Auch wenn ich Euch neulich schon eine kleinen Überblick über den aktuellen Stand beim GT gegeben habe, will ich es nicht versäumen auch schon meine gewohnte Saisonbilanz zu erstellen. So hat man noch mal einen schönen Überblick was und wann alles in vergangenen Jahr gemacht wurde.
April 2018
Die ganze Geschichte begann am 4.April mit diesem Foto auf Facebook.
Schnell habe ich erkannt, um welch seltene Spezies es sich hier handelt.
Trotzdem hielten es viele für einen verspäteten Aprilscherz als ich mich mit diesem Foto outete.
Mein neues Auto!
Fünf Tage später mussten dann auch die letzten Zweifler einsehen: Das war mein voller Ernst!
Gemeinsam mit Detlev habe ich den GT vom Schrottplatz in meine Werkstatt überführt.
Mein erster Blick dort, galt dem Tankinnenleben.
So ganz schnell sollte der Motor also nicht laufen.
Aber dafür habe ich schon mal etwas ans Lackkleid getraut.
Das dann sogar mit einen sehr schönen Zwischenergebnis.
Mit neuem Tank, neuer Spritpumpe und nach dem Einsetzten diverser Sicherungen und eines Kraftstoffpumpenrelais konnte ich jetzt immerhin schon mal das System durchspülen.
Mai 2018
Bevor jetzt der erste Startversuch erfolgte, habe ich das System dann mehrfach gespült.
Der erst richtige Startversuch war dann vollkommen unspektakulär. Schlüssel rumgedreht – Motor lief.
Allerdings hielt die Freude nicht lange an. Der Motor ging nach kurzer Zeit wieder aus und ich habe ihn ums verrecken nicht wieder in Gang gekriegt. Es folgten diverse Überprüfungen.
Nur ein Fehler wollte isch nicht wirklich finden lassen. Auch im zerlegten Warmlaufregler sah alles überraschend neuwertig aus. Schlußendlich war die Ursache ein völlig falscher Zündzeitpunkt. Zahnriemen ist wohl übergesprungen. So zumindest meine Vermutung.
Da der Auspuff eher einem Teesieb glich, habe ich den zwischenzeitlich auch schon mal komplett erneuert.
Jetzt konnte ich den Motor auch mal laufenlassen ohne mit Gehörschutz in der Werkstatt zu stehen.
Juni 2018
Aber auch der erste längere Probelauf wurde jäh gestört.
Der obere Kühlerschlauch ist an zwei Stellen gleichzeitig undicht geworden.
Also stand der Monat im Zeichen einer kleinen Motorrevision.
Die Zwischenwelle war mir zu schwergängig und bekam vorne ein neues Lager.
Immer wenn ich am Motor nicht weiterkam, habe ich mich in der Zwischenzeit an die schwarze Pest gemacht.
Weg mit dem Dreckszeug!
Zwischenzeitlich war der Block einmal komplett nackt und ich konnte einer gründlichen Reinigung gleich noch etwas schwarze Farbe folgen lassen.
Die Ölwanne wurde aufgefrischt, die Motorola-Lima gegen eine Bosch-Lima getauscht, ein neuer Zahnriemen aufgelegt und noch viele andere kleine Sachen.
Juli 2018
Der Hochsommer stand ganz im Zeichen der Frontmaske. Hier war es nur mit sauberwischen leider nicht getan.
Besonders oben am Schlossträger, der einem ja sofort ins Auge springt, hatte sich der Rost eingenistet.
Nach Entrostung und einer widerstandsfähigen 2K-Epoxy-Grundierung gab es dann zum ersten Mal frisches Marsrot.
August 2018
Jetzt konnte der Kühler wieder zurück und damit stand einen ersten, wirklich längeren Probelauf nichts mehr im Wege.
Auch optisch machte der Motorraum jetzt schon viel mehr her.
Nur mit dem Farbton des Schlossträgers war ich noch nicht ganz zufrieden. Hier habe ich den Tankdeckel als Muster zu meinem Lacklieferanten geschickt und er hat den Farbton neu abgemischt.
September 2018
Den Deckel und den neuen Lack bekam ich nach meinem Norwegen-Roadtrip wieder zurück.
Um das Ergebnis nach der zweiten Lackschicht besser beurteilen zu können, ging es ans Tageslicht.
Ich denke so passt es. Ist echt schwer zu beurteilen. Neulack wirkt natürlich immer frischer als gesäuberter Altlack.
Der Rest des Monats ging dann fürs Putzen und Moos entfernen drauf.
Größtenteils ging das grüne Zeug erfreulich leicht runter.
Auch eine typische 32B-Schwachstelle zeigte sich dabei in erstaunlich guter Verfassung.
Abschnitt für Abschnitt kam das Marsrot wieder zum Vorschein.
Ganz so gut wie hier sah es aber nicht überall aus.
Etwas Nacharbeite wird zum Beispiel am Dach noch nötig werden.
Hier sind viele kleine Rostpickel, die ein Neulackierung wohl unumgänglich machen.
Oktober 2018
Nach den stupiden Putzarbeiten ging es nun wieder ans eingemachte.
Die Hinterachse kam raus, ging zum Sandstrahlen und wurde danach neu lackiert.
Bevor sie allerdings wieder unters Auto konnte dauerte es.
Hier war auf beiden Seiten reichlich zu tun. Rost, Rost, Rost.
November 2018
Auch an der Kraftstoffanlage legte ich gleich noch an Hand an. Eigentlich nur, weil ich an die darüber liegende Bremsleitung musste.
Die Blecharbeiten schritten derweil auch weiter voran.
Rechts war zum Üben und links dauerte es dann auch nur noch halb so lang.
Nach den Schweißarbeiten kommt der Rostschutz. Zunächst einmal in Form von Grundierung.
Gefolgt von Nahtabdichtung, Steinschlagschutz und Lack.
Dezember 2018
Die Achse wollte vor dem Rückbau noch wieder vervollständigt werden.
Bei der Bremse gab es dabei den Rundumschlag. Einmal alles neu.
Trotzdem wollte sich immer noch keine Bremswirkung einstellen. Das hatte ich aber auch nicht sofort erwartet.
Natürlich hatte auch der Hauptbremszylinder die lange Standzeit nicht überstanden. Mir bleibt aber auch nichts erspart…
Oder wie war das mit den Spritleitungen?
Das war 2018.
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Gesamtfahrleistung: 55 m
Spritverbrauch: 10,58 Liter
Durchschnittsverbrauch: 25125 l/100km
Spritkosten: 13,07 €
Kosten für Kauf, Ersatzteile und Reparaturen: 2084,52 €
Ein Schnäppchen wird das also bei Weitem nicht mehr werden. Viele der hier schon mit eingerechneten Teile sind allerdings noch nicht verbaut und fanden bisher noch gar keine Erwähnung. Sie liegen halt schon mal zum Einbau bereit. Insofern relativieren sich die Kosten etwas.
Pass auf, dass Dich der Verbrauch nicht umbringt! 😀
Ein Leopard II ist ein Lacher dagegen 😀
Zum Glück (für uns alle) erging es ihm nicht so, wie dem W202 neben dran…
Wer will schon Mercedes fahren?
Naja, ich wüsste da schon jemanden…😇
Außerdem: Ein Auto auf dem Dach ist doch kein Restaurierungshindernis!
Manchmal nicht einmal ein Restaurierungsgrund! 😉