Ich hatte mir alles so schön ausgemalt. Am Nachmittag noch schnell die restlichen Stellen überpolieren, noch mal ab in die Waschbox und eben noch volltanken.
Wenn ich nach dem Mittag nicht die Nachricht erhalten hätte, dass die Wahrscheinlichkeit besteht, dass Peter leider krankheitsbedingt ausfallen könnte. Noch bestand aber die Hoffnung, dass wir zusammen bei der Heide-Classic aufschlagen können.
Also bin ich zunächst auch dem geplanten Tagesablauf nachgegangen. Nicht ohne schon ein paar Hintergedanken im Kopf zu haben. Aber jetzt schon die Pferde wild zu machen wäre verfrüht.
Ich hatte die Poliermaschine gerade in die Hand genommen, da klingelte auch schon das Telefon: Peter musste jetzt definitiv absagen.
Polieren war jetzt irgendwie unwichtig. Schnell ein paar Sachen für die Rallye zusammengepackt und ab gings. Zuvor noch eben eine Beifahrersuchmeldung auf facebook abgesetzt und dann glühte der Telefondraht. Michael, keine Zeit – Klaus, keine Zeit – Dirk, nicht erreichbar – Edin, keine Zeit. Ist ja auch mehr als verständlich, wenn da einer gut 12 Stunden vorher anruft.
Für stand aber fest, ich fahre die Rallye zur Not auch ohne Beifahrer. Ist zwar alles andere als einfach, aber ein Versuch wäre es allemal Wert. Bezahlt ist ja schließlich alles.
Eine Idee hatte ich da aber noch und auf dem Weg dorthin befand ich mich gerade.
Das Ziel war Bernds Werkstatt und ich hatte Glück. Er war noch da und hatte sogar noch Besuch von Andreas mit seinem T3. Auch er ist morgen bei der Heide-Classic mit von der Partie. Bernds TR6 stand auch schon in den Startlöchern.
Ich habe schnell meine missliche Lage geschildert und Bernd hatte da auch gleich ein paar Ideen. Zwei Leute wusste er die würde da wohl sofort mitmachen, allerdings nur als Fahrer. Das scheidet bei mir allerdings wegen der roten Nummer und meiner abgeschlossenen Versicherung aus. Es müsste schon ein Beifahrer sein. Oder eine Beifahrerin… Na klar, warum eigentlich nicht?
Bernd rief bei Martina an. Sie ist selber schon öfters bei Oldtimer-Rallyes mit einem Käfer am Start gewesen und kennt die Materie daher ganz gut. In den letzten zwei Jahren hatte sie allerdings pausiert. Nach erstem zögern sagte Sie bei Bernd schon zu und er reichte mir das Telefon rüber. „Du bist doch der Chaot mit dem gelben Passat und den Videos, oder?“, waren Ihre ersten Worte. Sehr sympathisch. 😉
Wir wurden uns dann schnell einig und einem Passat mit Fahrer und Beifahrer steht nichts im Wege. Super !
Vom eigentlich geplanten Tagesablauf hat es dann noch zum Besuch an der Tankstelle gereicht.
Tank voll, Auto nicht ganz sauber. Das geht auch mal.