Anfang März hatte ich ja schon kurz von meinem Ausflug nach Oldenburg und Eutin berichtet und auch erwähnt, dass ich diese Tour nach Eutin in Kürze ein weiteres Mal in Angriff nehmen werde.
Gestern passte dann endlich alles und vor allen Dingen war das Wetter wie dafür gemacht.
Geplant war eine allumfängliche Hofschlachtung an einem der beiden Formel E-Passat von Hauke. In meinem damaligen Kurzbericht hatte ich Euch aber noch den falschen Passat gezeigt.
Bei Hauke standen nämlich gleich zwei dieser Exemplare auf dem Hof. Der vordere soll weiterleben und der hintere war gestern reif für die Schlachtbank.
Ganz entgegen meiner Gewohnheiten, war ich gestern zunächst echt vollkommen nachlässig was die Dokumentation angeht. Daher fällt die Fotoauswahl von Beginn des Tages etwas mager aus. Die ersten Foton musste ich mir sogar noch von Hauke schnell per Mail schicken lassen damit ich Euch überhaupt ein Bild von dem Ausgangszustand zeigen kann.
Logischerweise ist auch das ein Foto von Hauke.
Meine Fotos beginnen erst, als alle Türen und Hauben längst demontiert waren, der linke Kotflügel bereits bei mir im Kofferraum lag, alle Scheiben in Sicherheit gebracht wurden und die Karosse bereits am Kran hing und Motor samt Getriebe und Achse schon unterm Auto lag.
Allerdings gibt es dafür die Tage noch ein ganz besonderes Schmankerl. Guckt mal links unten an den Bildrand des folgenden Fotos.
Von Beginn an bis zum Ende des Tages lief meine kleine Cam auf dem Stativ mit und herausgekommen ist ein gut zwölfminütiges Zeitraffervideo.
Die Sache mit den Kran war eindeutig die einfachte Methode um so gut wie alle Teile des Antriebsstrangs auf einmal vor der Nase zu haben. Neben dem Auspuff hab ich dann noch die Spurstangen durchgeflext. Nur das Schaltgestänge haben wir ordnungsgemäß ausgebaut. Der hier hat nämlich 4+E und das wird noch für einen Umbau benötigt.
Bis hierhin waren das eigentlich fast alles Teile auf die es Hauke abgesehen hatte. Aber nur wegen einem Kotflügel wäre die ganze Aktion für mich natürlich noch nicht so wichtig gewesen.
Was haltet Ihr denn zum Beispiel hiervon?
Ein absolut rostfreier Windlauf. Wir hatten bei meinem ersten Besuch schon mal, soweit es möglich war, unter die Dichtung geschielt und konnten zumindest an den Ecken keinen Rost finden. Da der Windlauf jetzt aber auf der gesamten Länge rostfrei war, blieb nur noch eine Möglichkeit offen.
Komplett raus mit dem Teil!
Ich war schier begeistert. Das hilft mir natürlich richtig weiter.
Und dann gibt es an meinen GT ja noch so eine Problemecke.
In diesem Bereich hat es ja meinen Wasserkasten bis ins Innenradhaus hinein dahingerafft. Hier sah das ebenfalls noch richtig gut aus.
Nur um da heranzukommen, waren schon einige heftige Schnitte mit der Flex nötig. Zur Sicherheit hatte ich meine große Flex mit der 180er Scheibe im Kofferraum und die kam dann hier auch gleich mehrfach zum Einsatz.
Im Schlachter klaffte danach ein ordentliches Loch und ich hatte heiß begehrten Bleche.
Bingo! Damit war ich jetzt mehr als glücklich.
Jetzt war Hauke wieder an der Reihe. Zu seinem Glück fehlte jetzt nur noch, dass wir die Karosse in etwas handlichere Teile zerschneiden, damit er sie alleine besser händeln kann.
Gesagt, getan. Zuerst das Dach ab und dann die Bodengruppe einmal komplett durchtrennt.
Jetzt war es 18.00 Uhr und wir waren gut sechseinhalb Stunden voll auf Betriebstemperatur. Das hat sich für beide Seiten gelohnt und vor allen Dingen hatten wir auch noch richtig Spaß bei der Aktion. Ein wirklich herrlicher Tag.
Ich hatte mit meinen herausgetrennten Blechen wirklich allerdings Glück. So gut wie es hier auf den ersten Blick scheint war der Formel E nämlich nicht. Auf jeden Fall deutlich schlechter als mein GT. Und das will schon was heißen.
Die Schweller waren auf beiden Seiten morsch und bereits mehrfach stümperhaft geschweißt.
Rund um das Tankrohr am rechten hinteren Radhaus das gleiche Bild. Bereits geschweißt und trotzdem noch komplett morsch.
Und mit Radläufen und Endspitzen habe ich ja bereits meine Erfahrungen hinter mir.
Hier hätte noch deutlich mehr Arbeit gewartet.
Insgesamt ist es sicher schade um einen Formel E, aber die Zeit war leider reif für ihn. Ein Formel E weniger, dafür hilft er einem GT wieder auf die Straße.
Die erste Ladung ist in Hamburg. Es kommt aber sogar noch etwas dazu. Mehr dazu dann zu gegebener Zeit.
Zwischendurch hatte ich mich mal laut gefragt, ob man nicht wie jeder Normale in ein Autohaus gehen kann und sich dort ein Auto kauft. Die Antwort war klar: Natürlich nicht, denn sonst erlebt man solch geile Storys einfach nicht.
Abgesehen davon,
wer fährt schon freiwillig einen Neuwagen ? 😉 Ich muss keine alten Autos fahren, ich darf… 🙂
Flexen ohne Schutzbrille!!!!
Richtig beobachtet.
Und ohne Gehörschutz!
Mensch Olaf, sei doch nicht so leichtsinnig. Was wenn dir da was passiert?
Der Monat ohne Lappen war schon schwer für uns zu ertragen, was soll erst sein, wenn du zwei Monate in Krankenhaus liegst?!
Obwohl, der anschließende Umbau zum Behindertenfahrzeug ist bestimmt spannend…
Ja, Ihr habt ja Recht.
Auf den ersten Blick sah der jetzt geschlachtete besser aus, als der, den Hauke behalten will…
Hi!
Für solche groben Schnitte ist auch eine Säbelsäge sehr hilfreich und geht in den meisten Fällen auch schneller.
VG
Die hatten wir noch zusätzlich im Einsatz. Das Ding macht allerdings Probleme wenn das Sägeblatt hinten keinen Freiraum hat.
Meine Frau kam am Donnerstag mit klackerndem Motor im Audi Cabrio nach Hause und stellte mir eine ähnliche Frage. Von wegen so mal ein neueres Auto kaufen. Ich konnte es ihr ausreden. Und nicht nur, weil ich noch einen passenden Motor liegen habe.
Adios
Michael
Obwohl die Teile weiterverwndet werden, es tut doch Weh… das Leben eines Autos ist nun endgültig vorbei.
So werden, übrigens, Menschen behandelt, mit dem ganzen Spenden-Gesetz
Als Mensch wäre der noch lange künstlich am Leben gehalten worden, also ich wäre froh könnte jemand meine Einzelteile gebrauchen – nehmt euch alles, wenn ihrs gebrauchen könnt, mich kratzt es dann nicht mehr…