Am Samstag ging es bei schönstem Wetter mal wieder nach Dithmarschen. In anderen Jahren wäre das schon die x-te Oldtimerfahrt des Jahres gewesen. Diesmal war es erst unsere zweite Veranstaltung.
Startpunkt war diesmal der Dithmarsen Park in Albersdorf, eine ehemalige Kaserne der Bundeswehr.
Wir hatte uns vorgenommen um 8 Uhr vor Ort zu sein. Das hat, trotz der Wochenendvollsperrung der A7 in Hamburg auch gut geklappt. Zu der Zeit herrschte zum Glück noch recht wenig Verkehr. Ein Gutes muss es ja haben, wenn am Wochenende der Wecker früher klingelt als in der Woche.
Zum vorherigen Frühstück hat es dabei nicht mehr gelangt, aber das gab es in Albersdorf. Und auch ein Kaffee zum Wachwerden. Gegen 9 Uhr gab es eine kleine Fahrerbesprechung. Viel gab es davon nicht zu berichten. Eigentlich war alles klar.
Man kann es aber auch komplizierter machen als es ist. Und das bezieht sich jetzt nicht auf die Ausführung vom Fahrtleiter, sondern auf einige spezielle Fragen von Teilnehmerseite.
Auf jeden Fall waren dann auch diese Fragen abgeklärt und so langsam setzte sich der Tross in Bewegung. Direkt am Start begann die erste Sollzeitprüfung.
Ein Rundkurs direkt auf dem Kasernengelände mit zwei Lichtschranken, die jeweils zweimal durchfahren werden mussten. Damit waren schon mal vier Zeiten im Kasten.
Von Albersdorf ging es dann anhand von Kartenskizzen direkt auf den Marktplatz in Heide.
Hier steppte der Bär. Denn es war Markttag und die bevorstehende Bundestagswahl sorgte für zusätzlichen Besucherstrom. Die Parteien nutzen es, die Menschen vor Ort zu erreichen. Interessant ist es mittlerweile ja auch immer, wie wir mit unsere alten Schätzchen wahrgenommen werden. In der heutigen Zeit gibt es da ja öfters schon mal ablehnende Blicke. Davon war hier in Heide aber überhaupt nichts zu spüren und es ergaben sich eine Vielzahl von kleinen Gesprächen am Rande.
Auf dem Markplatz gab es dann auch ein ausführliche Vorstellung von Fahrzeugen und Besatzung. Bis wir, mit Startnummer 39 an der Reihe waren erging ein ganze Weile.
Gut eine Stunde verging, bis wir vorne beim Sprecher angekommen waren. Pro Team lies sich der Sprecher jeweils gut zwei Minuten Zeit. Zeit, die wir aber hatten und besser hier verbrachten, als am nächsten Etappenziel.
Denn vom Marktplatz ging es direkt zur nächsten Sollzeitprüfung auf dem Verkehrsübungsplatz in Heide.
Hier gab es eine relativ anspruchsvolle Sollzeitprüfung. Auch hier war es ein Rundkurs der zweimal umrundet werden musste. Der war ausgestattet mit vier Lichtschranken und somit standen hier dann acht weitere Zeiten für die Wertung zu Buche.
Die Gesamtfahrzeit für die zwei Runden war mit 100 Sekunden angegeben, dazu kam dann noch die Zeit zum Verlassen des Kurses, so dass wir hier im 3 Minuten Abstand an den Start gingen. Zeit die ich nutze um mal zu gucken, was einen da so erwartete.
Vom Start ging es zunächst beim roten Pfeil rechts durch die Büsche.
Damit war man auf der anderen Seite und es folgte gleich eine Schikane und nach 20 Sekunden war dann die erste Lichtschranke im Hintergrund zu durchfahren.
Nach einer weiteren Schikane und nur 10 Sekunden später war dann die nächste Lichtschranke zu durchfahren, bevor es nach einem 180° Bogen zurück über eine kleine Kuppe ging.
Oben auf der Kuppe stand dann die 3. Lichtschranke und am Fuße der Kuppe, nur 4 Sekunden später, war die vierte Lichtschranke aufgebaut. Danach ging es wieder durch die Büsche und die zweite Runde wurde in Angriff genommen. Das war mal ganz nach meinem Geschmack. Tolle Prüfung.
Nach Kartenskizzen ging es dann über Süder- und Norderheistedt, durch Hägen bis nach Fedderingen, wo vor der ZK und der nächsten Sollzeitprüfung noch eine leichte Orientierungsaufgabe wartete.
Es folgte eine landschaftlich wirklich reizvolle Gegend, die auch als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen war. Die vorhandenen Straßen durften aber natürlich ganz normal befahren werden und so erreichten wir das Dörfchen Bergewöhrden am Eiderdeich.
Hier ging es dann auch gleich an den Start der vierten Sollzeitprüfung.
Hier habe ich dann auch mal ein Foto eines Messpunktes gemacht.
Keine Ahnung warum ausgerechnet hier. Vielleicht war es eine Eingebung von ganz oben. Auf jeden Fall war es die letzte Möglichkeit so ein Foto zu machen. Dabei war das erst die vierte von sechs Sollzeitprüfungen.
Mehr gab es dann aber nicht mehr. Als wir an der fünften SZP eintrafen, lag das Schild dafür bereits flach auf dem Boden und der Fahrtleiter begrüßte uns mit den Worten: „Ihr könnt nach Hause fahren!“
Er hatte schlichtweg die Schnauze voll. Die Schnauze voll von herumnörgelnden Teilnehmern, die irgendwo wieder das Haar in der Suppe suchten. Wirklich Schade, aber für mich sogar nachvollziehbar.
Nach kurzem Smalltalk machten wir uns somit auf ziemlich direktem Weg nach Albersdorf.
Nach und anch trudelten auch die weitern Teilnehmer am Casino ein.
Die ganze Szenerie hatte jetzt natürlich ein leicht faden Beigeschmack. Aber als das Büffet eröffnet wurde, war auch wieder Zeit für andere Gedanken.
Natürlich war durch den vorzeitigen Abbruch der Fahrt jetzt alles etwas durcheinander. So dauerte es bis zur Auswertung auch länger als allgemein üblich. Hinzu kam ein unerklärlicher Fehler bei der Zeitmessung in der SZP 3. Irgendwie hatten waren da bei einigen Teilnehmer plötzlich Zeiten vermerkt, die um 30 Sekunden abwichen. Den Grund dafür konnte man nicht finden und die gesamte Prüfung wurde aus der Wertung genommen. Es waren aber trotzdem noch zwölf Zeiten vorhanden, die für eine Wertung herangezogen werden konnten. Das ist ja mehr als ausreichend.
Und es war sehr eng. Der Gesamtsieger, übrigens der grüne R5, den ich zweimal im Bild festgehalten habe, hatte am Ende 2,10 Strafsekunden auf dem Papier. Wir landeten bei 2,99 Sekunden und wurden damit vierter. Dazwischen noch der 2.Platz mit 2,38 Sekunden und der 3. Platz mit 2,96 Sekunden. Wir sind also gerade mal 3/100 Sekunden am Treppchen vorbeigeschrammt.
Aber für die Katzentreppe gab es trotzdem noch etwas.
Höchstwahrscheinlich war das jetzt die letzte Ausgabe der Fichtenhain. Nach 43 Veranstaltungen scheint jetzt Schluss zu sein. Der Fahrtleiter hatte schon bei der Fahrerbesprechung angekündigt, dass er nicht weitermachen wird, da ihm die Unterstützung aus seinem Verein fehlt. Die Vorkommnisse vom Samstag werden ihn wohl eher nicht zu einer anderen Entscheidung kommen lassen.
Ich habe mich gerade gefragt, wann ich zum letzten Mal einen R5 in freier Wildbahn gesehen haben. Alle verschwunden?
Ich war auch völlig angetan von dem Teil. Das sind schon coole Kisten.