Phosphorsäure gegen den Rost
Die chemische Keule ist eigentlich überhaupt nicht mein Ding beim Kampf gegen den Rost. Es gibt aber Stellen, an denen ich mir etwas unterstützende Wirkung erhoffe.
Die ganzen Schraubkanten der Kotflügel beim Passat TS gehören in diesem Fall dazu. Von wirklich starkem Rostbefall kann man hier auch wieder nicht sprechen. Der Großteil ließ sich mit der Flex und einer Zopfbürste entfernen.
Selbst am Übergang vom Dreiecksblech zur A-Säule hält sich der Rost in Grenzen. Ich habe bisher noch keinen Passat gehabt, wo ich hier nicht mit etwas Stochern im Innenraum gelandet wäre. Hier ist alles stabil.
Auch das untere Ende der A-Säule zeigt sich nahezu jungfräulich.
Noch ein Blick auf den Übergang von Kotflügel zur Frontmaske.
Einmal mit der Drahtbürste rüber und es entsteht fast blankes Blech.
Hier irgendwo Bleche auszutrennen wäre in meinen Augen eine absolut überzogene Maßnahme. Das muß so gehen!
Wahrscheinlich würde unter einer vernüftigen Schicht Rostschutzgrund, Lack und Versiegelung auch so nie wieder was passieren. Dazu sind die Strapazen, die unsere alten Autos noch mitmachen müssen, viel zu gering. Naß werden die ja höchstens noch beim Waschen oder wenn uns mal ein Regenschauer erwischt. Meistens stehen sie dann am Abend schon wieder in der Garage und können wieder abtrockenen.
Trotzdem habe ich gestern mal zu etwas, mir bisher völlig fremden, gegriffen: 85%ige Phosphorsäure
Ist recht günstig und soll den selben Effekt wie z.B. Fertan haben. Phosphorsäure macht im Prinzip nichts anderes wie Fertan. Nur ist das Zeug um ein vielfaches stärker konzentriert.
Die Tiefenwirkung ist bei einer 85%igen Lösung somit wesentlich besser.
Soweit die Theorie. Wie machst sich das Zeug in der Praxis?
Ich will hier jetzt nicht oberlehrerhaft klingen, aber eine gewisse Vorsicht ist beim Gebrauch von Phosphorsäure auf den Fall geboten. Sie verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere Augenschäden. Schutzhandschuhe und Augenschutz sind also ein absolutes Muß!
Die Säure ist eine ganze Ecke zähflüssiger als Wasser. Somit läßt sie sich wunderbar mit einem Pinsel auftragen.
Das Haftvermögen ist ausgezeichnet. Ich habe alle Stellen einmal satt eingestrichen.
Bereits nach wenigen Minuten setzte die Reaktion auch schon ein.
Die ersten Stellen verfärbten sich schwarz. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch gar nicht an allen Bereichen fertig. Geht anscheinend echt fix.
Mal sehen welches Ergenbis in ein paar Tagen vorliegt. Ich komme wohl erst am Freitag wieder in die Werkstatt. Hoffentlich ist dann noch Blech da. 😉 Im Sicherheitsdatenblatt ist nämlich auch vermerkt, daß die Säure gegenüber Metallen korrosiv sein kann….
Ganz bewußt habe ich auch mal Stellen behandelt, die ich zuvor keiner weiteren Entrostung unterzogen habe.
Auch um mal zu sehen, was mit Lack und Steinschlagschutz passiert.