Ich hab´s letzte Woche ja schon angekündigt. Die Manschette der Lenkung ist hinüber und muß erneuert werden.
Klar ist, das muß gemacht werden. Das ist aber keine Arbeit für zwischendurch, aber machbar ohne Motor, Getriebe oder Federbeine vorher auszubauen.
Für mich dabei das wichtigste und fast auch einzig benötigetes Werkzeug: Die Luftknarre!
Ohne das Ding würde sich die Aktion wahrscheinlich extrem in die Länge ziehen. Die beengten Platzverhältnisse lassen kaum Raum, um da mit einer normalen Knarre oder einem Schlüßel vernüftig zu arbeiten.
Los gehts mit dem Lösen der beiden Spurstangen.
Beide Schrauben raus und die Spurstangen unten auf dem Getriebe ablegen.
Nächster Schritt: Die Verbindung zur Lenksäule trennen.
Schraube aus der Schelle ganz herausnehmen und das Verbindungstsück mit einem Dorn nach innen schlagen.
Das geht ohne Probleme, da sich innen im Fußraum eine steckbare Verbindung befindet, die verhindert, daß beim Frontaufprall die Lenksäule Richtung Fahrer schießt.
Jetzt ist das gröbste schon geschafft. Die beiden Befestigungschrauben auf der linke Seite sind keine große Hürde.
Sie lassen sich aus den Radhaus relativ gut erreichen. Von innen müßen nur die Muttern festgehalten werden.
Es kniffeliger wird es dann ein letztes Mal auf der anderen Seite. Hier befindet sich die Schraube unter dem Batteriekasten.
Auch hier ist wieder nicht wirklich viel Platz für die Verwendung einer normalen Knarre.
Jetzt ist schon alles gelöst, was gelöst werden muß. Und die Lenkung läßt sich komplett mit Lenkungsdämpfer durch die Öffnung im rechten Radhaus ausfädeln.
Also alles halb so wild. Bis zu diesem Punkt war noch nicht einmal eine halbe Stunde vergangen.
Es folgt der Tausch der Manschette. Auch nicht weiter wild. Lenkungsdämpfer und dessen Befestigung abgeschraubt, die beiden Schellen geöffnet und runter mit der alten Manschette.
Wie heißt es immer so schön: Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge.
Auf ein paar Details gehe ich aber trotzdem noch mal etwas ausführlicher ein. Zu einem sind da die Schellen. Merkwürdigerweise war die alte Manschette mit Schneckenschraubschellen befestigt.
Das ist zwar nicht tragisch, aber nicht original und auch nichts für´s Auge.
Ich hab zur Montage wieder die ursprünglich verwendeten Spannschellen verbaut. Das sind für mich so die kleinen i-Tüpfelchen.
Bevor die Lenkung jetzt wieder zurück ins Fahrzeug kommt, sollte man die beiden Schrauben für die Spurstangenbefestigung lose eindrehen.
Das erleichtert die spätere Montage der Spurstangen, da der Aufnahmebock sich schon in der richtigen Position befindet.
Erst eine Schraube raus, Spurstange einschieben und Schraube wieder rein. Dann die andere Seite. Der Bock kann sich so nicht verschieben.
Letzter Punkt ist dann das Verbindungstück zur Lenksäule. Hier mal die Ansicht von innen.
Das Verbindungstück mußte ja zum Ausbau etwas hineingeschlagen werden. Das muß jetzt von innen wieder zurück auf die Lenkung geschoben werden. Dabei muß man noch gegen eine kleine Feder in der Lenksäule anarbeiten. Sie spannt die Lenksäule etwas vor. Das Verbindungstück muß also mit etwas Nachdruck bis zum Anschlag auf die Lenkung geschlagen werden. Erst wenn es wirklich ganz drauf sitzt, die Schelle an der Lenkung wieder festziehen.
Das wars! Alles in allem also kein Hexenwerk.
du hast sogar eine Spannschellenzange, ist ja fast unheimlich 🙂
Kannst Du Dir vorstellen wieviel Achmanschetten ich in meinem Leben schon wechseln mußte? 😉 Irgendwann ist man es einfach Leid, die Schellen mit einer Kneifzange zu klemmen.
Toller, ausführlicher Artikel!