Wenn ich mich recht erinnere, habe ich vor ziemlich genau einem Jahr mal kundgetan, dass ich dringend einen neuen Reifen brauche. Das war nach der letztjährigen Alpentour. Bevor die Sache mit den Domlagern allerdings nicht abschließend geklärt war, machte das irgendwie aber noch keinen richtigen Sinn. Ohne eine vernünftige Achsgeometrie wären Reifen im Nu wieder am Ende.
Gestern war es jetzt endlich soweit. Termin für Reifenmontage und Achsvermessung bei meinem Stammreifenhändler, Reifendienst Lodders in Lüneburg.
Es begann da lustige Räder tauschen.
Da es die Reifen in dieser Form so nicht mehr gibt, musste ich zwangsläufig auf das aktuelle Modell ausweichen. Dann aber nur einen Reifen zu nehmen ist irgendwie auch blöd. Obwohl es mittlerweile nicht mehr erforderlich ist auf einer Achse zwei identische Reifentypen zu fahren, habe ich mich trotzdem für diese Variante entschieden. Irgendwie bin ich mit dieser Vorgabe aufgewachsen und ganz so blöd ist das sicher auch nicht.
Dringend erneuerungswürdig war der Reifen hinten links. Der saß ursprünglich mal vorne links. Den hatte ich auf dem Weg zum Passat-Treffen noch eben nach hinten gepackt. Als zweiten zu erneuernden Reifen haben wir uns den von vorne rechts ausgeguckt. Somit wanderte der von hinten rechts nach vorne rechts und für hinten gab es dann zwei neue Reifen.
Damit hatten wir die beiden schwarzen Schafe aussortiert.
Ich denke die sind beide leicht ablegereif.
Der neue Reifentyp nennt sich jetzt ZE914 Ecorun. Zuvor waren die ZE912 montiert.
Deutlich andere Profilform und die Nasshaftung ist von C auf B gestiegen. Bin mal gespannt ob man das merkt. Wirklich gut bei Regen waren die Vorgänger nicht. Das habe ich ja beim Rallye-Passat schmerzlich erfahren dürfen. Allerdings fällt das auf der Hinterachse wohl nicht sofort auf. Auf der Vorderachse haben die ZE912 auf jeden Fall heftig untersteuert.
Mit dem neuen Schuhwerk ging es dann gleich im Anschluss auf den Achsvermessungsstand.
Bei der Eingangsvermessung musste ich dann erst einmal etwas Aufklärungsarbeit leisten. „Ja, hinten ist das mit dem Sturz so gewollt.“ Es fiel natürlich sofort auf, dass hier der Sturz genau 1° zu negativ war.
Vorne lagen die Werte weit weniger außerhalb der Toleranz, als ich befürchtet hatte. Den Sturz haben wir sogar überhaupt nicht weiter eingestellt. Sollwert ist 0°30′ +-30′. Also von 0° bis 1° ist alles im Rahmen. Die Messung ergab -0°09′ links und -0°11′ rechts. Also minimal im negativen Bereich. Das ist fürs Kurvenräubern nur von Vorteil.
Die Spur bedarf dann allerdings einer kleinen Korrektur. Obwohl ich neulich, als ich das Federbein draußen hatte, schon etwas an der Spurstange gedreht hatte, stand der Gesamtspurwert immer noch im negativen Bereich. Somit immer noch Nachspur und das erklärt dann auch den Zustand der Reifen.
Jetzt nach der Einstellung sollte das nicht mehr vorkommen.
Beide Einzelspuren sind auf die Minute genau auf dem Sollwert und damit erreicht dann logischerweise auch die Gesamtspur ihren ganz leicht positiven Wert.
Passt, würde ich sagen. Passt sogar so gut, dass nicht mal das Lenkrad versetzt werden musste. Bei nur einer einstellbaren Spurstange ist das sonst eher die Regel, als die Ausnahme.
Die Rückfahrt war dann eine wahre Freude. Das hat sich jetzt ja mal ganz deutlich bemerkbar gemacht. Schöner Geradeauslauf und dieses nervöse Lenkverhalten ist auch verschwunden.
Darauf mal einen leckeren Dönerteller.
Belohnung muss sein. Ich hatte mir als Lektüre noch das Protokoll und die Rechnung mit an den Tisch genommen. Denn irgendwas war mit der Rechnung merkwürdig. Direkt beim Bezahlen ist mir das gar nicht aufgefallen. Erst später als ich die Einzelsummen im Kopf addierte, kam ich irgendwie nie auf die Endsumme. Da fehlte doch glatt die Achsvermessung auf der Rechnung. Also sie stand schon drauf, aber ohne Berechnung. Im Normalfall freue ich mich über so was und halte meine Schnauze. Aber nicht, wenn man sich wirklich gut kennt und schon lange miteinander zu tun hat. Ein kurzer Anruf brachte dann Klarheit: „Das ist schon in Ordnung so.“
Da hätte mein Dönerteller ja gleich noch eine Nummer größer ausfallen können. Danke!
Nachdem dem Mittagessen hatte ich mich noch kurz bei Hans-Günter angemeldet. Er hatte bei seinem Vari immer wieder einige Öltropfen unterm Motor. Ist ja der 1,3-Polomotor, der wohl bekannt für solche kleine Schweinereien sein soll.
Ich selber hatte mit diesem Motortyp noch nie so richtig was am Hut. Wir haben mal die Zahnriemenverkleidung weggebaut um die Leckage ausfindig machen zu können. War aber nicht klar ersichtlich, da sich das Öl schon schön verteilt hat. Das muss jetzt alles weg, schön abtrocknen und dann findet man die Stelle bestimmt.
Bei meinem Zwimo mit 1.3 – Polomotor war es damals an der Benzinpumpe. Erst waren es immer nur ein paar Tropfen Öl, aber irgendwann kleckerte es dann richtig…
Abdichten hab ich nicht hingekriegt, also die Pumpe getauscht und dann war Ruhe.