Ich bin etwas spät dran, aber natürlich gibt es gibt es von mir, wie gewohnt, den Rückblick von der 12. Niederelbe Classics.
Bereits am Samstag haben wir wieder gut 150 Kilometer durchs Alte Land und die umliegenden Gemeinden abgespult.
Morgendlicher Treffpunkt für alle Teams war nach guter alter Manier wieder am Metropol in Stade. Hier wartet dann auch gleich weider das umfangreiche Frühstücksbuffet auf die knurrenden Mägen.
Es war jetzt zwar kein Hochsommertag, aber trotzdem haben wir uns für die frische Luft entschieden und begannen den Tag draußen auf der Hochterrasse.
Wir hatten reichlich Zeit, denn mit Startnummer 107 waren wir im hinteren Drittel des Teilnehmerfeldes angesiedelt. Somit also auch 107 Minuten mehr Zeit. Also alles völlig entspannt.
Die Begrüßung der Teilnehmer übernahm Claus Bredehöft, der 1. Vorsitzende des Classic Club Niederelbe. Als Paten der Veranstaltung in diesem Jahr an seiner Seite, Egon Müller, die Speedway-Fahrer-Legende und die Altländer Blütenkönigin Marina Tajger.
Um 9:01 Uhr ging es dann für das erste Team auf die Strecke. nach und nach leerten sich die Parkflächen rund ums Metropol.
Insgesamt gingen knapp 150 Teams an den Start und alle Fahrzeuge mussten die dreißig Jahre bereits überschritten haben. Die Youngtimer sucht man vergeblich. Zu groß ist der Andrang hier bei der Niederelbe Classics. Es ist immer wieder beachtlich welchen Zuspruch diese Veranstaltung hat.
Nach gut einer Stunde waren die vorderen Parkplätze dann verwaist und ich konnte unseren Wagen nach vorne holen.
Da es das Bordbuch hier erst fünfzehn Minuten vor dem Start gibt, ist danach jede Minute wertvoll. Dann erst noch drei oder vier Minuten zum Auto gehen, kostet wertvolle Vorbereitungszeit.
Entsprechend unserer Startnummer reihten wir uns dann in die Schlange am Start ein. Los gings.
Es ging per Chinesenzeichen raus aus Stade. Kaum hatten wir das platte Land erreicht, stand auch schon die erste von vier Sollzeitprüfungen auf dem Zettel. Durch die vergangenen Teilnahmen kennt man ja so die Finten der Veranstalter bei diesen Prüfungen und genaue diese kamen auch heuer wieder zur Anwendung. In diesem Fall meine ich drei dicht aufeinanderfolgende Lichtschranken. Da lagen teilweise nur fünf Sekunden zwischen den Messpunkten. Da muss man die erste Schranke schon zügig durchfahren, um bei der zweiten nicht zu spät dran zu sein.
Nach so viel Stress gab es dann aber auch immer wieder Zeit zum durchschnaufen.
Wie hier in Horneburg gab es unterwegs zahlreiche Zuschauerpunkte. Diese Zuschauerpunkte haben für uns Teilnehmer allerdings auch einen kleinen Nachteil. Aber dazu später mehr.
Gerne bezeichnen wir die Niederelbe Classics ja auch als Schinkentour. Es ist einfach enorm wie viel kleine Geschenke man hier ins Auto gereicht bekommt.
Hier an der Schinkenmanufaktur in Hollenstedt bekommt der Name dann plötzlich ein Gesicht. Hier gab es für uns leckere Schinkenbrote.
Es folgten diverse Ori-Aufgaben nach Kartenausschnitt. Die hatten es durchaus in sich. Da musste man des öfteren noch mal ganz genau hingucken. Das kostet natürlich alles Zeit.
Kurz vor dem Mittag, dann eine Zeitkontrolle.
Diese sollten das gesamte Feld wieder in geordnete Bahnen bringen, damit nicht alle gleichzeitig bei der Mittagspause eintreffen. Normalerweise trifft man hier gerne mal auf ganze Horden von Teams, da man eigentlich immer reichlich Zeit hat. Das war hier anders. Keine Schlangen und viele Teilnehmer, die deutlich zu spät dran waren und gleich durch zur ZK gebraust sind. Fünfzehn Minuten Karenz waren allerdings Strafpunktfrei. Insofern war ein keines Polster vorhanden.
Mittagspause war dann wieder bei Unilever in Buxtehude. Diese wurde dann von vorneherein wegen der begrenzten Parksituation um zehn Minuten verkürzt. Wenn man innerhalb der Zeit angekommen war, langten die fünfzig Minuten aber auch. Wer später kam, hatte ein entsprechend kürzere Pause.
Nachdem wir vormittags eher die südliche Region von Stade unter dei Räder nahmen, ging es nach dem Mittag so richtig rein ins Alte Land.
Zuvor aber noch die dritte Sollzeitprüfung auf dem Gelände der Stadtwerke Buxtehude.
Auch hier wieder ein Kurs, der nicht ganz ohne war. Sehr verwinkelt und auch hier nur kurze Abstände zwischen den Messpunkten. Wer da nicht sofort den richtigen Weg gefunden hat oder etwas zu Zaghaft mit dem Gaspedal umging, kam in Schwierigkeiten.
Heinz Krock war übrigens auch wieder Pannenhelfer im seinem ADAC Vari unterwegs und hatte gut zu tun.
Gut wenn dann, eine so schnelle Hilfe vor Ort ist. Ich glaube in diesem Fall war die Panne aber etwas schwerwiegender. Schade.
Nach guter alter Sitte ging es auch wieder zum Herzapfelhof nach Jork.
Wir bekamen hier wieder den so typischen Herzapfel. Mittlerweile ein echtes Markenzeichen und mittlerweile hat sich die Marke schon soweit etabliert, dass hier ganz neu angebaut und vergrößert wurde.
Kurz hinter Jork kam es dann zu einem kleinen Zwischenfall. Plötzlich lag mein Gaspedal auf dem Fußboden. Mist!
Nun gut, dass ist ja jetzt als Passat-Fahrer kein ganz unbekanntes Problem: Die berühmte Buchse im Gaspedal, wo der Gaszug eingehängt wird.
Allerdings war die Buchse bei mir noch gar nicht so lange drin. Ich konnte mir nicht so recht vorstellen, dass die schon wieder hinüber ist.
Dem kam man ja aber schnell auf dem Grund gehen. Zwei Schrauben und raus mit der Verkleidung. Ein Griff oben ans Gaspedal und die Gewissheit, dass die Buchse noch völlig intakt ist. Gaszug gerissen!
In der Zwischenzeit hatte Martina vorsichtshalber schon mal bei Heinz Krock angerufen und eventuellen Bedarf angemeldet.
Mittlerweile hatte wir dann aber großes Glück und Klaus konnte mir mit zwei Stücken Kabel aushelfen. Damit habe ich mich dann mal ans Werk gemacht.
Nach einigen Versuchen hatte ich dann einen Weg für den Ersatzbowdenzug gefunden, ohne dass er irgendwo eingeklemmt wird. Dazu habe ich die lange Gummileiste am Wasserkasten entfernt und das Kabel dann oben durch die Lüftungschlitze zum linken Außenspiegel geführt. Aber sofort hatte ich Handgas.
Jetzt aber zackig. Das hat natürlich etwas Zeit gekostet und vor der nächsten ZK hatten wir noch zwei dicke Ori-Aufgaben abzuarbeiten.
Zwei Minuten vor Ablauf der Karenz haben wir dann die ZK erreicht.
Gerade noch rechtzeitig. Das hätte etwas enspannter ablaufen können, wenn da nicht die schon erwähnten Zuschauerpunkte wären. Die muss man zwangsläufig anfahren, da es hier auch immer eine Stempelkontrolle gibt. Blöd aber, wenn dann sechs oder sieben Autos vor einem sind, du nicht vorbeikommst und der Sprecher in aller Seelenruhe zu jeden Fahrzeug seine Geschichte erzählt. Man wird dann unweigerlich etwas nervös. Schön wäre es, wenn man so einen Punkt auch schnell umfahren könnte.
Nun gut, wir haben es ja noch geschafft. So ganz feinfühlig konnte ich den Gashebel am Vergaser ja eh nicht betätigen.
Am Stader Fischmarkt war dann der offizielle Endpunkt der Fahrt. Auch hier wieder Unmengen an interessierten Zuschauern, die sich das Treiben aus deinem der zahlreichen Cafes anguckten.
Von hier gab es nur noch ein kurze Überführungsetappe zum endgültigen Zielpunkt.
Und das alles seit Jork im Handgasmodus.
Natürlich waren wir spät dran und 90 Prozente aller Teilnehmer schon längst im Ziel. Für einen Platz im Parc fermé langte es daher nicht mehr.
Am Getränkestand herrschte bereits Hochkonjunktur.
Wir machten uns jetzt aber erst Mal über das riesige Büffet her. Trotz unsere späten Ankunft fehlte es hier an nichts.
Toll, was hier alles angeboten wird. Wer hier nichts nach seinem Geschmack findet, dem ist nicht mehr zu Helfen.
Einen Vorteil hat es dann aber doch, wenn man so spät im Ziel ankommt. Man braucht nicht so lange bis zur Siegerehrung warten. Die ersten Teams waren sicher schon über zwei Stunden vor uns im Ziel. Da wird die Zeit dann irgendwann lang. Aber es gab ja auch noch etwas Rahmenprogramm mit Livemusik, eine große Verlosung unter allen Teilnehmern und wenn Egon Müller erstmal das Mikrofon hat, gibt es es so schnell nicht wieder her.
Nach und nach wurden dann die Ergebnisse ausgehängt. Zuerst die Zeiten von den Sollzeitprüfungen und auch die einzelnen Ausschnitte mit den Lösungen der Ori-Prüfungen.
Das ist dann hier auch gleich die Aufgabe die uns richtig Strafpunkte beschert hat. Zum Glück waren wir damit aber nicht die Einzigen.
Es sollte sich für uns durchaus lohnen noch etwas zu bleiben.
Es gab wieder etwas für die Katzentreppe.
Immerhin noch der zweite Platz in der Klasse und achter in der Gesamtwertung. In Anbetracht der Tatsache, dass wir kurz vor einem Totalausfall standen, durchaus zufriedenstellend.
Hat wieder richtig Spaß gemacht. Die Fahrt hat einfach was und sicher auch deshalb ist das Startfeld hier immer so riesig und die Plätze auch so schnell ausgebucht.
Na also, es geht doch. Herzlichen Glückwunsch!
BTW: Nicht nur auf dem Lack rumschubbern macht glücklich. Auch ein 2ter Platz ist dafür geeignet.