5. Int. VfM Heide-Histo 2015 – Rückblick

Der Start bei der diesjährigen Heide-Histo war seit langem geplant. An der Teilnahme gab´s nicht zu rütteln. Auch wenn das Veranstalterteam in diesem Jahr etwas anders besetzt ist und die Rallye nicht mehr zur Wertung im Classic-Cup-Nord zählt, ist das überhaupt kein Grund zu Hause zu bleiben. Es war in den Vorjahren einer der Höhepunkte in unserem Rallye-Terminkalender und daran sollte sich auch in diesem Jahr nichts ändern. Soviel schon mal vorweg.

Heide-Histo-2015

Ein paar Neuigkeiten gab es trotzdem.

Ich fange mal einer Geschichte an die mich ganz persönlich betrifft. Ich war es nämlich leid, dass mir hin und wieder mal die Rallyeschilder während einer Tour abhanden gekommen sind. Gerade letzte Woche bei der Niederelbe-Classics hatte es mich wieder erwischt.

Ich habe mir jetzt auch mal so kleine Saugnäpfe besorgt. Als die ankamen war ich zunächst etwas skeptisch. Die gorderete Größe von 30mm erschien mir doch etwas mikrig.

saugnapf-rallyeschild

Probiert habe ich es trotzdem damit und war angenehm überrascht. Das Rallyeschild war auch nach über 8 Stunden Fahrt noch auf der Motorhaube. Die kleine Dingern halten wirklich bombastich.

Neu war auch der Startplatz. Los ging es diesmal im Camp Reinsehlen. Ein ehemaliges Militärgelände von in Deutschland stationierten britischen und kanadischen Truppen. Die sind mittlerweile seit über 20 Jahren verschwunden und aus einigen wenigen übriggebliebenen Gebäuden wurde unter anderem ein Hotel mit Veranstaltungsräumen.

camp-reinsehlen

Die ehemalige Nutzung lässt sich heute allenfalls noch an den Betonplatten erahnen. Heute überwiegt dann doch die Natur und natürlich auch die Heide. Auch wenn die noch ganz im Anfangsstadium der Blüte steckt.

Etwas davon konnte man in Sichtweite des Startbogens schon erhaschen.

heide

Am Startbogen selbst war natürlich zu dieser Zeit noch kein Andrang. Zuvor gab es noch die Fahrtunterlagen und natürlich Frühstück.

Dabei konnte man schon mal einen ersten Blick auf die Durchführungsbestimmungen werfen. Jede Veranstaltung hat da ja immer ein paar Eigenheiten die es zu beachten gilt.

fahrvorschriften

So galt das z.B. Kreuzen und gegenläufige Fahren einer Strecke hier nur pro Etappe. Es war also nachmittags egal, ob wir hier am Vormittag schon mal langgefahren sind.

Und nicht von den vielen leeren Plätzen im Hintergrund täuschen lassen. Wir waren mal wieder ziemlich auf den letzten Drücker vor Ort aufgeschlagen, da waren die meisten mit dem Frühstück schon durch. Zur Fahrerbesprechung füllte sich der Saal dann wieder.

fahrerbesprechung-heide-histo

Großartig Besonderes gab es hier dann nicht mehr zu erfahren. Ein paar allgemeine Hinweise. Eigentlich ist ja auch alles klar. Nur noch der Hinweis, dass nicht vor allen Zeitmesspunkten die typischen gelben und roten Schilder stehen. Es galt dann einfach, daß in Sichtweite nicht mehr angehalten werden darf. Eigentlich auch selbstverständlich und es wurde später auch niemand dafür bestraft. Alles halb so wild. Nichts wird so heiß gegessen , wie es gekocht wird.

Im Anschluß ging es dann langsam auf die Piste. Das Bordbuch gab es jeweils wieder 30 Minuten vor dem Start. Um 10 Uhr ging es dann los.

start-heide-histo

Am Anfang die Starter der sportlichen Klasse, dann die der Touristen und hintendran die Einsteigerklasse.

Am Start begann dann auch gleich die erste Sollzeitprüfung. Davon gab es bei der diesjährigen Heide-Histo insgesamt acht Stück. Jede davon mit fünf möglichen Zeitmeßpunkten. Das ist nach wie vor eine Hausnummer.

Deswegen hängt hier auch schon mein Smartphone neben dem Lenkrad. Ich habe mich auch diesmal wieder größteils auf die Rallye-App verlassen.

heide-histo-start-passat

Bei der Stader Rallye habe ich die App mal wieder ausprobiert und war damit auch ganz zufrieden. Also versuchte ich es hier auch mal wieder. Bis auf kleine Aussetzer lief sie auch ganz passabel. Zeitweise fehlte leider mal die Zeitanzeige auf dem Display, sodaß wir uns parallel noch die Zeiten ausgrechnet haben und dann nach der Funkuhr gefahren sind. Hundertprozentig verlassen kann man sich auf die App irgendwie leider nicht.

Hinter der Prüfung ging es dann gleich weiter. Kurze Etappe nach Chinesenzeichen und dann gleich die erste Ori-Aufgabe. So ging es wirklich Schlag auf Schlag. Langeweile kam hier beim besten Willen nicht auf. Alle Aufgaben waren aber gut in der Zeit zu schaffen und es war auch mal die eine oder andere Extrarunde drin. Die war bei uns leider ein paar Mal nötig. Was auf den ersten Blick ganz einfach erschien, sah dann vor Ort auf einmal ganz anders aus. Oder einem wurde vor Ort erst richtig bewusst, wie die Aufgabe abzufahren war. Den Text über der Aufgabe genau durchzulesen hilft da mitunter ungemein.

Wir haben dann leider auch gleich zwei Fehler bei den ersten beiden Ori´s gemacht. In meinen Augen durchaus vermeidbare Fehler. Das waren so typische Flüchtigkeitsfehler.
Bei der ersten Aufgabe mussten wir aus der Karte den kürzeten Weg zum nächsten Skizzenteil rausmessen und dann dementsprechend fahren. Leider einen falschen Wert gemessen und somit falsch gefahren.

Auch bei der zweiten Aufgabe ging es zunächst wieder darum den nächstgelegenen Skizzenteil zuerst anzufahren.

ori-insel

Ans spätere Kreuzen und gegenläufig Fahren hatte Peter gedacht. Nur nicht daran. So fehlte uns einmal die „55“.

route-insel

Wir hätten natürlich zuerst den kleinen Pfeil abfahren müssen und hätten die „55“ somit dreimal auf unserer Bordkarte gehabt.

Bis zum Mittag hatten wir uns dann bis nach Munster durchgearbeitet. Die Nähe zum Truppenübungsplatz war dabei immer erkennbar.

live-firing

Das Bild zeige ich natürlich nur wegen meiner Affinität zu Schranken. Das habe ich nur so am Rande mal gemacht. Es lag nicht auf der Route und gehörte auch zu keiner Aufgabe.

Eine andere besondere Aufgabe die zumindest entfernt mit Schranken zu tun hatte gab es noch kurz vor der Mittagspause zu lösen. Dazu enthielt das Bordbuch einen Kartenauschnitt mit folgender Anweisung: „Fahren Sie vom Pfeil A über 5 Bahnübergänge. Danach über die Pfeile zum Pfeil E.“

Hier wurde schon zum Mittag heiß diskutiert, ob man denn zwischen den fünf gefahren Bahnübergängen und den dann folgenden Pfeilen noch einen sechsten Bahnübergang benutzen durfte. Die Meinungen dazu gingen wit auseinander… Wir haben es so verstanden, daß man vor den Pfeilen nur fünf Bahnübergänge überqueren darf. Die spätere Auflösung zeigte es etwas anderes. Es gab ein Strecke mit sechs Bahnübergängen die kürzer war. Im Endeffekt wurde die ganze Aufgabe später annuliert. Unser Glück, sonst hätte uns eine Nummer gefehlt.

mittag-munster

Nach vier Stunden Fahrt konnten wir einen kleinen warmen Imbiss gut vertragen.

Während der Mittagspause holte uns dann auch das vorhergesagt Wetter ein.

regen-munster

Es kam immer wieder zu Schauern und kräftigen Böen. Allerdings lange nicht so stark wie vorhergesagt. Da war ja von Starkregen und Orkanböen die Rede. Den größten Teil bis zum Ziel blieb es aber trocken und zwischendurch durchaus auch wieder sonnig.

re-start-munster

So wie es auch beim Re-Start schon längst wieder trocken war.

Und weiter ging es mit Ori-Aufgaben, kurzen Überführungsettappen per Chinesenzeichen und weiteren Sollzeitprüfungen.

sollzeitprüfung-heide-histo

Eine davon fand dann auch wieder auf einer dieser für den Truppenübeungsplatz typischen Straßen statt. Breite Straßen, keine Fahrbahnmarkierungen und kaum Verkehr. Wie gemacht für solche Veranstaltungen.

Eine letzte Verschnaufpause gab es dann noch einmal am Heidegarten in Schneeverdingen.

pause-heidegarten

Hier gab es dann auch noch eine Zeitkontrolle, die nicht mit Vorzeit passiert werden durfte. Eine gute halbe Stunde waren wir zu früh dran. Wie die meisten anderen Teilnehmer auch. Eigentlich kein Problem, wenn nicht immer noch mehr ankommen würden und die ersten dann schon wieder zur ZK vorrollen wollten. Hier gab es dann doch ein wenig Chaos.

zk-heidegarten

Unmöglich hier die genau Ankunfstzeit an der ZK zu treffen.

Dafür gab es direkt hinter ZK noch eine persönliche Begrüßung von der Heidekönigin.

heidekoenigin

Da wurde man doch wieder für das vorher herrschende Durcheinander entschädigt.

Warum wir dananch allerdings noch mal eine Pause von gut 30 Minuten machen sollten habe ich nicht so ganz verstanden… Inklusive erneutem Chaos bei der Abfahrt vom Parkplatz. Denn auch hier gab es wieder eine Zeitkontrolle mit vorgegebener Abfahrtszeit. Das hätte man eleganter lösen können.

Jetzt aber auf zur letzten Sollzeitprüfung. Die fand direkt vorm Ziel im Camp Reinsehlen statt. Ein letztes mal den Kampf gegen die Zehntelsekunden. Insgesamt leif das mit unseren Zeiten aber sehr vernüftig. Kleinere Ausreißer waren dabei, aber nicht wildes.

Dann war das Zeil erreicht.

Um Punkt 18:37 Uhr haben wir die zweite Bordkarte abgegeben.

heide-histo-ziel

Geschafft! Im wahrsten Sinne des Wortes. Vor über achteinhalb Stunden sind wir hier gestartet.

Jetzt erstmal ans Buffet und runterkommen. Aber das war leichter gesagt als getan. Denn es hingen bereits die ersten Ergebnisse aus und sorgten damit natürlich gleich für neuen Gesprächstoff. Viele waren wohl mit den gemessenen Zeiten nicht einverstanden. Kann ich teilweise nachvollziehen, da nicht wirklich alle Funkuhren an den Startwagen der Sollzeitprüfungen richtig gingen. Da waren schon mal bis zu 1,5 Sekunden Differenz zu unserer Uhr.
Ich richte mich eigentlich nur selten nach der Uhrzeit am Startwagen und vertraue unserer eigenen Funkuhr. Warum? Ist doch ganz klar. Auch hier hat der Vaeranstalter wieder im Vorwege geschrieben: „Die offizielle Veranstalterzeit entspricht der Zeit des DCF777-Funksignals.“ . Also fahre ich nach Funkzeit! Es ist dann eigentlich wurscht was am Startwagen angezeigt wird. Entscheidend für die Zeitmessung ist ja eh nur die Zeit an der jeweiligen Lichtschranke. Die hat aber natürlich keine Verbindung zur Uhr am Startwagen. Das sind zwei völlig unabhängige Uhren, die natürlich im Idealfall die gleiche Zeit haben sollten.

Nachdem ich auf die Ergebnisliste der ersten Bordkarte geguckt hatte, war meine gute Stimmung leicht eingetrübt. Zwei Bordkartenfehler von den beiden Ori´s, sorgten schon mal für sechs Strafpunkte. Das ist heftig. Damit standen wir mal eben locker auf Platz 53 in der Gesamtwertung. Das kann ja heiter werden.

Ob da noch ein Pott für uns rausspringt war zu diesem Zeitpunkt fraglich.

pokale-heide-histo

Etwas Hoffnung machten mir aber unsere Zeiten. Die waren durch die Bank sehr vernüftig, um es mal milde auszudrücken. Da standen am Ende nur 8,1 Sekunden von 10 Zeitmessungen. Wenn ich es richtig im Kopf habe, gab es nur ein Team in der touristischen Wertung das besser war. Das hatte 8,0 Sekunden.

Springt da vielleicht doch noch was für uns ab?

Wir blieben dann noch zur Siegerehrung.

Siegerehrung-heide-histo

Ja, was soll ich sagen? Es gab tatsächlich noch einen Pokal für uns. Wir fanden uns auf der Ergebnisliste auf Platz 5 in unserer Klasse. Gleichbedeutend mit dem 9.Platz in der Gesamtwertung aller Touri´s.

Das hört sich ja eigentlich ganz gut an. So richtig Freude kam bei mir aber trotzdem nicht auf. Wir hatten am Ende 14,1 Fehlerpunkte.
Ohne diese zwei blöden Fehler in den beiden Ori´s wären wir also bei 8,1 Punkten aus den Sollzeitprüfungen geblieben. Das hätte Klassensieg und den 2. Platz in der Gesamtwertung bedeutet…

Die Ergebnisse sind mittlerweile auch schon online. Wer mag kann ja mal reingucken:
Ergebnisse 5. Int. Heide-Histo

Ein Foto auf der Katzentreppe gibt es aber trotzdem noch.

pokal-heide-histo

Das entstand allerdings erst am Sonntag bei mir in der Garage. Samstag Abend hat die Schlechtwetterfront dann doch noch etwas heftiger zugeschlagen. Es schüttete aus Eimern. Man sieht es noch auf dem Wagen. Der war immer noch nicht wieder trocken.
Das Wetter hat es mir leider auch vermasselt im Ziel nochmal ein paar schöne Fotos zu machen. Es fing nämlich praktisch mit unserer Ankunft im Ziel an zu regnen.

Übrigens auch schon, als ich verzweifelt meinen Autoschlüßel suchte. Da war kurz nach dem Abendessen. Alle Taschen ausgeleert, nicht zu finden. Liegt der etwas im Auto? Also raus in den Regen. Auto war abgeschlossen, Kofferraum auch. Kein Schlüßel zu finden. Das Kofferraumschloß habe ich dann „geknackt“, aber da war auch kein Schlüßel zu finden. Tolle Wurst. Erstmal wieder rein, ins Trockene.
Achso ich schrieb ja eben von „allen Taschen“. Nur nicht die von Peter. Er hatte den Schlüßel nämlich in seiner Jackentasche…

Abschließend kann man aber sagen, daß die Heide-Histo wieder tolles Elebnis war. Tolle Streckenführung, tolle Landschaft, kniffelige Ori´s und jede Menge Zeitprüfungen. Mehr will man doch gar nicht. Spaß hat´s gemacht.

Ein Video werde ich die Tage auch noch veröffentlichen. Ich muß nur noch die 2 GB durch die Leitung kriegen…

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