Noch kann ich die Motorhaube am TS nicht wieder schließen. Der neue Vergaser hat noch so seine Zicken.
Um den Motor überhaupt mal länger und richtig laufen zu lassen hab ich zunächst einmal alle Kabel und Unterdruckleitungen ordentlich verlegt und in Isolierschlauch verpackt.
Kühlwasser kam dann auch noch wieder rauf. Ohne warmes Wasser wird die Starterklappe nämlich ewig offen stehen bleiben.
Die Markierungen am Starterdeckel fluchten jetzt auch.
Den kleinen vergaserseitigen Körnerpunkt hatte ich ja erst gefunden, nachdem ich etwas Dreck beseitigt hatte. Nun passt das.
Der Motor sprang dann auch wieder sehr willig an und drehte wieder ganz locker und flockig seine 3000 1/min. Das ist mir ehrlich gesagt viel zu viel und das werde ich definitiv noch runterdrehen. Auch wenn das die Vorgabedrehzahl ist.
Schnell wurde das Kühlwasser warm und die Starterklappe öffnete sich Stück für Stück. Schon da fiel mir auf, dass es dem Motor bei niedrigen Drehzahlen an Sprit fehlt. Spätestens als die Starterklappe dann ganz offen stand war klar: Der Motor hat mit dem neuen Vergaser keinen Leerlauf.
Ohne immer wieder mal auf Gaspedal zu tippen, blieb er einfach nicht an.
Erster Verdächtiger war das Leerlaufabschaltventil. Es klackte zwar hörbar beim Einschalten der Zündung, aber wer weiß.
Ich konnte aber nichts auffälliges feststellen. Alles sah aus wie es sollte und der Stößel schnellte auch problemlos rein. Das Einzige was ins Auge fiel, war der vollkommen trockene Ventilkegel. Irgendwie scheint das Leerlaufgemisch gar nicht bis hier her zu kommen.
An der Umgemischregulierschraube, wie die Leerlaufeinstellschraube eigentlich heißt, konnte ich allerdings so etwas wie Benzin erahnen.
Aber so richtig viel war das nicht. Immerhin war sie sauber und es klebte nicht irgendein Rotz am Kegel.
Den nächsten Versuch habe ich dann mal mit der umgedreht eingesteckten Schraube unternommen. Sozusagen die Holzhammermethode.
So ist die Luftseite abgeschlossen und jetzt sollte reichlich Gemisch, ohne jegliche Einengung, unterhalb der Drosselklappe austreten können.
Aber auch so kam kein Sprit und der Motor ging weiterhin im Leerlauf aus.
So sah das dann aus:
Dann muss ich mir wohl doch noch mal die Düsen angucken. Dass die Hauptdüse dicht ist, glaube ich jetzt mal nicht. Die sitzt kopfüber in der Schwimmerkammer und sollte daher relativ unempfindlich gegenüber Dreck in der Schwimmerkammer sein. Außerdem läuft er ja bei etwas erhöhter Drehzahl und im Übergangsbereich.
Eigentlich kann es nur die Leerlaufdüse sein und die kann man rausschrauben ohne das Oberteil vom Vergaser abnehmen zu müssen. Mal gucken ob Theorie und Praxis sich da begegnen.
Was die 3000 UPM angeht:
Bei meinem ehemaligen YP mit 2B5 war es so, das man nur einen Gasstoß geben musste und der Motor hat dann die Drehzahl sehr deutlich reduziert.
Der lief dann nur noch mit etwas erhöhter Leerlaufdrehzahl.