Bereits am Samstag waren Peter und ich wieder mit meinem Rallye-Passat auf Achse. Es ging zum MSC Trittau, der die 31. ADAC Tour de Nostalgie 2015 veranstaltete. Für uns, wie in der Vergangeheit auch, die erste Veranstaltung dieser Art im Jahr. Wir fahren eigentlich nur die Rallyes die im Classic-Cup-Nord gewertet werden. Hier wedren in diesem Jahr auch wieder die besten sechs Läufe aus allen Veranstaltungen gewertet. Trittau sollte die Basis liefern. In der Vergangheit haben wir hier eher mäßig abgeschnitten. 2012 war es der 20.Platz und 2014 sogar nur er 24.Platz in der Klasse. 2013 sind wir hier nicht gefahren. Sehr große Erwartungen hatten wir also nicht.
Bei der ersten Rallye muss man sich immer erst mal wieder einspielen. Wie ging das noch mit den Uhren, wo setzt man die Wegstreckenzähler wieder auf Null?
Ein halbes Jahr ist doch ganz schön lang.
Aber lassen wir uns doch einfach mal überraschen…
Los ging es wieder am Sportplatz in Lütjensee.
Den hätte man am Samstag morgen auch ohne Navi oder Karte gut gefunden. Waren genügend Fahrzeuge unterwegs. Gemeldet hatten über 80 Teams. So mit wieder gut gefüllt und ein schönes Repertoire an Fahrzeugen.
Die waren aber zunächst Nebensache. Erst die Formalitäten und ein kleines Frühstück.
Bis zu unseren Start um 9:46 Uhr verblieb danach noch genügend Zeit sich umzuschauen und natürlich auch ein Wiedersehen mit den anderen Teilnehmern zu begehen. Der „harte Kern“ besteht bestimmt aus 30-40 Teams die man fast regemäßig auf den gängigen Rallyes antrifft. Da gibt es nach über einem halben Jahr Pause genug zu plaudern.
Leider diesmal auch ein paar unschöne Begleitnotizen, die die Läufe bzw. Wertung im Classic-Cup-Nord anbetrifft. Ich kenne nicht alle Hintergründe und möchte mich daher dazu nicht weiter äußern, geschweige denn großartig Partei beziehen. Schade nur, daß durch solche internen Reibereien, der Spaß für die Teilnehmer getrübt wird. Darüber sollten die Beteiligten vielleicht mal nachdenken!
Um 9 Uhr ging es dann für die Ersten los.
Startnummer 1 habe ich verpaßt, ich war noch beim Nummern aufkleben. daher beginnt es bei mir erst mit Nummer 2.
Eine viertel Stunde vor unserem Start, bekamen wir dann unsere Fahrtunterlagen ausgehändigt. Den Weg bis zum Auto abgezogen, verbleiben nur noch gut 10 Minuten um mal einen kurzen Blick in die Karten zu werfen. Das ist nicht viel.
Wir hatten wieder das Vergnügen hinter dem TR6 von Bernd starten zu dürfen. Bernd, laß Dir sagen, der Bock stinkt immer noch! 😉 Auch wenn es jetzt ganz klar der Geruch von verbrannten Synthetiköl ist.
Leider fing es ziemlich genau dann an zu regnen. Das sollte sich auch bis zum Mittag fortsetzen.
Am meisten taten mir die Streckenposten leid. Die müssen stundenlang im Freien stehen und fast minütlich kommt einer vorbei und will einem Stempel oder eine Startzeit. Toll, dass es Leute mit solchen Engagement gibt. Danke.
Bis zum Mittag gab es drei Wertungsprüfungen mit jeweils drei bis vier Zeitnahmen. Von Gefühl her lief es anfangs ganz gut, später war ich aber von meinem Timing wenig angetan. Besonders bei der WP3, die es aber auch in sich hatte. Hier gab es mittendrin drei Zeitnahmen, mit nur sehr geringen Abständen.
So sahen die Vogaben aus:
- 1760m – 3 Min 00 Sec.
- 1790m – 3 Min 05 Sec.
- 1820m – 3 Min 08 Sec.
Zwischen den Lichtschranken also jeweils nur 30m, die Zeitspannen jedoch unterschiedlich. In 5 bzw. 3 Sekunden waren die beiden kurzen Stücke zu absolvieren. Der zweite Abschnitt erforderte also fast doppeltes Tempo.
Auch hier hatte ich ein schlechtes Gefühl, da ich die Absprache zwischen Peter und mir falsch verstanden habe. Naja, irgendwie habe ich dann das Beste draus gemacht.
Mittagspause war dann am Schaalsee in Zarrentin.
Das war richtig lecker. Nach fast vier Stunden Fahrt konnte wir aber auch einen Schlag vertragen.
Von Zarrentin, in Mecklenburg-Vorpommern, ging es dann bei Gudow wieder zurück nach Schleswig-Holstein.
Und mit einem mal wurden die Straßen wieder besser. Nein, das ist kein Schreibfehler. Die Zeiten in denen die neuen Bundesländer mit aalglatten Straßen glänzen konnten, sind nach gut 25 Jahren auch vorbei.
Ach beinahe hätte ich es vergessen. Vor der Mittagspause gab es ja noch ein besonderes Schmankerl auf unserer Streckenkarte. Wieder mal so eine typische Finte der Veranstalter. Die vollen Teller vor Augen, da guckt man mitunter schon nicht mehr ganz so genau hin. Obwohl das Ding war jetzt echt richtig fies. Ich glaube da sind auch fast alle drauf reingefallen.
Zur Verdeutlichung mal unsere Karte der Vormittagsettappe.
Diese lag uns im DIN A3-Format vor. Unten rechts habe ich mal eine blauen Kasten markiert. Ziemlich genau um diesen Bereich geht es jetzt. Der Abstand des Kartenrasters beträgt übrigens 2 cm. Das nur mal zur Info, wie genau man hier hätte hingucken müssen.
Es folgt jetzt genau dieser Auschnitt.
Dieser Ausschnitt ist auf der Karte also gut 2 cm breit!
Jetzt dazu der Vergleich der Luftbildansicht aus googlemaps.
Selbst nachdem es beim Mittag schon die Runde machte und ich mir nochmals die Karte angeguckt habe, ist mir nichts aufgefallen. Nun stellt Euch das mal im Auto, unter Einsatzbedingungen vor.
Erst am Rechner konnte ich herausbekommen, wo wir hätten anders fahren sollen. Dazu habe ich beide Bilder mal übereinander gepackt.
Die Hauptstraße ist auf der Karte einfach mal eben nicht mehr da. Die sind doch irre! Das meine ich jetzt aber nicht negativ. Sowas gehört halt dazu und alle haben die ja gleichen Vorruassetzungen.
Wie dem auch sei. Haben wir eben einen Fehler mehr auf der Bordkarte. Gut, daß wir unsere Erwartungen nicht so hoch angesetzt hatten.
Nach dem Mittag kam dann die Sonne auch wieder raus und es ergaben herrliche Ausblicke über die Rapsfelder.
Bis zum Ziel folgte noch eine Wertungsprüfung und ein paar kleinere Ortdurchfahrten mit einigen Kinken. Insgesamt ist die Nachmittagsetappe wohl ganz gut gelaufen.
Ob wir allerdings einen Pokal mitnehmen durften stand da noch in weiter Ferne.
Zumal uns beim abschließenden Kaffee und Kuchen auch noch ein weitere Fehler auf der ersten Bordkarte bekannt wurde. Das wird wohl wieder nichts.
Nach und nach wurden die Ergenisse ausgehängt. Zuerst die Zeiten der WP´s.
0,1 – 0,4 – 0,1 – 0,5 – 0,6 – 0,7 – 0,5 – 0,4 – 0,2 – Was ist das? Alles unter einer Sekunde Abweichung! Damit hätte ich im Traum nicht gerechnet. In der Endabrechnung waren das die viertbesten Zeiten aller Teilnehmer. Insgesamt nur 3,4 Sekunden Abweichung.
Ups, Geht da doch noch was?
Ja! Es ging noch was. Den einen oben beschrieben Fehler hatten fast alle anderen auch. Und auch unser zweiter Fehler war sehr beliebt.
Somit stand am Ende der 6. Platz in der Klasse und der 8.Platz in der Gesamtwertung auf den Papier.
Das bedeutet natürlich auch wieder Futter für den Gurkenhobel.
Ein Video gibt es auch wieder.
Und auch ein paar Fotos habe ich noch mal zusammengestellt.
Trotz aller Startschwirigkeiten, war es doch ganz schön erfolgreich. Sauber.
Die Ergebnisse sind mitterlweile auch online: Ergebnisse Tour de Nostalgie
Hallo, das ist doch ein wirklich gutes Ergebnis. Bitte sei nicht so streng mit deinem Beifahrer :), weiterhin viel Vergnügen beim Pokal abholen. Gruß schotte
War ich streng? Finde ich nicht, ich war doch völlig entspannt…
Der Aussage kann ich nur zustimmen
Peter, Beifahrer
Oh ein leuchtorangefarbener K70!