Daß es eng werden würde, habe ich mir schon gedacht als ich am späten Dienstag abend, die Sachen für den überfälligen Ölwechsel bestellt hatte. Den Ölfilter hielt ich bereits am Mittwoch morgen in den Händen. Den hatte ich mir beim örtlichen Teilehändler bestellt. Nur hatte der leider nicht „mein“ Motoröl. Da musste ich dann doch wieder auf ebay zurückgreifen.
Schlußendlich ist es aber gut ausgegangen. Gestern Nachmittag rollte der DHL-Paketwagen vor.
Drei Jahre sind genug. Raus mit dem antiken Lebenssaft.
Sowas nenne ich Wartungsfreundlich. Keine Bühne, keine Grube. Wanne unter, Schraube raus und gut.
Noch besser fand ich das allerdings beim 32B. Der hatte die Ölablaßschraube seitlich und da kam man sogar von oben ran. So geht´s aber auch. Muss ich alter Mann mich halt mal auf dem Boden rumwälzen.
Ohne besondere Auffäligkeiten zeigte sich die magnetische Ölablassschraube. Fast keine Anhaftungen zu sehen.
Vieles was verschleisst, wie die Beschichtung der Lagerschalen oder Abbrieb vom Kolben, ist zwar eh nicht magnetisch, es kann ja aber auch mal Kolbenringe oder die Ölpumpenräder erwischen. Somit bleibt es eine günstige Variante auf sowas aufmerksam gemacht zu werden.
Um möglichst viel altes Öl herauszubekommen habe ich jetzt noch mal den Motor angeschmissen. Gut 15 Sekunden dauerte es noch bis der Zeiger der Öldruckkontrolle langsam abfiel und die Kontrolleuchte anfing zu flackern.
Jetzt konnte der Ölfilter raus. Allerdings nicht ohne Condom.
Alter Schraubertrick, der saubere Hände und einen unbefleckten Garagenboden verspricht.
So bleibt das Öl in der Tüte.
Einfach, aber wirkungsvoll.
Um dem Öl in der Ölwanne noch etwas Zeit zum abtropfen zu geben, habe ich mich in der Zwischenzeit mal um neue Scheibenwischerblätter gekümmert. Auch so ein Teil, daß bei Fahrzeugen die nur im Sommer benutzt werden gerne mal vergessen wird. Seit 2007 führe ich nun meine Reparaturhistorie. In der Zeit taucht der Ausdruck „*wischer*“ nicht auf. Dementsprechend hörten sich die Teile dann auch an. Die waren wirklich fürchterlich am Rattern.
Hier kehrt jetzt Ruhe ein.
Die Antwort auf die Frage, ob ich sie mit oder ohne den mitgelieferten Spoiler montiere, ergab sich dann von selbst.
„Ohne Spoiler!“ Denn beim Versuch ihn aufzuclipsen, ist das Plastik weggebrochen. Somit brauchte ich mir keine Gedanken zum Thema „Originalität vs. Funktion“ mehr machen.
Der Ölfluß aus der Ölwanne war mittlerweile zum Erliegen gekommen. Schraube wieder rein und neues Öl wieder drauf. Auch hier zeigt sich so ein alter Passt von seiner praktischen Seite.
Das geht nämlich praktisch von alleine. Einfach den Kanister auf dem Frontblech ablegen und laufen lassen. Gut drei Liter laufen so selbständig in den Motor. Das ist so ziemlich genau die erforderliche Füllmenge. Ich denke da haben sich die Konstrukteure bei VW damals lange Gedanken drüber gemacht, wie groß das Volumen der Ölwanne sein muss, damit die Methode funktioniert.
Von der Beifahrtür galt es jetzt noch die Überbleibsel der letzten Rallye-Saison zu entfernen.
Somit bin ich morgen Startklar für die „Tour de Nostalgie“ in Trittau.
Die Nennungsbstätigung dafür kam im Übrigen auch auf den letzten Drücker. Sie ist ebenfalls erst gestern angekommen.
Wir wären aber auch ohne diesen Zettel dort aufgekreuzt. Das macht die Sache jetzt nur amtlich.
Herlich: Ölfilter-Condom.
Ich bin wieder einmal schwer beeindruckt.
Dette
Warum kaufst Du Dir jedesmal einen Ölfilter? Ich habe mir vor einiger Zeit einen 5-Pack online geordert, irgendwo aus Frankreich. Original MANN und sehr günstig. Die Dinger werden durchs rumliegen ja nicht schlechter und ich habe sofort einen bei der Hand.
LiquiMoly fahre ich auch, allerdings MoS2.
Adios
Michael
Weil sich eine Bevorratung für ein 3,50€-Teil, welches es wahrscheinlich noch in 20 Jahren überall problemlos gibt, in meinen Augen nicht lohnt. So überraschend kommt ein Ölwechsel ja in der Regel nicht.