Bereits am Freitag habe ich das tacholose Kombiinstrument wieder in seinem ursprünglichen Zustand versetzt. Aber nicht ohne auch von innen wenigstens noch einmal etwas Fenster zu putzen.
Selbst da kam doch einiges an Dreck zum Vorschein. Von außen will ich gar nicht erst anfangen.
Und die Tankanzeige habe ich mir noch mal genauer angeguckt.
Schlechte Löststellen konnte ich nicht endecken. Nur so ein paar unschöne Stellen an einigen Lötpunkten. Mag sein, daß hier der Schutzlack unterwandert ist.
Zur Sicherheit habe ich die mal beseitigt. Ist ja möglich, daß hier evtuelle Feuchtigkeit die Anzeige beeinflusst.
Dazu habe ich wieder die rotierenden Zahnbürste und Alkohol verwendet.
Bevor die Anzeige jetzt wieder zurück in den Deckel des Instruments wanderte, habe ich alle Muttern noch einmal gelöst und wieder ordentlich angezogen. Alles um mögliche Kontaktschwierigkeiten auszuschließen.
Zum Zusammenbau habe ich den Tacho wieder ins vordere Gehäuse gelegt und den rückwärtigen Deckel übergestült.
So habe ich die Einheit ja auch zerlegt.
Die elektirsche Verbindung zwischen Tacho und Leiterfolie erfolgt dann über die vier Silberschrauben mit Gewinde. Zusätzlich folgen noch zwei Schrauben die zusätzlich den mechanischen Halt gewährleisten.
Man kann hier gut verfolgen wie das Signal vom Tachostecker über die Leiterfolie zu den Anschlußschrauben gelangt.
In der Folge habe ich mir alle anderen Schrauben die irgendwelche elktrischen Signale übertagen vorgeknöpft. Alle einmal gelöst und dann wieder angezogen. Einige waren doch sehr lose. Die hätte man ohne Problem noch ein halbe Umdrehung fester anziehen können.
Dabei bin ich dann auch an ein Bauteil gelangt, dessen Zweck mir noch nicht so ganz klar ist.
Ich dachte erst an so eine Art Spannungskonstanter, verfolgte dann aber mal die Leiterbahnen auf der Folie. Zwei davon gehen direkt zu den Glühlampen der Instrumentenbeleuchtung. Auf der anderen Seite waren auch noch zwei Anschlußaugen. Da habe ich jetzt nicht mehr genau verfolgt wo die hingehen. Ich hatte mich immer gefragt, was soll dieses Teil im Stromkreis der Beleuchtung?
Hätte ich mal weitergeuckt. Kann natürlich sein, daß ich jetzt hier ausgerechnet nur die Masseeingänge im Auge hatte und das mit der Beleuchtung gar nichts zun tun hat.
Auf jeden Fall war damit am Freitag schon alles wieder zusammen.
Gestern war dann Tag der Wahrheit.
Die beiden Geberleitungen wieder zurück in ihren Stecker und dann alle Stecker wieder rauf. Immerhin hat schon mal nichts gefunkt.
Die Uhr funktionierte auch, ebenso die Tankanzeige. Und der Tacho?
Der funktionierte auch!
Kilometerzähler und Tachonadel rührten sich wieder.
So ganz traute ich dem Braten noch nicht. Die angezeigte Geschwingkeit habe ich dann mal per Blitzer-App überprüft.
Das sah aber alles gut aus. Ich denke das liegt voll im Rahmen. Auch gefühlsmäßig stimmten die Geschwindigkeiten mit der Anzeige überein.
Super! Reparatur erfolgreich. Alles gut.
Leider nicht ganz.
Es gibt da noch so ein paar einige Dinge die irgendwie komisch sind.
Der Tacho funktionierte nach dem Einbau sofort anstandslos. Nach ungefähr fünf Minuten Fahrt wollte die Tachonadel allerdings nicht mehr so recht mitspielen. Sie ging zeitweise nur noch bis 40 Km/h und zuckte etwas unkontrolliert herum.
Nach einer längeren Pause gings erneut auf Tour. Ich wollte das jetzt mal filmisch festhalten, aber das Phänomen war verschwunden.
Nichts mehr davon zu sehen. Alles funktionierte einwandfrei.
Am Nachmittag bin ich dann noch mal auf Tour gegangen. Da war es wieder. Aber nur unmittelbar nach dem Losfahren. Die Nadel hat sich dann sofort berappelt und funktionierte fast eine Stunde ohne Probleme.
Abends dann ein erneuter Blick auf die Nadel.
Alles gut. Überhaupt kein Zucken mehr und die gesamte Beleuchtung hat die Prozedur auch überlebt.
Alles gut? Nein leider immer noch nicht ganz. Ich wollte es jetzt allerdings selber kaum glauben. Alles funktionierte einwandfrei aber bei exakt 150 km/h blieb die Nadel plötzlich stehen!
Was ist das jetzt? Ich also vom Gas gegangen und irgendwann sank die Nadel dann auch wieder ab. 150, 140, 130. Erneut Beschleunigt. Nadel wieder ging wieder hoch. Bis 150 km/h. Schluß. Und ich war deutlich schneller unterwegs.
Ich werde das die nächsten Tage mal weiter beobachten. Es suspekt ist das Verhalten ja schon. Zur Not könnte man damit leben, aber so richtig zufrieden bin ich damit natürlich nicht.
Eins ist mir noch aufgefallen. Ich bin der Meinung, daß die Nadel nach dem Einschalten der Zündung einmal kurz bis 80km/h hochgefahren ist. Das macht sie im Moment auf jeden Fall nicht.
Erstmal: Tiefen Respekt vor deinen Fähigkeiten, alles zwischen Karosseriespenglerei, Teilesuche, Rallye und Elektrik-/Elektronikfrickelei bis hin zur Platinenreparatur mutig anzugehen und auch bei Problemen nicht einfach aufzugeben („Resilienz“)!
Da ich auch kein Elektronikfuchs bin, würde ich mal vermuten, dass die Wackler von Kontaktstellen oder einer gerissenen Platine (bzw. Leiterbahn) kommen. Die „Begrenzung“ des Tachos scheinen mir eher an den Austausch-Elkos zu liegen. Könntest du die drei Neuteile ggf. sukzessive zurückbauen, so dass du den Verursacher einkreisen kannst?
Ansonsten vermute ich mal, du hast (wieder einmal) einen Plan, wie es alternativ geht? 😉
Der Plan muß noch reifen. Ich lote gerade die Möglichkeiten aus. Zuerst soll der Tacho jetzt aber mal ein paar Tage laufen.
Hallo ost,
der Silberkasten ist ein Rheostat (Poti) zur Regelung der Helligkeit der Beleuchtung.
Wegen der Tachonadel: Tacho erneut ausbauen und nach sichtbaren Schäden elektr. Bauteile schauen. Also bspw. nach den üblichen Auswölbungen bei Elkos schauen…..
Im Beitrag/Foto ist nicht zu sehen, ob Du das gemacht hast.
Viel Glück.
Die Ausfälle eines Tacho hat erst ein Tachodienst reparieren können, aber nun funktioniert die Beleuchtung des Kombi nicht mehr.
Was muß am Rheostat an welchem Pin anliegen, und ann ich dieses erstzten/reparieren?
m.f.G. Siggi
Zum Rheostat kann ich Dir leider so jetzt keine weiteren Auskünfte geben.