Leider beginnt erst heute die Aufarbeitung des langen Wochenendes. Am Sonntag ging es nach Meldorf zur Westküsten Classic.
Für Martina und mich war es die erste Veranstaltung in diesem Jahr. Es werden sicher noch so einige folgen.
Start und Ziel war wieder am Landwirtschaftsmuseum in Meldorf.
Hier gab es Frühstück und ganz wichtig, Kaffee. Den konnte ich gebrauchen. Auf einem Sonntag um halb sechs aufzustehen ist wirklich hart. Die technische Abnahme hat mein Passat auch bestanden und nur damit gab es anschließend die Fahrtunterlagen, Startnummern und alles was dazu gehört.
Im Starterfeld waren wieder viele bekannte Gesichter vertreten. Für viele war es ebenfalls die erste Veranstaltung, andere hatten schon welche mitgenommen. Egal, Gesprächsstoff gab es reichlich.
Allerdings war das Feld in diesem Jahr sehr knapp bemessen. Ich glaube es waren gerade mal 32 Teams am Start.
Wer nicht dabei war hat ein an sich tolle Veranstaltung, mit ein paar kleinen Schönheitsfehlern, verpasst. Insgesamt acht Wertungsprüfungen mit 21 Lichtschranken ließen absolut keine Langeweile aufkommen.
Die Etappen zwischen den Prüfungen waren angenehm kurz gehalten. Von den 114 km Gesamtfahrstrecke war über die Hälfte innerhalb von GLPs zu absolvieren. Nur hatten wir leider von Anfang an ein kleines Problem. Meinem VDO minicockpit waren absolut keine Werte zu entlocken. Das blieb stumpf bei Null stehen. Ganz toll, dabei funktionierte es auf der Fahrt nach Meldorf definitiv noch. Zum Glück war das nicht ganz tragisch, da es keine Punkte gab wo es auf 10 oder 20 Meter drauf ankam. Irgendwie mogelten wir uns da durch.
Irgendwie mogelten wir uns dann auch durch die WP 2 und 3. Hier hat der Ausrichter sich etwas ganz tolles ausgedacht. Hier gab es jeweils nur eine Lichtschranke, die allerdings mehrfach durchfahren werden musste. Auf der WP2, das war ein Rundkurs, kamen wir zweimal dran vorbei. Gestartet wurde immer zur vollen Minute und die Zieldurchfahrt musste ebenfalls immer zur vollen Minute erfolgen. Dabei bleibt es dann natürlich nicht aus, dass zwei Teams gleichzeitig durch die Lichtschranke wollen. Wer zuerst vor der Lichtschranke auftauchte hatte Glück und konnte seine Zeit fahren, der Hintermann hatte Pech und fuhr damit zu spät durch die Schranke. Der hatte überhaupt keine Chance die Idealzeit zu fahren.
Auf der WP3 verschärfte sich das sogar noch. In drei unterschiedlichen Schleifen ging es immer wieder zu einer Lichtschranke. Drei Schleifen, drei Richtungen, drei Teams die gleichzeitig durch die Lichtschranken wollten. Das geht natürlich überhaupt nicht.
Da gab es natürlich ziemlich schnell Proteste und es blieb überhaupt keine Wahl, als beide Prüfungen komplett aus der Wertung zu nehmen. Dabei hätte man das ganz einfach entzerren können in dem man versetzt gestartet wäre.
Zur Mittagspause ging es dann auf den Dithmarschen Ring.
Hier gabs Grillwurst, Stekas und Getränke. Alles bestens und ein toller Ort für die Rast.
Aber dieser Ort wurde nicht ganz ohne Grund ausgewählt. Für die nächste WP ging es auf den Ring. Eine Schotterpiste, die vorwiegend für Speedwayläufe genutzt wird.
Hier galt es jetzt eine gezeitete Runde mit fliegenden Start zu absolvieren. Die Vorgabe waren 40 Sekunden für die 400 Meter. Das war locker zu schaffen.
Spaß machte es trotzdem.
Ich habe mir das Schauspiel dann bis zur Startnummer 9 noch live angeguckt, das waren Dieter und Heinz mit ihrem Polo
Danach flott ins Auto und selber rauf auf den Ring. Schotter macht Spaß…
Die nächste WP machte dann wieder sehr viel weniger Spaß. Besonders wenn man sich im Nachgang die genommenen Zeiten noch mal anguckt. Dann erstaunt es doch sehr, wenn man ohne ersichtlichen Grund über 5 Sekunden daneben gelegen haben soll. Wenn man sich dann im Nachgang meinen Videomitschnitt anguckt, ist es doch sehr merkwürdig, dass der Zeitnehmer vor unserer Durchfahrt mehrfach mit der Hand die Lichtschranke ausgelöst hat. Ganz offensichtlich gab es da wohl ein Problem. Schade, dass so was dann nicht zugegeben wird und uns ganz offensichtlich einfach eine völlig wirre Zeit zugeteilt wird. Vielleicht gut, dass ich das erst zu Hause rekonstruieren konnte.
Fehler haben wir aber auch selber gemacht. Oder besser gesagt, haben wir bei der Fahrerbesprechung nicht richtig zugehört. Da wurde im Bordbuch ein falscher Schnitt angegeben, den wir ignorieren sollten. Haben wir beide irgendwie nicht mitbekommen und sind ordnungsgemäß den Schnitt gefahren. Mit dem Ergebnis, dass wir zu spät an der Zeitnahme ankamen. Viel zu spät, also bekamen wir die maximale Zeit aufgebrummt: 9,99 Strafpunkte
Vor der WP7 hatten wir mal etwas mehr Zeit und ich habe einfach mal einen Blick unter die Motorhaube gewagt. Was sehe ich da, da ist doch glatt der Stecker vom Induktivgeber ab und baumelt lose in der Gegend rum. Mir unbegreiflich. Den habe ich seit Jahren nicht angepackt und es brauchte mindestens zehn Umdrehungen bis die Überwurfmutter fest drauf saß. Aber danach hatte wir wieder ein zuverlässige km-Anzeige.
Dafür gab es kurz darauf den nächsten Ausfall von Equipment. In der WP7 sollte es eine versteckte Zeitnahme geben. Es musste also die gesamte Strecke genau nach Schnitt gefahren werden. Das klappt ganz gut mit der App auf dem Smartphone. Wenn das dann allerdings mittendrin einfach ausgeht, obwohl es schon am Ladekabel hängt, ist Asche und du schwimmst schlagartig im Niemandsland. Dafür war die Zeit noch überraschend brauchbar. Nur 3,77 Sekunden Abweichung ergab unser Blindflug. Und das wo über die Hälfte des Feldes hier die Max-Zeit kassiert hatte.
Noch eine WP folgte und dann ging es pünktlich ins Ziel.
Soweit alles gut überstanden.
Das war noch vor 16:00 Uhr. Also zeitlich alles im Rahmen. Nur was dann folgte, war mir irgendwann zu blöd. Um 20:00 Uhr habe ich mich ins Auto gesetzt und bin nach Hause gefahren. Wenn man nach vier Stunden noch nicht die Zeiten von nur 30 Teams ausgewertet hat, dann bin ich irgendwann mit der Geduld am Ende. Ohne mich.
Tschüß Meldorf!
Wir sind am Ende 10ter geworden. Nicht berauschend, aber auch nicht so schlecht, dass man es nicht erwähnen sollte.
Mittlerweile die Ergebnisse online und auch das Bordbuch ist im Download verfügbar.
PDF-Download Bordbuch WKC 2017