Die Hebebühne hatte in den letzten Tagen natürlich oberste Priorität. Die Frage nach dem merkwürdigen Sicherungsring lies mich noch mal in die Tiefen der Säule vordringen.
Da unten, irgendwo in den Fettresten der letzten 40 Jahre, fand ich dann neben der zweiten Hälfte des Sicherungsrings auch noch ein Gleitlager.
Es ist also tatsächlich ein zweigeteilter Sicherungsring, deren Hälften sich ineinander verhaken. Ich habe sowas noch nicht gesehen.
Mindestens eine Hälfte war allerdings nicht mehr so ganz in Form. Das war jetzt allerdings plötzlich gar nicht mehr mein Hauptproblem. Viel dringender brauchte ich jetzt ein neues Gleitlager für die Rolle.
Mit dem Sicherungsring und dem Lager in der Hosentasche bin ich dann mal eben zu einem großen Händler für Lager- und Antriebstechnik gleich bei mir um die Ecke. Sehr groß war meine Hoffnung ja nicht, solche Lagerschalen sofort zu bekommen. Ich sollte mich auch nicht täuschen. Aber ich habe ein heißen Tipp bekommen: „Versuchs doch mal im Internet!“ Da wäre ich jetzt gar nicht drauf gekommen und wie so oft war das dann auch der später eingeschlagene Lösungsweg. So einen Sicherungsring haben die auch noch nie gesehen und waren mir da also auch keine Hilfe.
Zurück in der Werkstatt habe ich mir zwei Gleitlager im Internet bestellt. Da waren sie sofort lieferbar, aber ich musste jetzt zwangsläufig noch warten bis sie geliefert wurden.
Ich hab mir dann einen Spachtel, ganz viele Putzlappen und noch mehr Bremsenreiniger geschnappt.
Was für ein Saukramm. Die letzte Tage habe ich mir täglich bestimmt zehnmal die Hände gewaschen.
Eine große Farbdose voll habe ich alleine mit dem Spachtel aus den Säulen gekratzt.
Die Lager haben dann leider länger gebraucht, als mir lieb gewesen wäre. Mittwoch bestellt und leider erst am Samstag geliefert. Da war ich aber bei der Fichtenhain und Sonntag hatte ich keinen Bock.
So ging es erst gestern weiter.
Die Lager waren schnell eingesetzt und danach hatte die Rolle dann auch kein Spiel mehr.
Zur Sicherung habe ich jetzt einen handelsüblichen Seegering DIN 471 verwendet. Ich fand nach wie vor keinen Grund für die Verwendung des zweiteiligen Rings. Außerdem hatte ich auch keine Idee, wo man sowas überhaupt bekommen hätte.
Da die obere Rolle auch schon deutliches Spiel aufwies, habe ich hier das Lager auch gleich erneuert.
Die seitlichen Rollen waren anders gelagert und hatten kaum Spiel. Die habe ich jetzt nicht angerührt.
Jetzt musste ich nur noch den richtigen Abstand zwischen Trag- und Sicherheitsmutter wieder einstellen und dann konnte der Schlitten wieder in der Säule verschwinden.
Dann den oberen Deckel, das obere Lager für die Hubspindel, die Riemenscheibe, die Riemen und den Motor wieder rauf.
Nach einem ersten vorsichtigen Probelauf, der ohne besondere Vorkommnisse verlief, habe ich die Kette zur zweiten Säule wieder verbunden und die Tragarmaufnahme wieder am Schlitten montiert.
Ich hoffe das war es jetzt. Ein Auto habe ich noch nicht drauf gehabt, das sollte aber schon schiefgehen. Viel wichtiger war es mir jetzt die ganzen Fettreste an Bühne und Fußboden verschwinden zu lassen.
Die Reparatur in eigener Sache ist damit beendet.
Glückwunsch zur erfolgreichen Reparatur. Dann geht es mit den Autos wieder aufwärts.