Tatsächlich hat es DHL gestern geschafft mir meine Ölwannendichtung, Motorlager und Ölfilter vorbeizubringen. Ganz scheinen sie die Arbeit noch nicht eingestellt zu haben.
Damit könnte ich jetzt die Ölwanne wieder drunterschrauben und damit den Motor wieder auf den Aggregateträger setzten.
Die aufgefrischte Ölwanne ist natürlich auch längst trocken und sieht ganz brauchbar aus.
Allerdings will ich jetzt nicht mehr. Die Sache mit den Pleuellagerschalen ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Machen wir uns nichts vor. Über 100.000 km sind für einen Motor aus dem damaligen Baujahr schon eine Hausnummer. Gerade die Pleuellager sind dann gerne mal der Dolchstoß für so ein Aggregat. Dabei sind es nicht mal die Lagerschalen selber, wenn aber die Kurbelwelle erstmal hinüber ist, wird es absolut unwirtschaftlich. Spätestens als ich gesehen habe, daß ein kompletter Satz Lagerschalen von einem namenhaften Hersteller mittlerweile weniger kostet als zwei Schachteln Zigaretten, stand mein Entschluß fest: Die bestellst Du gleich mal.
Sicher, bei der derzeitigen Versandsituation ein kleines Wagnis, aber es ist jetzt ja nicht so, daß ich plötzlich nichts mehr zu tun hätte.
Da kann ich mich in Ruhe all den Dingen widmen, die sonst wahrscheinlich wieder zu kurz gekommen wären. Die Riemenscheiben waren die ersten die auf den OP-Tisch kamen. Die sind nicht nur verrostet, sondern haben beim Lacker auch gleich noch einen grünen Überzug erhalten. Das Loch in der Frontschürze macht´s möglich.
Ich habe es zuerst mit einer rotierenden Drahtbürste versucht, musste mir aber schnell eingestehen, das es hiermit deutlich schneller geht.
Auch wenn das Dauerlauf für meinen Kompressor bedeutet. Die Dinger sind gnadenlos effektiv und holen nur das runter was stört. Materialabtrag am Metall ist vernachlässigbar klein.
Zwanzig Minuten hat es dann aber auch gebraucht bis sie so vor mir lagen.
Wenn ich früher gemerkt hätte, daß ich mir bei der linken Scheibe etwas soviel Mühe mit der Rückseite der Scheibe gegeben habe, wäre ich etwas schneller gewesen. Nun wird sie halt auch von hinten schön.
An ihre Grenzen stießen die Bristle Dics dann aber bei den Motorhaltern.
Um in wirklich alle Ecken hinein zu kommen, waren selbst sie etwas zu groß.
Ich fand mein Durchhaltevermögen trotzdem recht beachtlich. Nicht nur einmal musste ich daran denken, wie schön es gewesen wäre sie einfach zum Strahlen zu geben. Beim nächsten Mal dann. Für hier und jetzt muss es gehen.
Der Lack aus der Sprühdose wird es schon schaffen, den erneuter Rostbefall nennenswert hinauszuzögern.
Auch die werden später so seidenmatt wie die Ölwanne werden. Kommt dem Ursprunglook schon recht nahe.
In den Pausen zwischen den einzelnen Lackaufträgen habe ich mich noch etwas um die Vorderachse gekümmert.
Der Aggraegateträger war doch mehr eingesaut als ich vermutet hatte. Nicht mit Farbe, sondern mit Öl und Schmutz, der aber schon vor der Lackierung hier geklebt haben muss.
Nach etwas Reiniger und ein paar Wischdurchgängen zeigte der sich nämlich unter der Konservierung noch fast unberührt.
Leider nimmt diese Unberührtheit mit zunehmender Entfernung von Motor spürbar ab. Das Bild von den angerosteten Dreieckslenker habt ihr ja sicher alle noch im Kopf. Jetzt gilt es hier eine Grenze zu ziehen. Irgendwo muss ich einfach den Punkt finden aufzuhören. Die Achse gehört hier einfach nicht in den Reparaturumfang! So wird es hier allenfalls bei ein paar Sprühstößen aus der Spraydose bleiben.
Gefällt mir sehr gut,was Su da machst.Die Achse kann warten.
Endlich mal jemand der mich versteht.