Bei den gestrigen Schietwetter habe ich es mir verkniffen, mich irgendwo lange im Freien aufzuhalten. So bin ich nicht zum Oldtimertreffen nach Stade gefahren, sondern habe es mir in der Werkstatt gemütlich gemacht.
Ich hatte noch so ein paar Sachen mit dem GLS vor und dafür bot sich dieser Tag geradezu an. Der Motors sollte noch seine zweite Spülung bekommen. Ich hatte dem Motor im Mai ja bereits eine Öl-Schlamm-Spülung verpaßt. Mit dieser Spülung bin ich rund 300 km gefahren, habe dann dem Motor, vor der Fahrt nach Bockhorn, frisches Öl und einen neuen Filter verpaßt. Mit diesem Öl bin ich dann die rund 400 km nach Bockhorn und zurück gefahren.
Heute gab es dann noch eine weitere Spülung. Ist aber eine andere als beim letztem Mal. Diese nennt sich Motor-Clean und wird dem Öl erst rund 10 Minuten vor einem Ölwechsel zugegeben. Dann soll der Motor diese Zeit einfach im Standgas laufengelassen werden.
Ich habe den Motor etwas länger damit laufengelassen und habe ich zeitweise auch die Drehzahl mal etwas erhöht. Nach ca. 15 Minuten habe ich das Öl dann wieder abgelassen.
Das Öl was da jetzt rauskam, war nur noch sehr wenig verschmutzt. Die erste Öl-Schlamm-Spülung hat offentsichtlich schon ganz schön was geleistet. Oder die jetzige Spülung taugt nicht soviel. Das kann ich allerdings nur schwer beurteilen.
Danach gab es wieder frisches Öl, ein neues Ölfilter und einen kurzen Probelauf. Dann flogen die Zündkerzen raus und der Kompressionsdruckscheiber wurde startklar gemacht. Der ganzen Ablagerungen im Motor war nämlich nicht der einzige Grund für die Spül- und Ölwechselorgien. Mehr zufällig ist mir nämlich aufgefallen, daß es dem 1.Zylinder ein wenig an Kompression fehlt. Leistungsmäßig hatte ich das noch nicht wahrgenommen. Ich hatte dem Motor aber vor einiger zeit mal am meinem Tester und da zeigte sich beim Zylindervergleichtest ein etwas hinterherhinkender 1.Zylinder. Daraufhin habe ich erst mal die Kompression überprüft und hatte das Ergebnis dann auch auf dem Papier.
Hier mal die beiden Diagrammblätter im Vergleich. Vor den Spülungen hatte der 1. Zylinder ungefähr 1,4 Bar weniger Druck als der Rest. Diese Differenz ist natürlich zu groß. Bei der gestrigen Messung ist der Unterschied auf 0,8 bar geschrumpft. Das ist zwar schon deutlich besser, aber so richtig zufrieden bin ich damit noch nicht. Ich muß das mal weiter beobachten. Zur Kontrolle habe ich gestern noch eine Messung gemacht, nachdem ich etwas WD40 in den Brennraum des 1 Zylinders gesprüht hatte. Das ist der untere Bogen auf dem zweiten Diagramm. Der Verlust rührt also eindeutig von der Kolbenseite her. Ventile und Kopfdichtung scheiden aus.
Zum Abschluß gab es dann noch einen Satz neue Zündkerzen. Ich habe mich mal für die etwas teurere Variante mit 4 Elektroden entschieden.
Soll man bei Katalysatorfahrzeugen ja eigentlich sowieso verwenden.
Hier noch mal die alten Kerzen. Selbst hier sieht man der Kerze des 1.Zylinders (hinten) nicht an, daß der Zylinder etwas schwächelt. Vom Kerzenbild würde ich hier sagen, daß der 4. Zylinder (vorne) am schlechtesten verbrennt.
Dann ist mir so beim Schrauben noch etwas sehr merkwürdiges ins Auge gefallen.
Eine Kontakt des Bremslichtschalters stecke nur noch im Kabelschuh. Irgendwie hat er sich vom Schalter verabschiedet. So was hab ich noch nicht gesehen. Ich weiß, daß das Bremslicht auf der Fahrt nach Bockhorn noch funtkioniert hatte. Danach hatte ich mich nach der Ankunft extra bei Dirk erkundigt. Er ist ja von Bremen bis Bockhron hinter mir her gefahren. Alles sehr dubios.
Ich habe dann noch schnell einen Schalter aus dem Lager geholt und reinschraubt. Bremslicht geht wieder.
Ich habe die Beru Ultra X bei meinem 1,8er wieder rausgeschmissen und durch eine drei Elektroden-Version ersetzt.
Mag sein, daß die beim Kat-Motor besser funktionieren…
Bei mir hat das mit dem Wärmewert nicht wirklich hingehauen.
Zum Thema Bremslichtschalter: Hast Du von Bremen bis Bockhorn überhaupt gebremst?
War doch gar nicht nötig, mit meinem Gespann als Anker hintendran….:-)
Gruß,
Dirk.
da du nicht verr#tst, welche ölschlammspülung du verwendet hast, kann ich da auch keine vergleiche ziehen. wenn das zeug auch von liquy moly war, dann ist beides eigentlich das gleiche, nämlich ein additivpaket aus mehr oder weniger aggressiven reinigern, und mitteln die die bindefähigkeit vom dreck erhöhen.
diesen wechsel hättest du dir sparen können. schade eigentlich, das öl hätte man noch gut gebrauchen können. wenn der reiniger nicht drin wäre hätte ich gefragt ob du mir das zeug zuschickst.:D
das ganze lohnt sich eigentlich nur bei stark verdreckten motoren, die lange nur mit billigen mineralölen mit schlechtem additivpaket gefahren wurden. ein gutes voll- oder teilsynthetiköl leistet innerhalb zweier, spätestens dreier ölwechsel das gleiche.
den ganzen aufriss würde ich für nen motor, an dem nichts besonders ist, und den man an jeder sprichwörtlichen ecke für ca. nen fuffi bekommt nicht betreiben… bin ja mal gespannt, was jetzt noch kommt bezüglich „leicht vorzeitiger“ motorrevision :D:D
du hast eindeutig zu viel zeit und geld… aber jedem das seine!
Der Motor war schon ganz schon verdreckt. Hier kann man das zum Teil gut sehen:
Ablagerungen
Die ersten 92.000 km hatten die Vorbesitzer wohl nicht so sehr auf gutes Öl gesetzt.
Die erste Spülung war übrigens auch von Liqui Moly und hat eine Menge Dreck herausbefördert.
In erster Linie ging es mir ja um die Ablagerungen an den Kolbenringen. Ein bisschen scheint es ja geholfen zu haben. Und 50,- EUR hat mich das bisher noch nicht gekostet…
„vom dreck“ bedeutet besser verständlich „von schmutzpartikeln im öl“.