Es war schon die richtige Entscheidung den Einbau der Windschutzscheibe am Donnerstag nicht mehr übers Knie zu brechen. Etwas vigeliensch ist da ja doch immer. Dann lieber ganz in Ruhe und den Feiertag damit sinnvoll gestalten.
Los geht´s. Zuerst mit Mike Sanders. Damit habe ich die die gesamten Innenseite, insbesondere die Dichtlippe, der Dichtung dünn eingestrichen. Das Fett verhält sich vollkommen neutral zu Gummiteilen, daher ist das überhaupt kein Problem. Ganz im Gegenteil. Neben dem Rostschutz, ist es auch ein Prima Gleitmittel.
Damit flutsche meine Schnureinziehhilfe völlig easy unter der Lippe entlang.
Die Schnur habe ich in der linken unteren Ecke überlappen lassen, so dass die Schnur jeweils unten und links in der Mitte endet.
Die lose umherbaumelnde Enden wurde mit Klebeband an der Innenseite der Scheibe fixiert.
Ebenfalls an der Innenseite habe ich dann noch einen Saugheber positioniert.
Damit kann ich die Scheibe von innen immer schön in den Rahmen ziehen.
So vorbereitet ging es dann ganz behutsam zum Fahrzeug.
Die vom Saugnapf gefallene Frontscheibe beim TS habe ich nicht vergessen. Auch wenn es schon ein paar Jahre her ist.
Ein letzter kritischer Blick ob die Abstände überall ungefähr gleich groß sind und die Scheibe damit mittig im Rahmen liegt.
Sieht schon mal gut aus.
Damit das auch so bleibt, gab es zwei Spanngurte. Die üben, über die Schaumstoffstreifen, jetzt sanften Druck auf die Scheibe aus.
Gleichmäßiger als es helfende Hände je tun könnten.
Dann gings los. Zuerst die Ecke unten links.
Hier lag die Schnur ja doppelt in der Dichtung. Daher langte hier zunächst die Lippe überhaupt einmal etwas vorzuholen. Den endgültigen Sitz erhält die Scheibe erst wenn auch die zweite Schnur draußen ist.
Zur Mitte hin merkte ich, dass die Scheibe versuchte nach oben rechts abzuhauen. Daher habe ich hier unten vorerst gestoppt.
Erstmal die Ecke oben sichern.
Die Lippe habe ich hier zunächst mit einem Hilfswerkzeug reingeholt. Die Schnur lag zu diesem Zeitpunkt noch in der Dichtung.
Zusätzlich habe ich die Scheibe mit dem Saugheber nach unten gezogen und auch noch etwas mehr Druck auf die Ecke gegeben.
Damit war die obere Kante jetzt gesichert und ich habe die Lippe oben auf der kompletten Länge nach innen geholt.
Das Werkzeug ist eigentlich gedacht um Keder in Dichtungen einzuziehen. Durch den runden Drahtbügel eignete es sich aber auch hervorragend hierfür.
Damit war das Gröbste geschafft. Im Prinzip saß die Scheibe damit schon. Den finalen Sitz gab es nach dem die Schnur dann komplett herausgezogen war.
Hier sieht man jetzt auch, warum ich erst die Scheibe einbaue und das Armaturenbrett dann später. Eine so schönen Zugang zu dieser Kante, sei es zum nur zum gucken, aber auch zum hantieren, hat man sonst bei weitem nicht.
Durch das Mike Sanders Fett an der Dichtung blieb es natürlich nicht aus, dass die Scheibe davon auch so einiges abbekommen hat.
Einmal von innen und außen drübergewischt und das war es.
Ich bin froh, dass es gleich beim ersten Mal geklappt hat. Wenn an da mit Ruhe und Bedacht rangeht, ist das auch alleine gut zu bewerkstelligen. Alles in allem hat es dann aber auch knapp drei Stunden gebraucht. Na gut, abzüglich Zigarettenpausen und etwas Handygedaddel, waren es effektiv vielleicht nur zwei. Aber wer fragt hier noch nach der investierten Zeit?
„vigeliensch“
Da mußte ich aus Franken (Bayern) erst googeln.
Und sonst danke für die gute Beschreibung als Einmannbastler.
Bis jetzt habe ich den Einbau immer zu zweit gemacht.
Dachte auch, dass ein Problem mit der Autokorrektur vorlag, oder noch etwas Mike Sanders an den Fingern klebte… Da kann man schon mal von den Tasten rutschen😉
In Niedersachsen (zumindest bei mir hier) ist das Wort auch nicht geläufig.
Gruß,
Dirk
Hut ab zum Scheibeneinbau alleine! Noch dazu eine mit solchen Ecken.
Da schließe ich mich an. Ich denke, ich hätte es gar nicht erst alleine versucht.
Adios
Michael
Ich hatte mich gefragt, ob du die Scheibe alleine einbaust…. Hast du!
Respekt!
Geile Arbeit – Respekt! Ich hätte es nicht mal versucht und wäre auch nicht auf die Hilfsmittel gekommen, die Du angewandt hast.
Lustig, nahezu die gleiche Arbeitsweise wie bei mir. Ich muss dafür zwecks voller Konzentration auch ganz alleine sein und auch das Werkzeug ist bei mir fast das gleiche – eine gekrümmte Einziehhilfe mit abgerundeter Spitze und ein Kedereinzieher, beide mit massivem Holzgriff, ein Set aus den 60er Jahren zum Einziehen von Scheiben in Weserhütte-Bagger. Nur in Sachen Schnur bzw. Kabel weiche ich ab – das spare ich mir und arbeite ausschließlich mit dem Set.
Gruß Philip