Ich brauchte etwas Zeit zur internen Aufarbeitung der diesjährigen Heide-Classic. Daher erst heute der wahrscheinlich schon vermisste Rückblick.
Am Samstag waren wir mit insgesamt 80 weiteren Teams am Start.
Start war in diesem Jahr erstmalig am Schafstall in Schneverdingen. Wir waren diesmal ausnahmsweise sehr zeitig vor Ort und hatten somit das Glück die Papierabnahme bereits hinter uns gelassen zu haben, bevor der ganz große Andrang dort auflief.
Derweil hatten wir uns schon ein schönen Platz an der frischen Luft für unser Frühstück gesichert.
Im Anschluss war noch genügend Zeit für einen Rundgang durchs Startfeld.
Zum Glück stand die Sonne zu dieser Uhrzeit noch entsprechend tief und unsere Fahrzeug damit noch halbwegs im Schatten.
Gelb-Orange stand in diesem Jahr übrigens ganz hoch im Kurs.
Das Bordbuch erhielten wir dann wieder fünfzehn Minuten vor unserem Start. Das langt immer gerade so um sich einen kurzen Überblick zu verschaffen und auch gerade noch so, die Zeiten für die erste Sollzeitprüfung einzuprogrammieren.
Um 10:10 Uhr läutete dann unsere Startglocke.
Kaum hatten wir Schneverdingen verlassen, wartete in Wintermoor auch bereits die erste Aufgabe auf uns. Es waren diverse Striche und Punkte aus einem Kartenausschnitt in der richtigen Reihenfolge abzufahren. Das ganze zog sich über gut 10 Kilometer und mündete dann praktisch direkt danach in die erste Sollzeitprüfung in Wesseloh.
Hier gab es einen großen Rundkurs über knapp drei Kilometer, den wir zweimal hintereinander zu absolvieren hatten. Insgesamt wurden hier dann sechs Zeiten gemessen.
Es folgte eine Aufgabe im Raum Fintel und dann die Aufgabe 3 in und um Lünzen und Grauen.
Hier hatten wir zunächst etwas Interpretationsschwierigkeiten bezüglich der Aufgabenstellung. „Fahren Sie Pfeil A die Striche und Pfeile und Pfeil E“
Für uns gab es da zwei verschiedene Lösungswege und wir entschieden uns dann ganz frech, einfach mal zu gucken wie die anderen das so machen. Natürlich ist das nicht ganz die feine Art, aber verboten ist das glaube ich nicht.
Im Endeffekt sollte sich das ganze dann aber doch gerächt haben, denn hier haben wir am Ende unsere einzigen 3 Bordkartenfehler auf der gesamten Fahrt kassiert.
Wen die Lösung der Aufgabe interessiert, der klickt einfach aufs Bild der Aufgabe.
Aber das war ja noch harmlos im Vergleich zu dem was noch folgte.
Zunächst eine etwas längere Pause vor der ZK2. Hier waren durch die Bank alle über 30 Minuten zu früh vor Ort.
Direkt nach dieser ZK stand dann auch schon die zweite Sollzeitprüfung im Bordbuch.
Eigentlich nichts wildes. Ein kleiner Rundkurs im Gewerbegebiet mit drei vorgegebenen Zeiten.
Die Zeiten waren fix einprogrammiert. Gestartet wurde dann per Lichtschranke, also mit händischer Auslösung an der App.
Der Hammer ist aber das, was die App dann daraus gemacht hat. Die erste Lichtschranke wurde so angezählt, dass wir sie nach 10 Sekunden durchfahren sollten, die zweite Lichtschranke nach 30 Sekunden und das Ziel nach 1:10. Das passte alles hinten und vorne nicht. Guckt Euch das Elend an.
Nun sagt Ihr vielleicht, dass ich da falsche Zeiten einprogrammiert habe oder die App zu früh gestartet habe.
Beides kann ich aber definitiv ausschließen! Die Zeiten in der App habe ich später bei einer Pause noch einmal gecheckt. Die waren alle richtig eingegeben und bei einem anschließenden erneuten Durchlauf zählte die App jetzt auch alles so runter wie es sein sollte. Außerdem konnte ich die 20 Sekunden für den ersten Messpunkt irgendwo im Videomitschnitt sogar noch als Spiegelung in der Windschutzscheibe erkennen.
Ein zu frühe Auslösung kommt auch nicht in Frage, da die Abweichungen an den einzelnen Messpunkten ja alle unterschiedlich groß sind.
Vorgabe Bordbuch | Fahrzeit lt. App | Abweichung | |
MP A | 20 Sekunden | 10 Sekunden | 10 Sekunden |
MP B | 60 Sekunden (1:00) | 30 Sekunden | 30 Sekunden |
MP Ziel | 110 Sekunden (1:50) | 70 Sekunden (1:10) | 40 Sekunden |
Ich habe absolut keine Ahnung wie das passieren konnte. Und genau das wurmt mich eigentlich noch am meisten. Fehler passieren, aber wenn man sie dann nicht nachvollziehen kann, bleibt das für mich absolut unbefriedigend.
Zum Glück habe ich während der Fahrt noch gar nicht realisiert, was das später in der Endabrechnung bedeutete.
So ging es auch völlig unbeeindruckt weiter. Ab nach Neuenkirchen.
Hier wartete der Kartoffelkönig auf uns und verteilte kalte Getränke und Autogrammkarten. Beides haben wir sehr gerne angenommen.
Von hier ging es dann per Chinesenzeichen zurück zur ZK3 bei Opel Höhns in Schneverdingen.
Auch hier hatten wir wieder reichlich Zeit im Gepäck. Eine halbe Stunde haben wir hier bestimmt abgewartet bis wir hier endgültig vorfahren konnten.
Von hier ging es dann auf direktem Weg wieder zum Schafstall im Heidegarten.
Zur Mittagspause wurden wir dann von der Heidekönigin empfangen. Die sah schon wieder anders aus, als im letzten Jahr. Scheint ein ziemlich wackeliger Posten zu sein.
Nach einer kleinen Stärkung und etwas Verschnaufpause hieß es dann erst einmal: „Durchlüften“
Mit dem Schatten war es jetzt vorbei.
Von der Mittagspause ging es dann auf direkten Weg zur SZP 3 in Heber. Hier lief wieder alles wie gewohnt.
In Behringen stand dann unsere vierte Ori-Aufgabe an. Wieder Punkt- Strich im Wechsel anfahren. Wir haben lange nach Finte in dieser Aufgabe gesucht. Vergeblich. Es gab keine. Sie war wirklich so einfach wie sie auf dem ersten Blick erschien.
Gleich neben Behringen liegt Bispingen und damit der Start zur SZP4.
Wieder ein Rundkurs in einem Industriegebiet und wieder ohne Probleme.
Dann folgte etwas, was ich so bei der Heide-Histo noch nicht kannte. Eine richtige Gleichmäßigkeitsprüfung.
„Fahren Sie 1,29 km in einem 35 km/h Schnitt.“
Das wurde auf der Strecke mittels zweier Lichtschranken überwacht. Die Standorte der beiden Messpunkte wurden uns dabei nicht bekanntgeben.
Das war es dann im Großen und Ganzen. Jetzt hatten wir nur noch die ZK 5 und ZK 6 in Munster anzusteuern.
Der Weg dahin war nicht weit, die Zeit allerdings sehr reichlich bemessen. Über eine Stunde haben wir am Ortseingangsschild warten müssen um bis zur ZK 5 vorfahren zu dürfen. Und, nein, wir sind nicht gerast und waren auch hier auch nicht alleine. Wenn man für 58 Kilometer 150 Minuten Zeit hat, kann das wohl schon mal vorkommen.
Die ZK 6 war dann das Ziel auf dem Markplatz in Munster.
Zwischen ZK 5 und ZK 6 lagen keine vier Kilometer mehr.
Die Stunde die wir vor der ZK 5 im Wald verbracht haben, wäre hier viel angenehmer abzusitzen gewesen. Hier gab es interessiertes Publikum und eine Eisdiele. Die hat wahrscheinlich ihren sonstigen Monatsumsatz in einem Tag eingefahren.
Zum Abendessen und zur Siegerehrung ging es wieder, wie in den Vorjahren in die Festhalle. Hier konnte jeder vom Marktplatz hinfahren wann er wollte. Die Fahrt war ja offiziell bereits vorbei.
Hier gab es dann zunächst etwas zu Futtern. Ein rustikales Büfett erfreute Gaumen und Magen.
Derweil wurden die Schatten draußen länger und die Temperaturen etwas erträglicher. Den ganzen Tag bei über 30° in den alten Kisten umher zu gurken, schlaucht ja schon etwas.
Blieb noch die Siegerehrung und die Erkenntnis, dass mit unserem dicken Patzer bei der einen Sollzeitprüfung nichts für uns zu holen war.
Für die Prüfung wurden uns drei Max-Zeiten angerechnet. Das waren dann alleine 9 von unseren insgesamt 19,9 Punkten. Platz 10 in der Klasse und 17. in der Gesamtwertung. In der Schule hieß das früher „teilgenommen“.
Mal ganz abgesehen von unserer Platzierung war es wieder eine durchweg gelungene Veranstaltung. Wenn auch deutlich weniger anspruchsvoll als in den Vorjahren. So gab es im letzten Jahr noch acht Ori-Aufgaben, in diesem Jahr waren es nur noch vier. Im gleichen Verhältnis stiegen aber gleichzeitig die Wartezeiten vor den ZK´s.
Das möge nun jeder bewerten wie er will. Wenn man sich im Teilnehmerfeld umhört, ist die Meinung eigentlich klar.
Aber es hat Spaß gemacht und das sollte man ja schließlich auch mit in so ein Resümee einbezogen werden.
Hast Du die Lösung zu der Ori-Aufgabe?
Ich würde Pfeile und Striche abwechselnd abfahren, den roten Strich unten gen süd-Ost würde ich 3 mal passieren, den Pfeil Ruchtung West 2 mal bis Ende.
Ich hab die Lösung mal hinterlegt. Beim Klick auf die Aufgabe öffnet sich jetzt die Lösung.
OK! Gucke ich mir auch mal an
Zu Deinem App-Problem:
Du hast versehentlich „Autostart“ aktiviert (ohne Zeit), dann bekommst Du einen Countdown von 10 Sekunden zum Start. Danach bist Du die eingegeben 20 Sekunden gefahren, ergibt 30 Sekunden und dann die 40 Sekunden.
Gruß
Hallo Bernd
Danke für Deinen Versuch auch eine Problemlösung zu finden. Aber so, wie Du es beschreibst kann es leider auch nicht gewesen sein. Im Prinzip wäre das ja nichts anderes, als hätte ich die App 10 Sekunden zu früh gestartet. Die Abweichungen an den Messpunkten müssten dann alle gleich groß sein.
Nein, das ist nicht korrekt:
Die ersten 10 Sekunden sollten zum Start gefahren werden und Du bist sie zum MP1 gefahren. Damit warst Du an MP1 10 Sekunden zu früh. In der App startet jetzt die Zeit zu MP1 also 20 Sekunden, Du fährst aber zum MP2, den Du nach 30 Sekunden erreichst …. usw.
Gern kannst Du mich dazu anrufen. Ich hatte es eben versucht
Stimmt. Jetzt hab ich es auch kapiert.
Danke
Hätte dann nicht 40 Sekunden nach Zieldurchfahrt ein weiterer 10-Sekunden-Countdown starten müssen?
Der wäre wohl auch gekommen. Aber da hatte ich die App schon beendet und wir waren bereits wieder auf der Bundesstraße.