Die Stahlfelgen sind zurück. Gestern morgen habe ich sie bei meinem Sandstrahler abgeholt.
So weit so gut. Nur so können sie nicht lang bleiben.
So sehen sie richtig gut aus. Nur werden sie nicht lange gut aussehen, wenn da nicht schnellstens Lack drauf kommt. Gestrahlte Teile sind zwar relativ unempfindlich gegenüber neuem Rostansatz, zumindest umempfindlicher als z.B. die Schnittkante eine abgetrennten Metallstücks, aber grundsätzlich langt schon die Luftfeuchtigkeit um da ganz schnell wieder neuen Rost entstehen zu lassen. Das will ich natürlich nicht. Jetzt wo sie so schön aussehen und ich im halbdunkeln erstmal gecheckt habe ob das auch wirklich meine Felgen sind.
Zu der Vorgehensweise beim Lackieren habe ich mir schon lange so meine Gedanken gemacht. Eigentlich hatte ich auch einen Schlachtplan ausgearbeitet, der fiel aber aus mehren Gründen ins Wasser. Ein Grund hat der Strahler fabriziert. Der sollte mir die Felgen nur innen und außen strahlen. Nun hat er sie komplett gemacht. Ich muss also alles lackieren und habe somit keine Möglichkeit die Felge nach einem Lackauftrag noch irgendwo anzufassen.
Also kann ich aus der geplanten Grundierung jetzt schon mal zwei Durchgänge machen.
Es ist angerichtet. Der Epoxyfüller ist angemischt und das Spezialwerkzeug liegt bereit. Spezialwerkzeug? Ja diese Teile in der gelb/blauen Verpackung.
Die horte ich nun schon seit über 40 Jahren.
Eine Zweierset Pelikan Schulpinsel die mich irgendwann mal 1,99 Mark von meinem Taschengeld gekostet haben.
Mit den Pinseln habe ich zunächst die Fuge zwischen Innen- und Außenteil der Felge ausgestrichen.
Ein potentieller Rostherd, den man fast nicht zulackiert bekommt ohne ringsherum dicke Läufer zu produzieren. Außerdem binde ich damit gleich noch eventuell zurückgebliebenes Strahlgut.
Dann gabs zwei Durchgänge mit dem Füller.
So ging es dann Felge für Felge voran und nach gut einer Stunde war ich durch.
Lackiert habe ich jetzt bis gut zur Hälfte.
So konnte ich sie im unteren Bereich noch ohne problemlos anpacken.
An die Qualität der Lackierung stelle ich diesmal keine besonderen Anforderungen. So eine Schleifarie wie bei den Gotti-Felgen brauche ich nicht noch mal. Selbst ein paar Läufer hätte ich sogar noch in Kauf genommen.
Selbst über diese riesige Gardine hätte hinweggesehen. Mit wäre auch gar nichts anderes übriggeblieben, denn Ziel war es alle Schichten Nass-in-Nass zu lackieren. Bei 20°C wäre das wohl auch gegangen. Da werden gut 15 Minuten angegeben um die nächste Schicht aufzutragen. Bei 10°C wird das aber nichts. Der Füller war nach über einer Stunde noch immer nicht richtig angezogen. Da habe ich mich nicht getraut jetzt schon silbernen Basislack und später den Klarlack aufzutragen.
Der Ablauf ändert sich jetzt also etwas. Aber mir fallen sowieso ständig neue Dinge ein. Geplant war eigentlich die Felge innen und außen zunächst komplett Silber zu gestalten und dann den Mittelteil der Außenseite in Gold abzusetzen. Nun wird da aber ganz schön viel Silber bei draufgehen. Da bin ich mir nicht sicher ob ich davon genug habe. Ich brauche den Lack ja noch für die Gotti´s. Dafür hatte ich ihn ja ursprünglich besorgt.
Warum also nicht die Innenseite wieder in Schwarz lackieren? Davon habe ich noch reichlich übrig behalten. OK. Mache ich!
Allerdings ist mir dann noch etwas eingefallen, was es erforderlich macht die Innenseite zu erst zu lackieren. Lackiere ich zuerst außen Silber und Gold und dann später von innen schwarz, sind sämtliche Kanten der Löcher auch schwarz. Das sieht bestimmt nicht gut aus.
Unglaublich was einem da so alles durch den Kopf geht: Wann lackiere ich wo, damit ich die Felge noch anfassen kann? Wann lackiere ich welche Farbe. Wo muss ich wann schleifen?
Beim Durchgehen der ganzen verschiedenen Möglichkeiten, kam mir dann noch eine Idee. Ich muss den Füller jetzt ja zwangsläufig anschleifen. Auch wenn ich ich mit der Gardine hätte leben können, kann ich ja mal versuchen sie etwas zu vertuschen.
So kam meine Pelikan Pinsel noch mal wieder zum Einsatz. Getränkt in Verdünnung konnte ich einen Großteil der Gardine verschwinden lassen. Der Füller verlief anschließend immer noch und vielleicht wird das später fast unsichtbar. Auf jeden Fall brauche ich nicht soviel schleifen und jetzt war auch klar, dass ich hier definitiv noch keinen Basislack hätte auftragen können. Schlechte Jahreszeit zum Lackieren.
Also Abbruch und auf nach Hause. Geht dann wohl heute weiter.
Auf dem Weg nach Hause kreisten meine Gedanken schon wieder. Warum mache ich die Felgen eigentlich nicht silber und marinogelb? Lack könnte ich noch haben und das Gold zu dem Marinogelb hatte mich sowieso schon länger beschäftigt. Irgendwie habe ich Angst, dass es nicht so Recht zusammen harmoniert.
Moin!
Gelb und Gold?
Ich kann mir nicht vorstellen, daß das zusammenpasst. Wie wäre es mit schwarz und gelb?
Adios
Michael