Heute nur mal ein kurzer Rückblick auf meinen wenig glorreichen Einsatz auf dem Heidbergring. Ein großes Geheimnis habe ich von meinem Abflug gestern ja nicht gemacht. Ein Großteil hat davon schon über die üblichen Quellen erfahren. Ist halt passiert und da jetzt lange um den heißen Brei drumherum zu reden macht die Sache auch nicht besser.
Somit hat mein Rallye-Passat nach vollendeter Kaltverformung jetzt ein etwas lädiertes Gesicht.
Wer keine Arbeit hat, der macht sich welche.
Denn eines ist klar: Natürlich werde ich den Rallye-Passat wieder auf die Straße bringen. Die Schäden halten sich für diesen Einschlag sogar noch in Grenzen. Ich war selber erstaunt nachdem ich mich wieder gesammelt hatte und das erste Mal ein Blick auf das Malheur geworfen habe, wie wenig eigentlich nur beschädigt ist. Das ist der große Vorteil vom Heidbergring. Keine Leitplanken, sondern nur Erdwälle.
Mir ist weiter nicht viel passiert. Der rechte Ellenbogen hat einen leichten Schlag mitbekommen, da ich die Hände wohl nicht rechtzeitig vom Lenkrad genommen habe. Ist aber halb so wild. Der Hosenträgergurt hat seine Prüfung bravourös bestanden. Das war schon die richtige Entscheidung den noch einzubauen.
Auch die Gurte am Kamerastativ haben sich jetzt wohl schon bezahlt gemacht. Das Ding sitzt noch an Ort und Stelle und hat sich überhaupt nicht gerührt.
Am meisten ärgert mich eigentlich das ich gerade mal etwas über ein Minute unterwegs war bevor es gekracht hat. Gleich nach der Zieldurchfahrt der ersten Runde, am Ende der langen Geraden, war ich dann wohl doch etwas zu schnell unterwegs. Kurz vorm Zielstrich habe ich noch in den dritten Gang geschaltet und dürfte damit so um die 100 Km/h auf der Uhr gehabt haben. Für die Verhältnisse und für die Reifen war das einfach zu viel. Praktisch ohne jegliche Richtungsänderung ging es dann fast geradeaus die Böschung hoch.
Gute Aussicht von hier oben. Die Strecke kam man rechts am Bildrand noch erkennen. Hier hätte es eigentlich rumgehen sollen.
Wie weit ich da den Hang hochgeschossen bin, sieht man auf dem nächsten Bild. Wieder ein Ausschnitt aus der Windschutzscheibencam, nachdem ich mich zurück rollen lassen habe.
Da ist auch noch mein Kamei-Spoiler samt Nummerschild zu erkennen. Auch der ist etwas lädiert, aber wohl noch rettbar. Der und die Zierleiste vom Kotflügel habe ich dann eingesammelt und in den Kofferraum gepackt. Der Motor sprang auch noch wieder an, aber ich hatte kein Öldruck mehr. Das habe ich erst gar nicht gemerkt, aber nachdem der Streckenposten mir sagt, das da vorne Öl ausläuft, musste ich mich notgedrungen vom Ring schleppen lassen.
Lenken war etwas eingschränkt, aber immerhin noch möglich.
Das Rad steht doch etwas verdächtig weit hinten.
Nach Hause komme ich auf eigener Achse so auf jeden Fall nicht mehr. Aber wozu ist man ADAC Plus-Mitglied.
Nicht mal eine Stunde nach meinem Anruf ging es dann schon rückwärts auf die Rampe. Ich hatte den Fahrer gefragt, ob er ihn rückwärts raufziehen kann. Er hatte kein Problem damit.
Das erleichterte das Abladen damit natürlich ganz immens. Mit den so runtergelassenen Rampen ist er dann sogar noch bis direkt in die Werkstatt zurückgefahren.
Für den einen Meter der dann noch fehlte, habe ich noch mal kurz den Motor angeworfen. Schieben war doch etwas schwierig.
Zeit für eine erste Schadensaufnahme.
Durch die eingedrückte Frontschürze hat es den Ölkühler irgendwo erwischt. Wo genau das Öl herkommt habe ich noch nicht orten können. Ich denke aber mal, dass der Kühler es sich hinter sich hat. Der Wasserkühler scheint soweit unbeschädigt zu sein. Wasseraustritt habe ich zumindest keinen feststellen können.
Das Scheinwerferglas liegt noch wohl noch irgendwo im Hang. Aber ein Scheinwerfer ist ja auch schnell getaucht. Etwas mehr Arbeit wird da schon der Kotflügel machen. Ich denke den werde ich wohl austauschen müssen. Eine Arbeit wovor ich mich schon jahrelang gedrückt habe. Nicht vor der Arbeit selber, sondern vor dem was da nach vierzig Jahren drunter zum Vorschein kommt.
Am Aggregateträger und am Längsträger habe ich keine Verformungen entdecken können. Ich habe aber auch noch nicht so genau geschaut. Nur der Dreickeckslenker ist definitiv hinüber. Der ist weggeknickt und erklärt damit auch diese merkwürdig anmutende Radposition im Radhaus.
Die Frontschürze werde ich wohl auch wieder rausgezogen bekommen.
Wenn ich die ganzen Mitbrinsel vom Hang erst mal entfernt habe, gehe ich mal ins Detail.
Ein paar Wochen habe ich ja noch Zeit bis ich ihn wieder brauche. Dann aber nur noch bei trockener Straße… 😉
Es wird zu der Clubsport-GLP noch ein weiterer Bericht folgen. Da gibt es dann auch das Video vom Einschlag. Mal gucken wann ich das alles fertig habe. Da ich aber nur etwas über eine Minute auf der Strecke war, brauche ich ja nicht soviel Mitschnitte sichten und zusmamenschneiden.
No risk, no fun. Gute Besserung für Hirn & Blech, und nach der Begradigung auf zum nächsten Mal!
Mensch Olaf, das kann man wohl als Lehrgeld verbuchen- und dein Teilelager ist ja gut gefüllt;-) Hatte der Kotflügel nicht sowieso schon Rostblasen am Übergang zur A-Säule?
Gute Besserung!
Das ist echt schade,aber das gehört leider zum Motorsport dazu.
Das wird schon wieder,da habe ich keine Bedenken.
Oh mein Gott. Was für ein Einstand! Kopf hoch, weiter machen…
Hej Olaf,
als Mitleser Deiner Beiträge melde ich mich heute mal bei Dir und wünsche Dir gute Besserung- auch wenn Du noch recht glimpflich davon kamst. Das Blech geht wieder zu richten.
Na notfalls hast Du ja noch „Reservefahrzeuge“. Im Sommer ist der Tag dann richtig Geschichte…
Alles Gute…
und Grüße vom
Klausi
http://youtu.be/SupokiGd-do
Der Grinser direkt nach dem Einschlag (siehe Onboard-Kamera auf den Fahrer am Schluss des Clips) zeigt ja, dass eine Minute auf der Strecke reicht um Spaß zu haben … ?
Sowas gefällt mir gar nicht, Olaf :-(.
Deinem Ellbogen und natürlich auch deinem Passat gute Besserung! Den wirst du bald wieder auf der Straße haben. Wie heißt es so schön? „Wo gehobelt wird, fallen Späne“ – das ist beim Rennsport nun mal so. Du hast ja das nötige Können ihn wieder in Gang zu bekommen.
Kopf hoch Olaf, auch ein Walter Röhrl kennt das mit der Kaltverformung