Die letzte Oldtimer-Rallye dieser Saison stand für Peter und mich am Wochenende im Kalender. Pünktlich um 8:00 Uhr stand ich bei Peter vor der Haustür um ihn einzusammeln. Diesmal war diese frühe Uhrzeit weniger für mich das Problem als für Peter. Er hatte extra seinen Urlaub für die Drostei etwas verkürzt, kam irgendwann in der Nacht nach Hause und war wohl erst kurz vor 4 Uhr im Bett.
Wir sind dann eben schnell rüber nach Pinneberg gedüst, wo in diesem Jahr erstmals der Start stattfand. Dort gab dann auch etwas Koffein für Peter. Ich habe mich da mehr über die Brötchen hergemacht. Frühstück bei mir zu Hause hat es natürlich nicht gegeben.
Irgendwie haben wir in diesem Jahr Glück mit dem Wetter. Ich glaube in diesem Jahr hat es bei allen Veranstaltungen mehr oder weniger geregnet. So auch am Samstag.
Ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, wo ich die Startnummern aufkleben wollte, dann auch gleich besonders stark. Es half nichts, irgendwie mussten die Dinger vorm Start ja noch ran.
Mein üblicher Rundgang durchs Startfeld entfiel somit ebenfalls.Zu mehr als zu einem Schnellschuss durch die leicht geöffnete Seitenscheibe langt es diesmal nicht. Insgesamt war ich diesmal sowieso etwas fotofaul.
Das war schon unmittelbar vor unserer Abfahrt. Immer noch Regen.
Im laufe des Tages klarte es aber auch immer mal wieder auf. Im Endeffekt überwogen die trockenen Perioden dann doch.
Es ging also wieder auf die Jagd nach Stummen Kontrollen, Stempeln und ordentlichen Zeiten bei Wertungsprüfungen. In diesem Jahr war lag die Fahrtleitung erstmals in neuen Händen. Der sonstige langjährige Fahrtleiter ist leider im letzten Jahr unerwartet verstorben.
Dieses erklärt auch die Terminverschiebung von Juli auf September. Es wurde ein neuer Fahrtleiter gesucht und zum Glück auch gefunden. Für ihn war das natürlich zu großen Teilen ein völlig neues Aufgabengebiet, was auch ein paar kleine Veränderungen mit sich brachte. Trotzdem schön, dass es überhaupt gelungen ist die Drostei-Classic auch in diesem Jahr stattfinden zu lassen. Das ist doch die Hauptsache.
Leider sind zwei der vier geplanten Wertungsprüfungen entfallen. Dies wurde schon morgens bei der Fahrerbesprechung bekannt gegeben. Allerdings nicht, dass damit auch die Zeitkontrolle entfällt.
Die Verunsicherung unter den Teilnehmer war zunächst groß. Da wir noch ein gutes Stück vor der geplanten Ankunftszeit lagen, waren wir uns nicht sicher ob die ZK evt. nur einfach noch nicht aufgebaut oder entfallen ist.
Am dem Ort, wo sie eigentlich hätte stehen sollen, gab es dann eine ungeplante Ansammlung.
Und es kamen immer mehr.
Ein Team hatte dann mal die glorreiche Idee den Fahrtleiter anzurufen. Mit Erfolg. Die ZK wurde ebenfalls gestrichen. Es konnte also weitergehen.
Auf zur Mittagspause. Die konnte mit Vorzeit angefahren werden. Hier gab es also keine Gefahr zu früh anzukommen. Der Grill war auf jeden Fall schon gut belegt. Die Freiwillige Feuerwehr in Westerhorn übernahm diesen Part.
Sehr lecker! Wie eigentlich von einer Freiwilligen Feuerwehr auch nicht anders zu erwarten.
Durch die Vorzeit hatten wir reichlich Zeit. Ich glaube es waren bis zum Re-Start gut anderthalb Stunden. Zeit die man aber spielend überbrückt bekommt. Am Ende der Saison gibt es schließlich genug Anekdoten und Themen.
Die Nachmittagsetappe hielt dann keine großen Gemeinheiten für uns parat. Es flutschte alles reibungslos, nur waren fast alle Teams wieder etwas zu flott unterwegs. Die Zeitvorgaben waren diesmal doch sehr großzügig gesteckt. In Zeitnot kam man diesmal überhaupt nicht.
Wir hatten eher das Problem, daß wir zu früh manchen besetzten Kontrollen erschienen. Kurz vor Schluss ist dann wohl noch Kontrolleur kurzfristig ausgefallen, so dass der Fahrtleiter diesen Posten kurzerhand höchstpersönlich übernehmen musste. Wir waren die ersten an der Kontrolle und haben ihn damit wohl etwas überrumpelt. Es hat uns zwar für die Bekanntgabe einer nötigen Umleitung unterschreiben lassen, dabei dann aber ganz vergessen auf unserer Bordkarte zu quittieren, das wir wirklich da waren.
Gestolpert bin ich aber erst im Ziel darüber. Wir hatten einen Eintrag weniger als fast eigentlich alle anderen Teams. Bei allen mit den ich gesprochen hatte war, gingen die Einträge bis zum 19. Feld. Bei uns war bei 18 Feierabend.
Ich habe lange gerätselt, wie das wohl zu Stande kommt. bei anderen Teams hatte ich mich mittlerweile schon mal umgehört, ob es da vielleicht doch noch irgendwo eine Gemeinheit gab, die wir übersehen haben. Aber alle sagten nur, „Nö, da war nichts wildes mehr drin“ Merkwürdig. Bis ich dann irgendwann auf des Rätsels Lösung kam. Wir hatten nichts vergessen einzutragen, aber der Fahrtleiter… Das konnte ich aber vor Ort relativ unkompliziert klären und unsere Bordkarte wurde entsprechend korrigiert.
Da die Drostei in diesem Jahr wesentlich einfacher war und dann auch noch eine Stelle aus der Vormittagsetappe gestrichen wurde, die für etwas Unterschied im Teilnehmerfeld gesorgt hätte, standen in unserer Klasse am Ende 11 vom 13 Teams mit null Fehlern da.
Es wurde also alles nur über die fünf gemessenen Zeiten aus den Sollzeitprüfungen entschieden.
Und da war mein Gespür diesmal wohl nicht ganz so auf der Höhe. Insgesamt standen später 3,1 Sekunden auf unserer Habenseite. Das ist zwar deutlich unter der von mir selbst gesetzten Vorgabe innerhalb von einer Sekunde pro Lichtschranke zu bleiben, aber im Vergleich zu den anderen Teams war das diesmal nichts.
So langte es diesmal „nur“ zu Platz 8 in der Klasse und durch das relativ kleine Startfeld gab es dann diesmal auch keinen Pokal.
Trotzdem war es ein recht erfreulicher Abschluss der diesjährigen Saison für uns. Ich habe es noch nicht schwarz auf weiß, aber wenn meine Hochrechnung stimmen sollten wir damit am Ende den 5. Platz im Classic-Cup-Nord eingefahren haben. Das ist doch was.
Anstelle von ein paar weiteren Bildern müsst Ihr Euch diesmal mit dem Video begnügen.