Vielleicht war der Montag einfach der falsche Tag um für den Volvo eine frische Plakette auf dem hinteren Nummernschild zu ergattern.
Das wusste ich natürlich vorher nicht und so habe ich mich frohen Mutes auf den Weg zur Oldtimertankstelle gemacht.
Meine letzten drei Stempel in der Zulassung stammen von hier. Das erste mal war ich im Februar 2012 hier zur HU. Da hatte die Oldtimertankstelle gerade mal vor drei Monaten eröffnet. Also war für mich klar, dass ich hier wieder hinfahre. Außerdem hatte ich keine großen Bedenken, denn ich achte ja schon darauf, dass immer alles so halbwegs in Ordnung ist.
Aber gestern stand das irgendwie unter keinem guten Stern. Es begann schon bei der Abgasuntersuchung.
Angeblich sei die Leerlaufdrehzahl viel zu niedrig. 500 Umdrehung zeigte der Tester nur an, was aber augenscheinlich und auch nach meinem Drehzahlmesser nicht stimmte. Mein Einwand, dass das dann wohl am Tester liegen muss und dass die Leerlaufdrehzahl nicht einstellbar ist und über die Motrononic geregelt wird, wurde zunächst vehement abgewiegelt.
Irgendwann hat dann aber auch der Tester, das angezeigt, was auch die Nadel des Drehzahlmessers anzeigte.
Bei der Untersuchung zickte dann der Lambda-Wert zunächst wieder etwas rum. Das kannte ich aber schon. Der Motor und vor allen Dingen die Lambdasonde brauchen richtig Temperatur. Nach kurzer Anheizzeit bei erhöhter Drehzahl waren dann alle Werte im grünen Bereich.
Danach wurden dann schon die ersten Mängel notiert. Das Abblendlicht links war zu tief eingestellt und die Batterie war nicht befestigt. Den Reflektor im Scheinwerfer konnte ich mit der Einstellschraube nicht dazu bewegen den Lichtkegel etwas höher strahlen zu lassen.
Dann ging es in die erste Etage.
So richtig was gefunden hat der Prüfer dann nicht. Bis auf poröse Bremsschläuche vorne… Ich war zwar Anfangs auch mir unterm Auto, als er da vorne zu Gange war, habe ich mir das aber schon wieder von draußen angeguckt. Im September, als ich vorne die Klötze gemacht habe, ist mir zumindest nichts aufgefallen. Aber ich hatte jetzt auch nicht explizit danach geguckt. Ich lass mich mal überraschen wie die aussehen, wenn ich sie jetzt zwangsläufig erneuern darf.
Dann ging wieder auf den Boden der Tatsachen und auf eine Frage ob ich denn jetzt die Plakette bekomme, wurde abgewunken. Neben den Bremsschläuchen, dem falsch eingestellten Scheinwerfer und der losen Batterie seinen auch noch sämtliche Blinkerbirnen nicht mehr gelb genug.
Na gut, dann war das wohl nix. Zähneknirschend durfte ich dann noch die inzwischen 118,- Euro für die Untersuchung berappen und habe jetzt einem Monat Zeit die Mängel zu beheben.
Erst viel später habe ich mir dann den Untersuchungsbericht dann mal genauer durchgelesen. Da standen dann plötzlich noch Sachen drauf, von denen war vorher nie die Rede.
Zum einen diese unsägliche Polabdeckung an der Batterie (Seit wann ist die eigentlich vorgeschrieben?) und dann noch verschlissene Wischerblätter. Komisch, habe ich noch gar nicht bemerkt und die letzten Tage ist ja nun wahrlich genug von oben herunter gekommen.
Aber mit dem Bericht in der Tasche konnte ich jetzt wenigstens gefahrlos bei der Polizei vorbeifahren um die abgestellten Mängel der Mängelanzeige von letzter Woche begutachten zu lassen.
Das mit dem nicht funktionierenden Rücklicht hatte sich ja von selbst erledigt und einen neuen Verbandskasten hatte ich mir gestern noch vor der Hauptuntersuchung besorgt.
Die Polabdeckung schreibt dir heutzutage jeder TÜVler auf, einfach um seine Statistik zu füllen. Wenn das Fahrzeug die ab Werk nicht hatte, darf der Prüfer die nicht verlangen. Trotzdem schreibts jeder drauf.
Blinkerbirnen nicht gelb genug???? Es überrascht immer wieder, was die sich für Mängel ausdenken können…
Das mit den Blinkerbirnen ist ein bekannter Mangel und meis auch berechtigt wenn man die bemängelte mit Neuware vergleicht, anstatt 100% Gelb ist das oft nur noch ein Bruchteil davon weil der Rest abgeblättert ist und es eher weiss blinkt anstatt wie vorgeschrieben gelb.
Die Pluspolabdeckung wird schon seit vielen Jahren beanstandet, und zum Teil mit Recht, wie z.B. beim Passat 32B wo die Pole nahe an einer Strebe der Motorhaube liegen und im Falle eines Unfalls es im ungünstigsten Falle zum Kurzschluss mit Folgen kommen kann, das gepaart mit eine nicht oder ungenügenden Befestigung der Batterie im Einzelfall ein berechtigtes EM
Wischerblätter ist ein Standartmangel um die Mängelquote zu erfüllen
Bremsschläuche sollte man nicht nur anschauen sondern auch im Bereich von Biegungen und am Übergang zum Metall versuchen zu knicken, dann sieht man oft die Risse welche sonst unsichtbar sind
Also alles in allem eine normale Geschichte
Also beim luftgekühlten VW, wo die Batterie meist unter irgendeinem (Federkern-)Sitz montiert ist, sehe ich das mit der Abdeckung ja ein…
Aber bei den meisten anderen Autos, wo die Abdeckung je nach Polklemme eh nie richtig passt und sitzt… Was soll die da bei einem Unfall bewirken? Die fliegt beim kleinsten Kontakt mit anderen Teilen weg und bewirkt genau nichts.
Wenn die Abdeckung wirklich was bringen sollte, dann müsste da eine vernünftige Konstruktion her. Das was von den Batterieherstellern da angeboten wird, taugt nur um den Prüfer glücklich zu machen.
Das dort auch schon nach dem Motto „Alte Karre muß Mängel haben“ geprüft wird – überrascht mich. Sieht aber so aus, als ob der Chef dort nicht selber geprüft hat?
Du hast genau, dass aus dem Artikel herausgelesen, was ich damit ausdrücken wollte.
Ja…, hat man ja schon oft gehört, dass die Jungs Stallorder haben, bei den alten Autos möglichst viel zu finden. Ging mir mit meinem Passat beim letzten mal auch so. Da waren angeblich alle möglichen Scheinwerfer verstellt und die Werkstatt wusste anschließend gar nicht was sie machen sollte, weil alles Ok war.
Am Besten ist es, wenn man einen Prüfer erwischt, der selbst auf alte Autos steht.
Die AU mache ich generell immer vorab in der Werkstatt und nehme den Wisch mit zur HU. Dann kann da schonmal nichts mehr schiefgehen. Die Werkstatt macht die AU schon so, dass sie passt. Oder ich kann nochmal heimfahren und reparieren, ohne das ich gleich durch die ganze HU rassele.
Bei einem neueren Auto ist das nämlich ganz blöd: Ein OBD-II-Fehlereintrag und schon ist die AU in der Prüfstelle gelaufen bevor sie richtig angefangen hat. Das hatte ich nämlich mal bei einer Firmenhure. Die Werkstatt hat den Fehler (Batterie Unterspannung erkannt) dann gelöscht und die AU gemacht.
Ja, Mängel finden ist ein beliebtes Spiel.
Hatte ich bei meinem Passat auch schon: Prüfer fand keine Mängel.
Da ist er dann noch mal ums Auto geschlichen und dann hat er mir in den Mängelbericht ein rissiges Auspuffgummi reingeschrieben.
Fakt ist das Prüfer ene gewisse Mängelquote erreichen müssen, aber sollten die Bremsschläuche hier wirklich rissig sein das geht es um Sicherheit und nicht um Peanuts, alles andere sind Lachnummern mal schnell zwischendurch gemacht
Die meisten Pluspole haben mittlerweile die Polabdeckung ab Werk verbaut, habe ich mal ein Auto ohne dann kommt eine aus meiner HU Kiste drauf wo ich extra !HU Abdeckung“ drauf geschrieben habe
Die originale Polabdeckung hat die Ersatzteilnummer 1398695. Kostet etwa ’nen Fünfer.
Ganz vergessen, daher der Vollständigkeit halber: Die Batteriebefestigung besteht aus einer verzinkten Halteplatte (1316365) und einer Schraubstange (1247171). Die Platte wird durch einen kleinen O-Ring (955971) auf der Stange gehalten.
Alles sollte noch lieferbar sein und kostet zusammen gut 20 Euro.
Vielen Dank. Die Platte müsste ich noch irgendwo haben. Problem ist halt, dass die Stange unten abgerissen ist..
Dass Du Pedant mit ner lockeren Batterie rumfährst wundert mich doch sehr.
Wenns einfach + schnell gehen soll, mach halt nen Spanngurt drum.
Pedant? Ich?
Auf den Spanngurt kann es unter Umständen sogar hinaus laufen.
Achso, zur Frage seit wann eine Pluspolabdeckung vorgeschrieben ist: Mindestens seit 2004, da begann ich meine Ausbildung.
Hey, gerade deinen Blog entdecktund festgestellt wirfahren in unterschiedlichen Zulassungsbezirken mit dem selben Nummernschild 😉