Schneller als gedacht konnte ich mein neuestes Hirngespinst in die Tat umsetzen. Opfer waren diesmal meine beiden Timer aus dem Rallye-Passat. Schon vor ein paar Tagen hatte ich mal eine zerlegt, um zu sehen ob im Gehäuse noch ein klein wenig Freiraum vorhanden ist. Viel Platz brauchte ich gar nicht.
Nur soviel, daß ich dort irgendwo eine Buchse für einen Klinkenstecker unterbringen konnte. Der Platz war dann sogar so üppig, daß es sogar zu einer 3,5mm-Version in Stereo-Ausführung langte.
Das Gehäuse der Buchse mißt ca. 5x7mm und ist ungefähr 10mm lang.
Der erste Schritt war dann die Verkabelung der Buckse. An die Kontakte lötete ich jewiles fünf Zentimeter lange Kabelstücke.
Die freien Enden landeten im Anschluß auf der kleinen Platine.
Damit ist dann wohl auch klar, daß ich die Stoppuhren nicht als MP3-Player mißbrauchen will. Musik werde ich den Dingern wohl nicht entlocken können. Das ganze soll lediglich eine externe Betätigung für die beiden Stoppuhren werden.
Für die Klinkenbuchse bot sich eine seitlicher Ausgang an. Mit dem Minischleifer war der passende Auschnitt schnell hergestellt.
Am der oberen Gehäusehälfte mußte ich später auch noch eine kleine Einbuchtung schaffen.
Mit ein paar Tropfen flüssigem Modellbaukleber habe ich die Buchse dann im Unterteil fixiert.
Damit war die erste Uhr eigentlich fertig. Nur noch wieder zusammensetzten und eine Kontrolle ob sie sich noch wie gehabt über die vier Tasten bedienen läßt.
Das funktionierte wie gewohnt. Nächster Punkt war damit die externe Verkabelung.
Ich habe mich dabei für Kabel mit abgewinkelten Steckern entschieden. Einfach nur um später die Kabel besser verlegen zu können.
Die Kabel enden dann in einem handlichen Kunststoffgehäuse.
In dieses Gehäuse kommen vorerst lediglich zwei Taster. Die Taster sind etwas hochwertiger ausgefallen. Sie haben einen spürbaren Druckpunkt und bei Betätigung erhält man ein deutliches Klacken als Rückmeldung.
Die beiden Kabel bekamen nach dem verlöten noch einen Knoten als Zugentlastung. Jeweils eine Ader der Kabel ist jetzt noch frei. Vorerst habe ich nur die Start/Stop-Funktion aktiviert.
In den den Uhren habe ich das freie Kabel jeweils auf die Reset-Funktion gelegt. Mal sehen ob ich diese Funktion über zusätzliche Taster später noch aktiviere.
Vor dem abschließenden Test fehlte natürlich noch die Klinkenbuchse in der zweiten Uhr. Hier mußte ich die Buchse an der anderen Seite plazieren. Etwas erstaunt war ich dann über die Platine in der zweiten Uhr.
Beide Timer habe ich mir zum selben Zeitpunkt, beim gleichen Händler in Hong-Kong bestellt. Trotzdem sind die Platinen der beiden Uhren doch tatsächlich leicht unterschiedlich. Bei der ersten Uhr wurden die Kabel von oben aufgelötet und dann durch seitliche Ausklinkungen auf die andere Seite geführt. Hier bei der zweiten Uhr fehlen diese Ausklinkungen und die Kabel wurden durch kleine Bohrungen gesteckt und dann von der anderen Seite verlötet. Ich finde es schon bemerkenswert, daß es selbst bei 1-Euro-Produkten anscheinend doch tatsächlich noch technische Änderungen gibt die in die Produktion einfließen.
Man muß schon ein wenig verstrahlt sein, um in so eine Arbeit bei solchen Billigteilen zu investieren. Aber das Ergebnis sieht vernüftig aus und funktioniert natürlich auch zuverlässig.
Einen kleinen Schönheitsfehler hat die Sache allerdings noch. Wo ist bei der Fernbedienung oben und unten?
Um wirklich immer zu wissen welche Uhr man ansteuern wird, werde ich wohl noch eine farbige Markierung an Tastern und Steckern anbringen müßen. Dann sollte einer sicheren Auslösung der Uhren nichts mehr im Wege stehen.
Hi Olaf,
Bist Du zufrieden mit der Stopuhrmethode? Je nach dem wie der Veranstalter die Lichtschranken auswertet, weis ich jetzt nicht wie es bei euch im Norden ist, bietet sich auch die Methode mit einem Funkwecker an. Bei uns im ADAC in Südbayern arbeiten die Veranstalter mit TAG Heuer Liichtschranken syncronisiert auf das DCF 77 Signal, somit bietet sich die LichtschrankenFahrt mit dem Funkwecker an.
Viele Grüße
Bernd
Funkuhr haben wir auch. Aber gerade bei aufeinanderfolgenden Zeitprüfungen sind rückwärtslaufende Uhren schon eine Hilfe.
Achso, sorry, ich wusste und dachte nicht, daß du in der Elektronik Klasse fährst. Ich fahr in der Sanduhr Klasse, da sind rückwärtslaufende Uhren verboten. Deshalb ist die Funkuhr die beste Wahl. Bis dann.
Das mit der unterschiedlichen Innenkonstruktion kommt sicher darauf an, welches fünfjährige Kind das Ding in der Herstellung zusammengebaut hat.
Adios
Michael