Diese Festellung habe ich gestern gemacht, nachdem ich den Kopf montiert hatte. Vorbei die Zeit, daß dieser Motor ein Freiläufer ist. Sollte jetzt ein Zahnriemnriß eintreten, hat das schwerwiegende Folgen.
Aber der Reihe nach. Als erstes habe ich noch mal die alte Kopfdichtung mir der neuen, die eigentlich für den 1,5l-Diesel vorgesehen ist, verglichen. Bis auf teilweise ein wenig anders ausgeführte Durchbrüche für die Kühlwasserkanäle paßt sie einwandfrei.
Mittels zweier abgesägter und mit ein Schlitz versehenen Zylinderkopfschrauben habe ich sie dann auf dem Block positioniert.
Durch die Schrauben hatte ich auch gleich ein Führung zum Aufsetzten des Kopfes. Kopf rauf, Kopfschrauben angezogen. Kein großes Thema.
Weiter gings zunächst mit dem Einsetzen der Stößel.
Gefolgt von der ordentlich eingeölten Schrick-Nockenwelle.
Dann die Lagerböcke rauf und mit 20 Nm festgezogen. Ich finde das ist erstaunlich wenig. Ich habe extra noch mal in verschiedenen Büchern nachgeguckt, soll so stimmen.
Jetzt kam der spannende Test: Dreht der Motor noch komplett durch, wenn ein Ventil geöffnet ist?
Wie schon eingangs erwähnt, muß ich mich von dieser Eigenschaft leider trennen. Der Kolben schlägt kurz vor OT gegen das Ventil. Ein Tribut an die höhere Verdichtung im Zusammenspiel mit dem größeren Ventilhub.
Ein Zahnriemen ist mir aber noch nie gerissen, damit kann ich also ohne Probleme leben.
Zum anschließenden Einstellen des Ventilspiels habe ich den Motor dann so hingedreht, daß alle Kolben auf gleicher Höhe sind.
Eingestellt habe ich auf den Sollwert von VW bei kaltem Motor. Einlaß 0,2 mm und Auslaß 0,4 mm. In Zweifelsfall lieber etwas weniger.
Bei abschließenden Durchdrehen der Nockenwelle ist mir dann aber ganz zufällig etwas merkwürdiges aufgefallen.
Der ablaufende Nocken kippt das Einstellplättchen im Stößel auf der gegenüberliegenden Seite etwas nach oben. Ich kann mir nicht vorstellen, daß das auf Dauer gut geht.
Nun ist guter Rat teuer. Mein erster Gedanke, ging natürlich sofort in Richtung Nockenwelle. Sonst habe ich ja nichts verändert. Ist das vielleicht doch nicht die richtige Welle? Habe ich doch eine für Hydrostößel erwischt?
Ich habe weitere Arbeiten jetzt erst mal eingestellt, bis das geklärt ist.
Zu Hause angekommen habe ich mir erst mal das Datenblatt von Schrick zu Hand genommen. Wenn ich Glück habe, habe ich hier schon des Rätsels Lösung gefunden. Das Ventilspiel wird hier mit 0,35/0,45 angegeben. Also ein ganzes Stück mehr als von VW angegeben.
Das kann schon die Ursache sein, da der Nocken dann nicht mehr ganz so am Rand der Einstellplättchen auf- und abläuft. Ich werde es testen.
Ansonsten bin ich für sachdienliche Hinweise natürlich sehr froh. Vielleicht hat ja jemand schon mal etwas von diesem Phänomen gehört oder selbst gehabt.
Moin.
Also mir sind in den letzten 20 Jahren keine Schrick-Hydro-wellen untergekommen, die 5 Lagerböcke haben/brauchen. Deswegen ist aus meiner Sicht das definitiv ne Tassenstößel-welle.
Ventilspiel: Also dieses Phaenomen mit den kippenden Plättchen kenn ich nicht. Und wieso das nur am auslaufenden Nocken und nicht schon beim Einlaufen passiert, kann ich mir garnicht erklären. Da ist nich irgendwie das Plättchen „krumm“ oder „zu gross“ für den Stößel?
Gruß, Pizza
Plättchen sind definitiv i.O. Die habe ich schon mehrfach ausgetauscht. Kippt natürlich auch bei auflaufenden Nocken und auch bei allen Stößeln.
Ist das 4.Lager bei den Schrickwellen für die Hydros denn überhaupt vorhanden/ausgearbeitet?
Übersteigt meine Ahnung vom Ventiltrieb um Längen,aber vielleicht sind die Stößel irgendwie uneben/verschlissen?Oder vielleicht feinste Metallsplitterchen vom Planen und Schleifen die jetzt zwischen Plättchen und Stößel sitzen und verhindern dass das Plättchen sauber aufliegt?
Ist jetzt einfach mal nur ins Blaue geraten,aber vielleicht als Denkanstoß brauchbar?
Verschleiß wäre eine Möglickeit, Späne oder Dreck definitiv nicht.
Allerdings habe ich bisher noch nie was von verschlissenen Stößeln gehört. Ich kann mir das auch nicht wirklich vorstellen.
Aber vielen Dank für mitenken.