Am Samstag war Saisonbeginn. Viel früher als sonst, aber das Wetter passte.
Jetzt weiß ich wieder, was ich die letzten Monate doch so sehr vermisst habe. Einfach nur herrlich. Leute seht zu, dass ihr Eure Karren fertig bekommt und dann ab damit auf die Straße.
Bewaffnet mit der goldenen ADAC-Karte und einem ganzen Berg vom Kameras im Gepäck ging es auf Tour. Zunächst noch etwas zaghaft, nur ein kleine Runde um den Block. Schließlich war es die erste Fahrt mit meiner neuen Schaltbetätigung. Der Radius wurde dann aber ganz schnell größer und plötzlich war ich schon wieder mitten im Hafen.
Die Schaltung funktionierte übrigens erstaunlich gut. Nach ein wenig Übung hatte ich den Dreh raus und konnte fortan richtig knackig zwischen den Gängen hin- und herwechseln. Auch der Sprung von 2. in den 3. Gang, also der Gassenwechsel, war weit weniger schwierig als zunächst angenommen. Besser gesagt, das flutschte völlig problemlos. Etwas hakelig zeigt sich nur der zweite Gang. Hier ist etwas mehr Kraft aufzubringen. Aber dafür, dass das jetzt wirklich der allererste Versuch war, bin ich angenehm überrascht. Vibration oder Lastwechselreaktionen am Schalthebel sind überhaupt nicht festzustellen. Nur die Verbindung zwischen Schalthebel (vertikal) und Schaltstange (horizontal) zeigte sich etwas geräuschvoll. Das ist allerdings ein Problem welches auch bei der serienmäßigen Schaltung auftritt, sobald die Kunststoffbuchse unten im Schalthebel nicht mehr ganz taufrisch ist.
So jetzt haben wir die weitere Strecke zu meinen Zielpunkt durch eine etwas längere Textpassage geschickt überbrückt.
Erkannt? Na klar, oder? Wo soll es denn Ende Februar schon hingehen, wenn nicht zur Oldtimertankstelle.
Passte zur Mittagszeit doch optimal.
Ein paar Vereinzelte mit seniler Bettflucht waren auch vor Ort. Natürlich noch kein Hochbetrieb, das war auf einem Samstagmittag im Februar aber auch nicht zu erwarten. Aber endlich wieder unter Gleichgesinnten. Das hebt doch gleich die Stimmung.
Solange wollte ich mich hier auch gar nicht aufhalten. ich hatte ja noch ein anderes Teile, welches jetzt noch mal unter realen Bedingungen seine Bewährungsprobe ableisten musste: Das Autostativ.
Wer jetzt genau hinguckt, entdeckt auf diesem Foto insgesamt fünf Kameras, die die nun folgenden Fahrszenen festhalten sollten. Dabei war es dann vorbei mit dem ruhigen Saisonstart. Schließlich will ich nächste Woche damit auf den Heidbergring. Zeit also das Autostativ, die Schaltwegverkürzung, den Recaro-Sitz und den Schroth-Gurt mal unter ähnlichen Bedingungen zu testen.
Hier das Ergebnis:
Läuft!
Einzig die Canon S100 macht mir immer noch ein wenig Kummer. Ich habe hier jetzt die Bildstabilisierung abgeschaltet. Diese Wellen in der Aufnahme sind jetzt verschwunden, dafür ist das Bild jetzt nicht richtig scharf. Das mag aber auch ein Bedienungsfehler von meiner Seite sein.
Der Recaro und der Hosenträgergurt waren auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Das sitzt man jetzt richtig fest im Sattel. Das Autostativ zeigt auch keinen Durchhänger. Es sitzt nach wie vor bombenfest und selbst die 5 Euro-Saugnäpfe haften noch sicher an den Seitenscheiben.
So ging es dann zurück in die Werkstatt.
Trotz all dieser positiven Erfahrungen, werde ich die Schaltwegverkürzung vorerst noch wieder ausbauen. Dieses gebrauchte und schon etwas ausgeleierte Knarrengelenk lässt mit irgendwie keine Ruhe. Das Teil sehe ich derzeit noch als den größten Schwachpunkt in der ganzen Schaltbetätigung. Auch wenn es jetzt einen Tag einwandfrei funktioniert hat, will ich es nicht gleich drauf ankommen lassen.
Und beim Vergaser muss ich noch mal gucken. Wenn ich vom Gas gehe, geht der Motor aus. Ich kann ihn danach zwar sofort wieder starten und er läuft dann auch problemlos im Leerlauf, aber irgendetwas muss da ja sein. Mal gucken ob ich noch Zeit finde. Wird eng, denn ich habe mittlerweile die Dachdecker wieder bei mir in der Werkstatt. Das Dach ist jetzt fast fertig und ab Donnerstag wollen sie von innen die Decke machen. Und nächsten Samstag muss der Rallye-Passat auf jeden Fall einsatzfähig sein.
Für mich galt es jetzt nur noch die ganzen Kameras und den Audiorecorder mit nach Hause zu nehmen und die sämtliche Speicherkarten auszulesen.
Ach ja, die Rückfahrt fand unter erschwerten Bedingungen statt. Was für ein krasser Unterschied jetzt wieder am Schalthebel vom Volvo zu rühren. Ich hätte mit beinahe die Schulter ausgekugelt.
An die kurzen Schaltwege kann man sich richtig schnell gewöhnen.