Heute gibt es den säumigen Rückblick vom Clubsport GLP des Norderstedter AMC e.V. auf dem Heidbergring.
Am Samstag morgen war es noch recht schattig und auch noch feucht. In der Nacht zuvor hatte es noch einmal etwas getröpfelt.
Das sollte sich im Laufe des Tages erfreulicherweise noch ändern. Die Sonne kam raus, die Strecke trocknete vollständig ab und man brauchte erstmals in diesem Jahr keine Jacke. Herrlich.
Die Formalitäten waren schnell erledigt, die Nationale Lizenz Stufe C habe ich für dieses Jahr damit auch gleich wieder in der Tasche. Die ist notwendig und bekommt man gegen einen Obolus beim Veranstalter. Die technische Abnahme verlief ohne Beanstandungen und so konnte es losgehen.
Ich bin da ganz ehrlich, ein wenig schwirrte mir der Abflug vom letzten Jahr immer wieder im Kopf herum. Wurde Zeit, dass es endlich los ging. Diesmal wollte ich 6 x 4 Runden komplett mitnehmen.
Mit etwas Verspätung ging es um 10:00 Uhr auf die Einführungsrunde. Das Video dazu hatte ich ja gestern schon veröffentlicht. Mit gut vierzig Fahrzeugen ging es auf die Strecke. Einfach nur um sich noch einmal mit der Strecke und den Verhältnissen vertraut zu machen. Wie schon erwähnt, war der Belag noch lange nicht trocken. Auch wenn ich schnell merkte, dass die neuen Reifen ein deutlicher Schritt nach vorne waren, galt es trotzdem aufzupassen.
Dann ging es an den Start zur ersten GLP. Mittlerweile war Detlev als Zaungast eingetroffen, so dass ich davon ein paar Bilder liefern kann.
In einer Fünfergruppe ging es los. Als Vorgabe für die erste GLP hatte wir eine Rundenzeit von 1:01 Minuten und vier Runden. Das entspricht einem Schnitt von 50 km/h. Insgesamt also eine Zeit von 4:04 Minuten und nur die Endzeit wurde zur Wertung herangezogen. Nun kann man also gemütlich fahren oder eben etwas schneller fahren und dann kurz vor dem Ziel langsamer machen oder man lässt die Zeit völlig außer Acht und fährt einfach.
Ich habe mich für die zweite Variante entschieden. So bleibt der Sinn der GLP gewahrt.
So kam es am Ende der ersten GLP zu der kuriosen Situation, als ich so im Schritttempo an die Lichtschranke heran rollte, dass mich der Dacia wieder überholte, nachdem er sich gleich in der ersten Runde gedreht hatte und somit, obwohl vor mir gestartet, hinter mir auf die Zielgerade kam.
Bei der Lichtschrankendurchfahrt hatte ich nur eine Abweichung von 0,3 Sekunden. Das hatte schon mal was.
Zwischen den einzelnen Läufen war immer etwas Zeit sich mal anzugucken was die anderen Teilnehmer so abliefern. Neben der Clubsport GLP, gab es ja auch noch den Rallye-Sprint und das Rallye Festival. Die waren natürlich deutlich flotter unterwegs. Die sind die vier Runden unter 3 Minuten gefahren. Beim Sprint wurde auf Bestzeit gefahren und beim Festival wurde keine Zeit gemessen. Dadurch waren auch Fahrzeuge startberechtigt die nicht bei den anderen Veranstaltungen zugelassen sind. Das ganze Regelwerk ist ein Thema für sich.
Die zweite GLP stand an. Hier konnten wir eine Zeit zwischen 4:04 und 4:32 wählen. Die hier gefahrene Zeit musste dann später in der GLP3 wiederholt werden. Ich habe mir eine Zeit ziemlich genau in der Mitte ausgeguckt. 4:16 sollten es werden. Das ist zwar eine ganz Ecke langsamer als zuvor, aber das heißt ja nicht dass man nicht 3 7/8 Runden genauso flott oder noch flotter als vorher unterwegs sein kann. Mittlerweile war die Strecke nämlich fast trocken.
So langsam hatte ich meine anfängliche Scheu dann auch abgelegt und war in meinem Element.
Jetzt machte es richtig Spaß.
Bis es am Ende der zweiten GLP auf einmal so merkwürdige Geräusch gab. Ein fieses Rattern machte sich im Wagen breit. Jetzt hat wohl doch die Gelenkwelle den Geist aufgeben. Wer weiß wie lange die Manschette schon hinüber war?
Zurück im Fahrerlager habe ich natürlich überall mal gerüttelt. Reifen, Gelenkwelle, Achsteile. Es war so nichts zu sehen.
Noch gebe ich aber nicht auf. Nach der Mittagspause gings weiter. Auf zur GLP3. Hier galt es jetzt die zuvor gefahren Zeit zu bestätigen. Aus meinen geplanten 4:16 in GLP2, sind 4:17,2 geworden.
So ziemlich bald wurde mir aber klar, dass es so nicht mehr lange weitergeht. Das Geräusch wurde immer heftiger und irgendetwas schlackerte da jetzt auch.
Ziemlich gemächlich habe ich gesehen, dass ich die Runden noch zu Ende fahre. Das war´s dann wohl jetzt doch. Ich war echt genervt und auch nicht mehr richtig bei der Sache. 4,5 Sekunden zu früh bin ich durch die Lichtschranke. Das war mir zu diesem Zeitpunkt jetzt aber auch echt egal.
Ich bin dann auch gar nicht mehr in die vorläufige Startaufstellung gefahren, sondern habe meinen Passat gleich nach der Ankunft im Fahrerlager an die Seite gestellt. Feierabend!
Oder doch nicht?
Ich Idiot, natürlich die Radschrauben! Ausgerechnet mir muss das passieren. Ich, der immer wieder predigt: „Keine Farbe zwischen geschraubte Bauteile!“. Ich der letztes Jahr schon mal mit losen Radschrauben eine Oldtimerrallye unterbrechen musste. Das kann doch wohl nicht sein!
Doch, genau das war es. Gut zwei Umdrehungen waren die Schrauben vorne links bereits draußen. Das soll wohl rattern und zu einem merkwürdigen Fahrverhalten führen.
Ein Foto gibt es davon jetzt nicht. Nur ein Ausschnitt aus der Cam unter der Stoßstange, wie ich gerade mit einem geliehenen Drehmomentschlüssel wieder zum Auto trotte.
Mit dem bin ich dann einmal rum. Alle Schrauben waren lose. Dabei bin ich doch schon über 500 Kilometer damit unterwegs gewesen. Aber die Belastung ist dann auf dem Ring wohl doch etwas größer.
Für soviel Blödheit könnte ich mir jetzt noch in den Arsch beißen.
Um so glücklicher war ich aber, dass es jetzt weitergehen konnte. Schnell wieder beim Vorstart eingereiht und auf zur GLP4. Ich konnte wieder lachen.
Ab jetzt ging es in entgegengesetzter Richtung. Wieder mit vorgegebenen Schnitt von 50km/h, diesmal jedoch nur 3:56 Minuten Gesamtfahrzeit, da Start und Ziel etwas auseinander lagen. Im Endeffekt waren jetzt 3,8 Runden zu fahren.
Jetzt wurde wieder Kampflinie gefahren. Jeder Zentimeter zählt.
Die Zeit an der Lichtschranke sah dann auch gleich wieder viel besser aus. 0,5 Sekunden Abweichung.
In GLP5 galt es dann wieder sich selber eine Zeit zu setzten, die in der letzten GLP, der GLP6 bestätigt werden musste. Ich hatte mir genau 4:00 selber gesetzt, bin 4:00,4 gefahren und die galt es im letzten Lauf jetzt zu wiederholen.
Erst aber noch die Gruppe vor mir.
Mit dabei Bernd mit seinen TR6 und Andreas im Polo.
Danach gings für unsere Gruppe auf die letzte Runde. Ein letztes Mal durften meine 1300ccm zeigen was sie können. Neben zügig um die Ecke zu harken können sie anscheinend auch sehr zielgenau dirigiert werden. Wieder exakt 4:00,4 Minuten. Somit überhaupt keine Abweichung.
Ich will jetzt nicht großartig damit prahlen, aber am Ende stand tatsächlich wieder ein Pokal bei mir auf der Katzentreppe.
Platz 2 in der Klasse.
Bei fünf Startern, von denen einer ausgeschieden ist und zwei es mit der Gleichmäßigkeit nicht so genau nahmen und eher zügig unterwegs waren.
Alle Ergebnisse findet Ihr auf den Seiten des NAMC.
Ein besonderen Dank geht an dieser Stelle noch an Chris der mir die Fotos zur Verfügung gestellt. Zur Zeit sind die Fotos noch nicht auf seiner Seite veröffentlicht, ein Blick lohnt sich aber trotzdem: CKWorks.de – Automobile Galerie
Bisher gibt es die Fotos von ihm nur bei Facebook:
4. ADAC NAMC Clubsport-GLP 2017
ADAC Heidbergring-Rallyesprint 2017
1. Heidbergring-Festival 2017
Weitere tolle Fotos findet Ihr bei Mona Heppert. Zur Zeit aber auch nur bei Facebook. Sie hat Alben nach Fahrzeuge angelegt und ich verlinke mal exemplarisch auf das Passat/Scirocco-Album
Heidbergring Rallyesprint 2017 – VW Passat/Scirocco
Bei Sahra von Photo Life Art werden die Tage sicher auch noch Fotos von der GLP und dem Festival auftauchen.
Bisher sind nur die Bilder vom Heidbergring Rallyesprint 2017 online.
Last but not least möchte ich noch meinen Dank an das Team vom NAMC aussprechen. Tolle Veranstaltung mit einer total entspannten Stimmung, tollen Leuten, egal ob von der Orga oder den Fahrer und tolles Wetter. Das habt Ihr ja sicher extra für den Samstag so bestellt.
Danke
Aha. Die Radschrauben also.
Na und? Hauptsache, du hattest Spaß! ?
Glückwunsch zum erfolgreichen remake!
An die Radschrauben hatte ich gestern auch schon gedacht…
Vielen Dank für die Verlinkung hier! Es war nach dem Unfall letztes Jahr super deinen Passat wieder zu sehen. Ich hoffe nächstes Jahr geht es weiter. Die Fotos sind mittlerweile online!