Gestern Nachmittag war ich wirklich bedient. Dabei hatte der Tag eigentlich so gut angefangen.
Ich habe mich mal an den ersten Lackläufer gemacht. Mal gucken ob der Lack schon hart genug fürs Schleifen und Polieren ist.
Das funktionierte. Mit feinem Schleifpapier wurde ich dieser Träne sehr schnell Herr.
Seht schnell war davon nichts mehr zu sehen. Nur eben die matte Oberfläche.
Die habe ich in mehreren Polierdurchgängen wieder auf Hochglanz gebracht.
Zuerst per Hand und mit einer relativ groben Schleifpaste. Die Feinarbeit folgte später.
Denn gleich neben dran gucke mich noch zwei dieser zahlreichen Staubeinschlüsse an.
Einer direkt über der Kante und einer etwas weiter oben. Der, der hier in der Spiegelung der Neonröhre sichtbar wird, war schon von der deutlich erkennbaren Sorte.
Nachdem der wirklich ganz ausgeschliffen war, gab es auch hier den ersten Polierdurchgang mit der groben Schleifpaste per Hand.
Den abschließenden Glanz habe ich dann schon mit der Maschine herausgeholt.
Damit bin ich dann auch gleich die Stelle an der A-Säule abgefahren.
Das sieht jetzt auch schon ganz vielversprechend aus.
Allerdings noch nicht ganz perfekt. Ich muss wohl zwischen der Schleifpaste und der Endpolitur noch einen Zwischenschritt einlegen. Die Spiegelung der Neonröhre franst im rechten Drittel noch etwas zu sehr aus. Links ist die Kante der Spiegelung deutlich schärfer.
Soweit der erfreuliche Teil des Tages. Jetzt kommt etwas wozu mir noch nicht so wirklich etwas einfällt.
Es begann ganz harmlos mit dieser unschönen Kante unten an der linken Endspitze.
Da habe ich den Spachtel nicht sauber weggeschliffen. Das wollte ich noch mal eben nachholen.
Dabei kamen mir aber gleich ganze Stücke der Spachtelmasse entgegen. Ich war so perplex, dass ich davon gar kein Foto gemacht hatte. Erst als ich schon massiv mit dem Schleifklotz zu Werke gegangen war, gab es mal ein Foto.
Plan war die Unterkante zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr. Aber der lose Spachtel musste ja weg.
Es blieb allerdings nicht bei diesen Stellen.
Ich konnte die Spachtelmasse einfach so abheben. Was für ein Mist!
Das ist der aktuelle Stand. Alles was lose war, habe ich weggeschliffen. Nur ist das wirklich schon alles? Und warum ist das überhaupt passiert?
Das blanke Blech hatte ich damals mit 2K-Epoxygrundierung gestrichen. Die Spachtelmasse kam dann erst über zwei Monate danach auf die Grundierung. Die muss durchgetrocknet gewesen sein.
Das war aber noch längst nicht alles.
An der Radlaufkante das gleiche Spiel. Hier war sogar schon ein feiner Riss zu erkennen.
Auch hier konnte ich die Spachtelmasse ziemlich leicht abheben.
Das ist jetzt natürlich alles ganz großer Mist. Vor allen Dingen ist mir noch nicht klar, was der Grund dafür ist. Hätte ich die Spachtelmasse jetzt auf eine 1K-Grundierung aufgetragen, wäre das wenigstens nachvollziehbar. Aber auf einer 2K-EP-Grundierung sollte das nicht passieren.
Ach Du Scheiße..
Du sagst es.
Meiner Meinung nach gehört Spachtelmasse immer auf das blanke Blech, sohaben es die alten Füchse schon vor 30 Jahren gemacht
Das waren dann die, die den Spachtel auch nass geschliffen haben?
Ganz genau,Olaf… so habe ich das tatsächlich Anfang der 90er Jahre auch noch gelernt, und muß heute sagen, das war absoluter Murks!!
Michael, das habe ich auch noch so gelernt, aber heute weiß man, das das größer Mist ist, auf blankes Metall zu spachteln. Spachtelmasse hat die Eigenschaft wie ein Schwamm, der viel Feuchtigkeit aufnehmen kann. Dieser wird dann von Spritzspachtel oder Füller überdeckt, so das noch mögliche Feuchtigkeit nicht mehr austreten kann, und dann natürlich kurz über lang das blanke Metall angreift und anfängt zu rosten. Olaf hat das mit der 2K EP (Epoxidharzgrundierung-Rostschutzgrundierung) schon richtig gemacht. Es kann nur sein, das entweder zu wenig, zu viel oder kein Härter verwendet wurde. Oder es könnte auch sein, das nicht spezifischer EP Härter, sondern Lackhärter verwendet wurde. Das verträgt sich leider oftmals nicht miteinander. Wenn EP mit zu wenig oder zu viel Härter angemischt wird, verhält sich dieser ähnlich wie eine 1K Grundierung. Oberflächlich fühlt es sich trocken und durchgehärtet an, die unteren Schichten bleiben aber weich. Die Schichtstärken sollten ebenfalls nicht zu dick sein, auch dadurch kann die richtige Trocknung beeinflußt werden. Aber auch noch ein paar weitere Worte an Olaf. Wenn Du bei hohen Temperaturen große Flächen lackieren möchtest, dann solltest Du nicht den Lack mehr verdünnen, sondern mit unterschiedlichen Härtern arbeiten, für kleine Flächen nimmt man kurze Härter mit kurzer Trockenzeit, für größere Flächen sollte man einen längeren Härter verwenden, um gegen die schnelle Trockenzeit entgegenzuwirken, und somit einen guten Lackverlauf zu erzielen.
Falschen oder falsche Dosierung des Härters bei der EP-Grundierung kann ich definitiv ausschließen. Einzig die Schichtstärke kann wirklich das Problem sein, da ich die Grundierung hier mit dem Pinsel aufgetragen habe.
OMG
Was ist denn da passiert????
Ist der Spachtel durchgehärtet, und der Fehler liegt evtl. an der Haftung zum Untergrund?
Das gilt es jetzt zu ergründen. Das Spachtel war definitiv durchgehärtet.
also Untergrund / EP-Grundierung.
Ich frage deshalb, weil ich gerade einen Vespa-Roller mit EP grundiert habe….
Ja, es war eine 2K-EP-Grundierung. Allerdings mit Pinselauftrag.
So’n Schiet – gerade der arbeitsintensive Radlauf!
Könnte die Temperatur einen Einfluss gehabt haben? Hoffentlich ist das an der hinteren Dachkante nicht auch so!
Fingers crossed!
Temperatur ist sicher ein Punkt. Auf dem Dach sollte das nicht passieren. Da habe ich den EP-Grund gespritzt.
Ouuauerha!