Die Bremse auf der rechten Seite war nicht ganz so störrisch wie links.
Kein Wunder, war der Radbremszylinder hier noch nahezu intakt. Auf einer Seite ist sogar der Kolben von alleine heraus gefallen, als ich den Zylinder aus der Ankenplatte nahm.
Als ich da aber so am Zerlegen war, fiel mein Blick immer wieder auf eine ganz andere Stelle.
Seht Ihr, was ich sehe? Und ich meine nicht den Rost. Ich meine das Hinterachslager.
Zumindest hier ist das Lager völlig fertig. Da kann ich mich sträuben wie ich will, die müssen neu. Gesagt, getan. Eine Minute später trat der Schlagschrauber in Aktion.
Die zwei unteren Schrauben der Stossdämpfer und die beiden Schrauben durch die Achslager flogen raus.
Ganz so einfach ist das mit den beiden Schrauben, die durch die Hinterachslager gehen, allerdings nicht.
Die gehen nämlich nur raus, wenn man den Lagerbock von der Karosserie abschraubt oder die Schraube zerflext.
Rechts war das auch kein Problem. Schraubenkopf ab und den Rest nach innen durchschlagen. Links geht das nicht, da hier der Halter für die Bremskraftreglerfeder und der Bremsschlauch im Weg sind.
Also zurück nach außen und hier immer ein Stück abschneiden, wieder ein Stück weiter raus und wieder ein Stück abschneiden.
Und schon hängt die Achse in der Luft.
Die Bremsschläuche habe ich jetzt einfach durchgeschnitten. Da kam übrigens auch kaum Bremsflüssigkeit raus. Das gefällt mir noch nicht.
Mit diesen Lagern brauche ich nirgends bei einer Prüfstelle rumfahren.
Jetzt schraube ich schon über fünf Jahre und es gibt immer wieder Überraschungen.
Wenn ich dann mal einen guten Tag erwische, kümmere ich mich mal um die jeweils drei Muttern der Achslagerböcke.
Die müssen weg, wenn ich mich um den Rost an Schweller und Radlauf kümmere. Leider sitzen die Muttern aber auf angeschweißten Stehbolzen. Und wenn die abreißen, wird es lustig.
Ich würde die abreißenden Stehbolzen nicht riskieren, sondern die Muttern mit einem Mutternsprenger herunterholen, auch wenn man da schlecht ran kommt.
Wenn dann der Lagerbock ab ist, die Gewinde der Bolzen säubern und dann mit einem Gewindeschneider nachschneiden.
Dann gehen die neuen Muttern wieder wie bei einem Neuwagen drauf.
Ich würde das übrigens auch jetzt machen, wo die Achse weg ist, weil man da viel besser ran kommt.
An solchen Stellen ist ein Induktions-Heizgerät ein Traum…
Vielleicht habt Ihr ja sowas im Betrieb…
Ansonsten lösen und mit Ballistol baden…
Aber bist ja nicht ganz unerfahren… 😉
Der Rost da sieht übel aus…Aber irgendwo muss ja auch mal Rost sein.
Die Stehbolzen halten schon was aus, ich hatte noch keinen abgerissenen.
Moin,
da muss ich jetzt ganz aufmerksam mitlesen. Das steht mir bis zum nächten Prüftermin auch noch bevor. Lass keine Details aus! 🙂
cheers!