Die Überraschungen begannen gestern gleich bei den ersten vier Schrauben.
Dreimal Inbus und einmal Sechskant. Ganz davon abgesehen, war die Sechskantschraube auch viel zu kurz und war nur drei Gewindegänge im Zahnriemenrad.
Beim Versuch die Riemenscheibe der Wasserpumpe über den Keilriemen zu blockieren hat der mal ganz locker den Geist aufgegeben.
Schade eigentlich. Den wollte ich eigentlich noch etwas laufen lassen damit er die Laufflächen der Riemenscheiben von den Rostpickeln freireibt.
Sinn der ganzen Arbeiten war natürlich der Check bzw. der spätere Tausch des Zahnriemens. Ich will denn Motor jetzt soweit fertig machen, dass ich mich erst mal nicht weiter drum kümmern muss.
Dazu gehören dann auch neue Dichtungen und Simmeringe, Ventile einstellen und eine vernünftige Zündzeitpunkteinstellung.
Dabei bin ich dann wieder mal am 32B, dem unbekannten Wesen gescheitert. Keine Ahnung wann ich zum letzten Mal diesen Zahnriemenschutz abnehmen musste. Beim 32er gibt es den nicht.
Irgendwann habe ich dann aber auch die versteckte Inbusschraube gefunden…
Unweigerlich fiel mein Blick dabei auch mal auf die Ölwanne und deren Schrauben.
Eine Schraube fehlte ganz und die rechts daneben sah irgendwie ganz merkwürdig aus. Ein Sechskant mit 10er Schlüsselweite war das nicht.
Nach einer Reinigung kam dann das was ich schon vermutete.
Eine vom Gewinde her kleinere Durchgangsschraube mit zwei Muttern zur Befestigung. Warum die eine Schraube fehlte und einmal diese Pfuschlösung verbaut war, konnte ich mir auch schon denken. Da hat einer die Gewinde im Stirndeckel vermurkst. Ich habe mal versucht eine 6mm-Schraube einzuschrauben. Mit wenig Erfolg. Sie lies sich zwar reinschrauben, aber beim Festziehen war dann Schluss. An beiden Punkten konnte ich immer weiter drehen. Hier wird also nicht nur ein neuer Simmerring sondern auch gleich noch ein neuer Stirndeckel nötig.
Im Endeffekt aber auch nur Kleinkram. Aber eben Kleinkram der wieder etwas Zeit kostet.
Beim Zahnriemen bestätigte sich dann das, was eigentlich nach meinen Eskapaden nur noch logisch erschien. Nockenwelle zur Kurbelwelle stimmte, aber die Zwischenwelle wollte so gar nicht zu den Markierungen passen.
Die Markierung liegt geschätzte 150°-160° von den Sollposition entfernt.
Soweit hätte ich den Verteiler allerdings niemals verdrehen können und es waren ja auch nur gut 20°. Selbst wenn der Zahnriemen bei meinen ersten Versuchen einmal durchgerutscht ist, kann er auch vorher nie auf Markierung gestanden haben. Im Prinzip ist die Markierung ja auch gar nicht so wichtig, man muss halt nur den Verteiler in der richtigen Position einstecken. Wie die Welle dann steht ist völlig egal.
Aber es zeigt, dass irgendwer den Riemen schon einmal runter hatte.
Ich tippe darauf, dass das mal 180Grad waren. Das habe ich auch in meiner Sturm und Drang Zeit schon selber einmal geschafft. Frag mich jetzt nicht, wie oder warum. Vermutlich habe ich nur Nockenwelle und Kurbelwelle auf OT eingestellt und die Zwischenwelle über den Verteiler (Vermutlich ohne Finger.. evtl. habe ich die Aussparung der Verteilerwelle passend auf die Kerbe des Gehäuses gestellt und dabei verpeilt, dass der Finger genau auf der anderen Seite den Kontakt hat/ oder ich habe den Finger passend zum letzten Zylinder zeigen lassen und dabei nicht realisiert, dass die Wellenumdrehungen im Verhältnis 2zu1 laufen… keine Ahnung)… und dann funktioniert das auch 180Grad verdreht. Ich hatte aber keine Lust mehr, das zu ändern. Das Auto ist jedenfalls noch Jahre damit gut gelaufen
Gruß,
Dirk.
Noch etwas: Sieh zu, dass Du Dir andere Riemenscheiben besorgst oder die vorhandenen ordentlich von den Rostlunkern und Pickeln verreist (ggf. dünn abdrehen und Keilriemen eine Nummer breiter verwenden), sonst kannst Du ständig Riemen tauschen. Der Rost schafft es, die innerhalb kürzester Zeit wegzuschmirgeln!
Dirk
befreist, nicht verreist (blöde Autokorrektur)
Riemenscheiben abdrehen? Breitere Keilriemen? So ein Riesenaufwand und trotzdem Murx.
Ein neuer Keilriemen erledigt das schon – und wenn er nicht ganz so lang hält wie üblich, dann sind die Riemenscheiben trotzdem für <10,-€ wieder gut. Und: die originalen Keilriemen passen immer noch.
Wenn ich es nicht aus eigener Erfahrung wüsste, hätte ich das nicht geschrieben. Manche Riemenscheiben sind nicht mehr zu bekommen und der Riemen erledigt das bei einem Auto was so lange gestanden hat leider nicht.
Meine Keilriemen haben ca. vierhundert bis eintausend Kilometer gehalten. Und der Wechsel war richtig mies, da sich davor der Klimaanlagenriemen befand (den es auch immer abgefräst hat (Doppelriemenscheibe). Das was 28Jahre Stillstand in Salzluft mit der, bzw. den Riemenscheiben machen schafft kein Keilriemen der Welt glattzuziehen.
Gruß,
Dirk.
Die unangenehme Erfahrung habe ich leider auch schon hinter mir.
Folge Dirks Rat, spare Dir viel Ärger!
Ich habe meine Scheiben (Mercedes 406) glasperlgestrahlt und dann pulverbeschichten lassen. Das war dann eine haltbare Lösung.
LG Ingo