Am Samstag habe ja nach dem Ventilplatzer gefrustet alles in die Ecke geschmissen und fluchtartig die Werkstatt verlassen. Gestern hatte ich mich schon wieder etwas beruhigt, bin nochmal in die Werkstatt und habe das Ventil mitgenommen. Mittlerweile ist ja etwas Wasser die Elbe hinunter gefloßen und ich habe mir in der Zwischenzeit natürlich schon so meine Gedanken gemacht. Eine Instandsetzung sollte möglich sein. Auf jeden Fall wollte ich es nicht unversucht lassen. Vielleicht hält es ja, bis das neue Ventil bei mir eintrudelt.
Hier das gerissene Ventil. Leider ist das Bild unter aller Sau. Wer stand da bloß hinter der Kamera?
Der Riß zieht sich bis in den geraden Anschluß hinein. Auf diesem tollen Bild leider nicht zu erkennen.
Was hat man früher in Werkstoffkunde so schön gelernt. Thermoplastische Kunstoffe sind durch Hitzeeinwirkung jederzeit beliebig aufschmelzbar und neu formbar. Als Hitzequelle dient mir ein stinknormaler Lötkolben. Der hat den Vorteil das man die Hitze sehr gezielt einbringen kann. Ein Heißluftfön würde wahrscheinlich das gesamte Ventil aus der Form bringen.
Um die Riß bis an die Wurzeln zu beseitigen mußte ich schon ordentlich tief ins Material eintauchen.
So sah das nach dem ersten Eingriff dann aus. Eine tiefe Furche zeiht sich durch den Kunststoff.
So konnte das aber natürlich nicht bleiben. Ich mußte zusätzlichen Kunstoff beibringen. Hierzu diente mir in diesem Fall eine Polabdeckung einer neuen Batterie.
Bei der Zugabe muß man lediglich darauf achten, daß sich der aufgebrachte Kunststoff schön mit dem vorhandenen Material vermengt. Es muß eine homogene Masse werden. Beachtet man das nicht hat man ein Bauteil in Sandwichbauweise, wo sich die einzelenen Schichten später wieder voneinander trennen würden.
Als zusätzliche Stabilisierung, bekam der Abzweig dann noch ein Kupferrohr implantiert.
Das habe ich vor dem Einsetzten noch winkelig abgesägt. Dann die komplette Rohrlänge in das Ventil gepresst und den Überstand abgesägt.
Ganz zum Schluß gab es dann noch mal ordentlich Hitze von innen. Mein Lötkolben paßte zufälligerweise haargenau in das Rohr.
Der blieb da solange drin, bis der Kunststoff rund um das Rohr sichtbar flüssig wurde. Anfassen konnte man das Ventil jetzt nicht mehr, so eine Hitze hatte es angenommen.
Erste Saug- und Blasversuche zeigten keine Undichtigkeit mehr. Ich werde das Ventil die Tage mal einem ersten Testlauf unterziehen.
So lange muß es ja nicht halten, ein neues ist bereits auf dem Weg.
Wundert mich jetzt etwas, daß Du keinen Ersatz für das Heizungventil hattest. Swas hebt man doch bei jeder Schlachtung auf. Auch nix im Teilepool gewesen?
Danke für das Angebot. Meine Adresse hast Du ja.. 😉
Gute Arbeit!
Ich würd sogar behaupten, daß das länger hält, als ein nagelneues.
Das Kupferohr reißt es raus. 🙂
Gruß aus VEC
Ich denke auch, dass es jetzt vermutlich besser bzw länger als ein Original hält. Wie sagte mein Vater schon: Nichts ist beständiger als das Provisorium …