswertung. Da hoffe ich mal, dass sich meine geänderte Herangehensweise auszahlt und nicht ins Gegenteil umschlägt.
Ebenfalls in Munster dann wieder der obligatorische Halt auf de Rathausplatz.
Das Eiscafe hatte regen Zulauf von Zuschauern und Teilnehmern.
Endlich mal fünfzehn Minuten sitzen.
Auf zur Schlussetappe.
Noch 75 Minuten bis zum Ziel.
Eine Etappe die es noch mal in sich hatte. Besonders die letzte Seite im Bordbuch hatte so ihre Gemeinheiten. Zum einen war hier auf Gegenläufigkeit innerhalb Munsters zu achten. Das haben wir bemerkt und sind dementsprechend einen kleinen Schlenker gefahren.
Der Hammer kam aber 20 Meter vorm Ziel. Ich glaube diese Finte haben maximal fünf Teams bemerkt.
Wir kamen oben links vom Pfeil, kassierten unten vor dem rechts Abbiegen noch eben den letzten Stempel und begaben uns auf direkten Weg zum Ziel. Blöd nur, dass in der Einfahrt zum Festplatz ein Verkehrszeichen hing, dass die Einfahrt eigentlich verbietet. Das hing da auch morgens schon und es hängt da wohl auch schon zwanzig Jahre. Nur interessieren tut das keinen. Alle sind hier morgens rein gefahren und nahe zu alle sind auch jetzt, das Ziel direkt vor Augen, rein gefahren. Man hätte aber die zweite Einfahrt nehmen müssen und vor der Festhalle die fünfzig Meter wieder zurück um zum Ziel zu kommen. Der war fies, aber gut! Klar, dass hier noch eine Nummer stand. Das war dann der nächste uns bekannte Fehler. Sind wir also schon bei drei.
Wofür das langte zeigte sich später. Nach dem Abendessen.
Es gab wieder lecker und reichlich. Gut das ich mir das Eis in Munster verkniffen habe.
Nach und nach kamen dann die Aushänge. Auf der ersten Bordkarte, die zwei schon erwähnten Fehler, sonst nix. Bordkarte zwei war dann komplett fehlerfrei und die Zeiten konnten sich auch sehen lassen. 5,9 Sekunden bei 16 Zeiten. Das sind im Schnitt 0,37 Sekunden. Hat sich also gelohnt etwas früher an der Lichtschranke zu sein.
Was jetzt noch fehlte waren die Fehler der dritten Bordkarte. Es blieb bei dem einen Fehler. Der direkt vorm Ziel.
Also auf zur Siegerehrung. Es sollte sich lohnen sie mitzunehmen.
Es wurde der 2. Platz in der Klasse und der 4.Platz aller Touristen. Sauber!
Das war aber noch nicht alles. Da war ja noch die Prüfung bei Opel Höhns. Dass es hierfür einen extra Pokal gibt, war mir bis dahin gar nicht bewusst. Ich gucke ja nur selten mal ins Bordbuch, da stand es ja drin. Mit einen 11,98 war ich gut. Im Prinzip genauso gut wie die 12,02 eines anderen Teilnehmers. Nur hatte man beschlossen, wer zu schnell ist, wird bestraft. Somit wurde es hier auch der 2. Platz.
Und ja, natürlich kommt auch der Opel-Pokal auf die Katzentreppe!
Die Ergebnisse sind mittlerweile auch schon online verfügbar: Ergebnisse Heide-Classic
Das läuft ja ganz gut zur Zeit. So kann es gerne weitergehen.
Die Heide-Classic war wieder eine Reise wert. Nicht nur wegen des guten Ergebnisses, sondern hauptsächlich wegen der Heide-Classic. Bis auf die wenigen fragwürdigen OK´s in den SZP und die verdrehte 50, war alles sauber und auch anspruchsvoll. Wir kommen wieder, das steht fest!
Glückwunsch zu den guten Platzierungen!
Thema Beifahrermangel: Was macht Peter eigentlich, ist der ganz raus?
Der Bericht ist Klasse geschrieben und auch für uns Teilnehmer richtig spannend. So sehen wir auf Deinen Bildern ein paar der von uns „übersehenen“ Kontrollschilder 😉 Danke und bis nächste Woche in Sülfeld! Viele Grüße vom schwarzen Peugeot Coupé aus Berlin: http://www.classic-rallye-team.de