Ich hätte noch einen Tag mehr gebraucht. Auf den letzten Metern hat mich dann noch eine Kleinigkeit zur Verzweiflung gebracht. Etwas womit ich im Traum nicht gerechnet hätte.
Aber der Reihe nach. Den Tausch der Lichtmaschine habe ich tatsächlich noch durchgezogen.
Wenn man 40 Ampere verbraucht, kann man sich ausmalen wie lange eine 35A-Lima es schafft die Spannung im System aufrecht zu halten.
Im Lager habe ich noch zwei 55A-Lima gefunden. Beide ohne Regler, beide mit mir nicht mehr bekannter Herkunft und beide optisch nicht wirklich schön. Versuch macht klug.
Den Regler habe ich aus der alten Lima umgeschraubt. Den hatte ich ja erst vor kurzer Zeit erneuert.
Schnell war die stärkere Lichtmaschine an ihrem neuen Platz und der Riemen auf der Orgel.
Sie läuft völlig problemlos. Keine Laufgeräusche und sie lieferte auf Anhieb 14,50 Volt. Was will man mehr. Das passt.
Der Tausch der Scheinwerfereinsätze an den unteren Scheinwerfern folgte gleich danach.
Ab sofort sind es jetzt Nebelscheinwerfer.
Es folgte die Relaisschaltung für die Hauptscheinwerfer. Gerne wird auch mal der Begriff H4-Booster verwendet.
Sieht ja so in der Tüte zunächst etwas wild aus. Auch wenn das Ding jetzt nicht ganz optimal ausgeführt ist, wird es trotzdem mehr Spannung an die H4-Lampen bringen und gleichzeitig Bauteile wie Zündschloss und Lichtschalter entlasten.
Ausgebreitet wird dann so langsam ersichtlich wie es funktioniert.
Zwei Relais, eine Leitung mit Sicherung für die Spannungsversorgung, der gelbe Stecker kommt später auf das Leuchtmittel, den gibt es auch noch für den linken Scheinwerfer und den schwarzen Stecker zur Steuerung der Relaisschaltung.
Und so wird es angeschlossen. Fahrzeugseitig bleibt alles unangetastet. Es muss kein Kabel getrennt und keine Stecker abgeschnitten werden. Alles ist jederzeit sofort wieder rückrüstbar. Ein ganz klarer Vorteil. Wäre es anders gewesen, hätte ich es wohl nicht eingebaut.
Von der H4-Lampe wird der originale Stecker abgenommen und mit dem schwarzen Gegenstück des H4-Boosters verbunden. Hierüber bezieht die Relaisschaltung ihre Masse und die Info ob gerade Abblend- oder Fernlicht eingeschaltet ist. Diese Steckverbindung verschwindet später im Scheinwerfer.
Der gelbe Stecker, immerhin mit Keramikgehäuse, kommt dann auf die H4-Lampe. Die bekommt ihren Strom jetzt über die beiden Relais.
Nun hat der alte Passat ja ein geschlossenes Scheinwerfergehäuse und irgendwie müssen die neuen Kabel da jetzt rein und raus. Komplett offen lassen wollte ich das jetzt nicht.
Dafür habe ich den rückwärtigen Deckel mit einem Loch, das groß genug ist die sechs Kabel aufzunehmen und einem Schlitz versehen. Kabel für Kabel habe ich jetzt durch den Schlitz zur Bohrung durchgeführt und anschließend den Deckel wieder montiert.
Beim blauen Kabel habe ich noch die Ringöse gegen einen normalen Kabelschuh ausgetauscht und ihn auf den Massepunkt gesteckt.
Beim linken Scheinwerfer geht es noch schneller. Hier wird nur der originale Stecker von der H4-Lampe abgezogen und in den Scheinwerfer gelegt. Auf die H4-Lampe kommt jetzt auch so ein gelber Stecker wie beim rechten Scheinwerfer.
Bleibt nur noch das System mit Strom zu versorgen. Dazu kommt das Kabel mit dem Sicherungshalter einfach an den Pluspol der Batterie. Das wars. Hat nicht mal eine Stunde gedauert.
So ganz astrein ist das Schaltschema leider nicht. Alles läuft nur über eine Sicherung. Original sind es vier. Es gibt also keine getrennte Absicherung für links und rechts und für Fern- und Abblendlicht. Ist die Sicherung durch, bleibt es dunkel. Nur das Standlicht, welches von der Schaltung nicht angerührt wird, bleibt dann noch erhalten.
Sicher ein gewisses Risiko und daher wohl auch nicht ganz zulassungskonform. Aber im Fall der Fälle braucht man nur die originalen Stecker wieder auf die H4-Lampen stecken und alles läuft wie vorher. Insofern will ich dieses Risiko mal eingehen.
Das war es vorerst. Zeit noch mal eine Runde zu drehen und ein paar Erledigungen machen und noch mal eben in die Waschbox. Noch war es hell und ich konnte das abschließende Ergebnis eh noch nicht austesten.
Als ich mit allen durch war, neigte sich der Tag schon so langsam dem Ende entgegen. Die Dämmerung setzte ein und ich bin nochmal zurück in die Werkstatt. Kurzer Check unter der Motorhaube. Alles noch da, alles funktioniert.
Was mir jedoch schon in der Dämmerung aufgefallen ist, das normale Licht ist wirklich eine genze Ecke besser geworden. Als ich hinter einem weißen Transporter stand, war ich förmlich geblendet. Das kannte ich so noch nicht. Allerdings strahlte der linke Scheinwerfer doch deutlich zu weit nach unten.
An die Scheinwerfer wollte ich eh noch mal ran. Ich hatte noch ein paar Bosch Gigalight Plus 120 bei mir im Glühbirnenschrank gefunden. Wenn schon, denn schon.
Zuerst aber die beiden Scheinwerfer mal auf die gleiche Höhe gebracht.
Der Startschuß für meine ganz persönlichen Lichttest-Wochen 2017.
Auf den Tausch der Glühlampen habe ich dann verzichtet.
Da steckte schon was besseres drin. Ganz sicher war ich mir nicht, aber das Kürzel NBP und die blaue Einfärbung des Glaskolbens habe ich mal als Osram Night Breaker Plus gedeutet. Das macht jetzt keinen Sinn die zu tauschen.
Natürlich habe ich in diesem Atemzuge auch mal kurz am Fernlichtschalter gezogen. Einfach mal um kurz zu sehen, wohin den die Rallye 225 so strahlen. Die waren deutlich zu niedrig. Ich bekam sie allerdings nicht weiter zurückgestellt, da die obere Befestigung im Weg war. Der Verstellweg war ausgereizt. Rein vom Gefühl her hätte ich vorher schon gesagt die Scheinwerfer stehen halbwegs richtig. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so daneben gelegen hatte.
Nicht nur die Langlöcher waren ausgereizt, nein auch der von der Frontmaske kommende Teil der Halterung stieß gegen den Scheinwerfer.
Zwei Dingen waren jetzt erforderlich. Die eine Seite kürzen und die andere mit einem zusätzlichen Loch versehen.
Das brachte gut 3 cm mehr Verstellweg. Das sollte ja locker langen.
Die Scheinwerfer stehen jetzt sogar schon oben ein kleines Stück weiter drin als unten.
Auf in die Dunkelheit, auf meine schon bekannte Schweinwerferteststraße.
Alle nun folgenden Aufnahmen sind im voll manuellen Kameramodus enstanden: gleiche ISO, gleiche Blende, gleiche Verschlusszeit.
Abblendlicht:
Abblendlicht und Nebellicht:
Fernlicht:
Fernlicht und Nebellicht:
So richtig glücklich bin ich damit nicht. Die Nebelscheinwerfer sind ganz nettes Beiwerk mehr aber auch nicht. Sie leuchten den Straßenrand etwas besser aus.
Noch unglücklicher bin ich allerdings mit den Fernscheinwerfern. Das ist jetzt nicht das Ergebnis, was ich mir erhofft hatte. Mal ganz davon abgesehen, dass sie immer noch viel zu tief sind, das sollen 100 Watt-Glühlampen sein? Ich hege da mittlerweile ganz große Zweifel.
Und höher eingestellt bekomme ich die Scheinwerfer jetzt auch nicht mehr. Ich habe es dort vor Ort noch versucht. Beide Verstellschienen ganz bis zum Anschlag zurück. Mehr war nicht drin.
Damit muss ich jetzt wohl heute Nacht leben. Oder mir fällt noch etwas genial einfaches über Nacht ein, was ich heute früh noch eben versuchen kann. Viel Zeit habe ich nicht, eigentlich gar keine. Ganz weglassen ist auch keine Option, das ist einfach zu wackelig.
Nicht schneller fahren, als der Schutzengel fliegt. Viel Spaß!
Setze doch auf die Stossstange je ein Flacheisen so kannst du sie unten weiter raus montieren
Das ist doch fix gemacht
Oder zwei Sack Zement in den Kofferraum ;o)