22. Oldtimer- und Classic-Rallye 2016 in Verden – Rückblick

Die letzte Oldtimerrallye des vierwöchigen Spätsommermarathons und und auch gleich die letzte Veranstaltung die ich in diesem Jahr in dem Punktekampf in dieser Saison gefahren bin.

Es ging zur 22. Oldtimer- und Classic-Rallye nach Verden, oder besser gesagt wieder zum Landhaus Badenhoop in Schafwinkel.

oldtimer-rallye-verden

Hier ist traditionell der Start- und Zielpunkt. Traditionell ist die Veranstaltung auch immer sehr gut besucht. In diesem Jahr gingen 106 Teams an den Start.

Somit herrscht hier ab 8:00 Uhr sehr reges Treiben.

Nach Frühstück, Fahrbesprechung und erster Durchsicht der Unterlagen war noch etwas zeit durch die Reihen zu schlendern.

adac-passat

Wieder mit von der Partie war Heinz Krock mit seinem ADAC Passat Variant. Über mangelnde Arbeit konnte er sich dieses Mal wahrlich nicht beklagen. Das begann schon vorm Start und zog sich über die gesamte Veranstaltung. Selbst nach dem Zielanlauf war seine Hilfe noch gefragt. Sieben Einsätze waren es wohl und alle hat er wieder soweit flott bekommen, dass sie entweder die Fahrt fortsetzen oder die Heimreise antreten konnten.

Dann rückte auch unser Start näher. Das Bordbuch gibt es hier erst zehn Minuten vor dem Start. Da zählt jede Sekunde. Martina holte das Buch, ich wartete mit laufendem Motor und wir rollten vor zum Start.

startnummer-58

Unsere Startzeit war 9:58 Uhr. Eine Minute und eine Sekunde also noch.

Wie soft fuhren wir mal wieder hinter Bernd und Gerd-Uwe im TR6. Ein altbekannter Anblick für uns.

Gefahren wurde nach Bordbuch. Überwiegend nach Chinesenzeichen, jedoch immer wieder gespickt mit kleinen Kartenauschnitten auf denen dann die Fahrtroute selbst zu ermitteln war.

Und es gab auch wieder reichlich stumme Kontrollen.

nummer-58

Unsere Aufmerksamkeit war also gefordert.

Eine stumme Kontrolle stand dann auch in einem Kreisel kurz vor Verden. Diese Nummer 15 sorgte für Diskussionen, denn hier gab es eine Besonderheit. Leider habe ich sie nicht im Bild festhalten können und kann die Situation nur Anhand eines Bordbuchausschnitts schildern.

kreisel-15

Es geht um den ersten Kreisel in der Auflistung. Dort wo Martina die 15 vermerkt hatte stand sie auch in Natur.

Man kann von unten und sollten den Kreisel an der ersten Ausfahrt wieder nach rechts verlassen. So weit, so gut. Mich machte es aber stutzig, dass hier eine Kontrolle stand. Wozu? Die Fahrtroute war klar und jeder hätte die Nummerntafel sofort gesehen. Merkwürdig….

Beim Blick ins Bordbuch kam mir dann die Erleuchtung. Dieser Kreisel ist vollständig geschlossen. Alle folgenden Kreisel sind offen. Mir dämmerte jetzt, was die von uns wollten. Wir sollten den Kreisel einmal komplett umrunden und erst dann die Ausfahrt nehmen. Die 15 war somit zweimal in die Bordkarte einzutragen. Sehr tricky, aber durchschaut. Denn genau so war es gewollt.

Und gleich noch ein Auszug aus dem Bordbuch.

50karte

Eine kleine Strichaufgabe. Die Aufgabenstellung ist klar. Von A nach E über die Striche. Der zweite Strich hatte es dann in sich. Ich habe den Bereich im blauen Kreis mal etwas vergrößert dargestellt. Dieser kleine Zipfel am Ende des Striches machte es erforderlich, dass man zweimal über den Parkplatz musste. Nur so fährt man den roten Strich komplett ab.

50

Dementsprechend landete auch die 50 zweimal auf unserer Bordkarte. Die 50 sollte dann ganz zum Ende der Veranstaltung abermals eine wichtige Rolle spielen. Ich komme drauf zurück.

Wie üblich ging es auch wieder beim Bürgermeister in Verden vorbei. Damit hier alles in der richtigen Reihenfolge aufschlägt, gab es kurz zuvor eine kleine Sortierung in Form einer Zeitkontrolle.

Zeitkontrolle

So wurde die Startreihenfolge größtenteils wieder hergestellt. Nachzügler dürfen sich hier wieder einreihen.

Wenig später gab es unter reichlich Zuschauerbeteiligung die Durchfahrt der Fußgängerzone.

rathaus-verden

Hier wurden dem Publikum alle Teams kurz vorgestellt.

Bis zum Mittag gab es insgesamt drei Sollzeitprüfungen zu absolvieren.

blaue-Wolke

Für uns immer mal wieder die Gelegenheit etwas an der blauen Wolke von Bernd´s TR6 zu schnuppern.

Die drei Prüfungen verliefen reibungslos, auch wenn eine Lichtschranke nicht dort stand wo sie hätte stehen sollen. Zwischen der eingezeichneten Postion im Bordbuch und dem wirklichen Standort lagen wohl gut 500 Meter. Wohlgemerkt über 500 Meter mehr! Wenn man sich hier keine Reserve rausgefahren hatte, war man schlecht dran. Ich weiß gar nicht wie das später in der Auswertung gehandhabt wurde.

Im Anschluss ging es dann zur Mittagspause.

altenheim

Die fand, etwas ungewöhnlich , in einem Altenheim statt. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, wurde aber keiner der Teilnehmer dort behalten.

Frisch gestärkt ging es dann auf die zweite Etappe. Hier folgte ziemlich bald eine Gleichmäßigkeitsprüfung, bei der geheime Zeitkontrollen angekündigt waren. Somit war hier auf der gesamten Strecke möglichst genau der Schnitt von 30 km/h einzuhalten. Wir haben uns mit einer Schnitttabelle ans Werk gemacht und alle 100 Meter bekam ich von Martina die Ansage „schneller“ oder „langsamer“.

Nach einer kleine Ori-Aufgabe ging es zu den nächsten Lichtschranken.

sollzeitpruefung

Der kleine Wendehammer war in genau 30 Sekunden zu umrunden. Gemessen wurde die Zeit zwischen Auslösen der Lichtschranke beim Start und der späteren Zieldurchfahrt.

Kurz darauf, kam unser persönliches Hightlight des Tages.

Erneut eine kleine Aufgabe auf der einzeichnete Striche auf einem Kartenausschnitt abzufahren waren. Die kleine Finte haben wir bei der Aufgabe schnell entdeckt. Es hieß, „Befahren Sie die eingezeichneten Pfeile 1, 2, 4, 5 auf dem kürzesten Weg…“ Natürlich gab es in der Karte auch einen Pfeil mit der Nummer 3.

Wir haben es bemerkt und haben die Strecke richtig absolviert.

Dabei kamen wir dann unter anderen auch an dieser 66 vorbei.

66

Blöd nur, dass die 66 auf unserer Bordkarte nachher nicht auftauchte. Dafür prangte in dem dafür vorgesehenen Feld lediglich eine 6.

6

Das wurde in der Endabrechnung gleich doppelt bestraft. Die Regeln sind da ganz hart. 3 Punkte für die fehlende 66 und 3 Punkte für einen falschen Eintrag. Das ist bitter.

Bleiben wir aber gleich bei der Bordkarte. Kurz vor dem Ziel wurde es nämlich noch einmal richtig anspruchsvoll. Wir befuhren jetzt Gebiete die wir auf der Vormittagsetappe schon einmal besucht hatten. Gegenläufigkeit war aber auf der gesamten Veranstaltung nicht erlaubt. Wege die wir vormittags schon einmal befahren haben, durften jetzt also nicht in der Gegenrichtung benutzt werden.

Die Ecken genau herauszufinden, hat etwas zeit gekostet. Zeit die aber gut inverstiert war. Unter anderen lag uns auch dieser Kartenausschnit vor.

kreepen

Wir kamen von oben und mussten nach unten rechts. Und plötzlich erkannte ich diesem Parkplatz in dem Rechtsbogen hinter dem Örtchen Kreepen wieder. Moment, da war doch was.

Genau. Auf diesem Parkplatz stand die 50, die wir vormittags zweimal aufgeschrieben haben. Das bedeutete aber auch, dass wir hier jetzt nicht einfach auf der Hautstraße durchfahren durften, da wir diese Vormittag schon im Bereich des Parkplatzes in anderer Richtung gefahren sind.

50

Also nochmal über den Parkplatz und die 50 ein weiteres Mal notiert. Das Bild hatte ich ja schon am Anfang gezeigt.

Das war jetzt zum Ende echt noch mal richtig anspruchsvoll. Das Ziel vor Augen und die Zeit im Nacken, durfte man trotzdem die ganzen kleinen Finten nicht übersehen. Die letzte Gemeinheit dann fast unmittelbar vorm Zieleinlauf. Auch hier gab es wieder ein kleines Stück, welches direkt nach dem Start schon einmal befahren wurde. Um jetzt nicht entgegengesetzt zu fahren war ein großer Bogen über Schafwinkel und Sankt Pauli nötig.

Somit stammt die letzte Nummer auf unserer Bordkarte aus Sankt Pauli.

Auf den sprichwörtlichen letzten Drücker haben wir dann das Ziel erreicht. Um 17:13 und 45 Sekunden standen wir an der Zielkontrolle. Gerade noch rechtzeitig um die 17:13 Uhr als geforderte Ankunftszeit zu erhalten.

Das war knapp.

landhaus-badenhoopp

Eine wirklich anspruchsvolle Oldtimer-Rallye lag hinter uns. Zeit bei Kaffee und Kuchen etwas zu relaxen. Gerade die letzten Stücke forderten erhöhte Aufmerksamkeit.

Die teils sehr anspruchsvollen Aufgaben und kleinen Finten werfen im Nachgang immer eine Menge Diskussionen auf. Durch die vielen Bordkarteneinträge dauert es mit der Auswertung von Haus aus schon ziemlich lange, bis die ersten Ergebnisse zu Papier gebracht sind. Mit jedem Aushang beginnt es eine 30 minütige Einspruchsfrist. Und es gab Einsprüche…

passat-scheinwerfer

Es wird also wieder etwas später. Da nehme ich doch gleich schon mal die Abdeckkappen von meinen Zusatzscheinwerfern ab. Im Hellen komme ich hier nicht weg.

pokale-verden

Da stehen sie und warten auf die Verteilung.

Gegen 21.00 Uhr war es dann soweit. Die Pokale verteilten sich auf den umliegenden Tischen.

pokalverleihung

Auch auf unserem Tisch, besser gesagt auch direkt bei uns, landete ein Pott.

Wie üblich präsentiere ich Euch den wieder auf der Katzentreppe.

pokal-verden

Für Martina und mich hat es zum 3.Platz in der Klasse gereicht. Super Ergebnis!

Nicht auszudenken, wo wir ohne diese ärgerlichen sechs Fehlerpunkte gelandet wären. Wir hätten sogar komplett fehlerfrei bleiben können, wenn wir uns nicht gemeinsam dagegen entschieden hätten eine weitere stumme Kontrolle nicht zu notieren. Dran vorbei gefahren sind wir, haben sie aber für eine Negativkontrolle gehalten. Das war uns aber schon während der Fahrt klar, dass das ein Fehler war. Es war aber zu spät um sie noch nachzutragen.

Aber der Tag hat richtig Spaß gemacht. Viele Aufgaben, viele Kontrollen, gute Streckenauswahl. Das alles passte. Wenn jetzt noch die kleinen Fehler in der Aufgabenstellung ausgemerzt wären, würde es anschließend weniger Einsprüche geben und alle würden glücklich nach Hause fahren.

Wir sind aber auch so glücklich nach Hause gefahren. Keine Frage.

 

4 Comments

  1. Ulrich Ilemann

    Toller Bericht, du machst das sehr gut. Ich bin jedes Mal begeistert. Die von dir geschilderten „kleinen Fehler“ in der Aufgabenstellung ärgern mich bereits seit Jahren. Deshalb habe ich mir im letzten Jahr vorgenommen, hier nicht mehr zu starten und werde dieses auch in den nächsten Jahren nicht mehr tun, da es ja scheinbar nicht besser wird. Das ist schade, den eigentlich ist es bis auf die „kleinen Fehler“ eine gute Veranstaltung, aber ich lasse mich ungern linken. Glückwunsch zum 3. Platz.

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  2. Markus

    Glückwunsch zum3.Platz!

    Reply
  3. Duke GT

    Glückwunsch zum 3. Platz.

    Reply
  4. Lutz

    Wir sind weiter hinten auch mitgefahren.

    Reply

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